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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.01.1878 - † 11.08.1948 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Traunkirchen, OÖ | Land: Österreich | Titel: Ing. | weitere Namen: Fritz | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Isidor, k.k. Ziegel-u.Schieferdecker (1839-1908)
| Mutter: Berta Stiassny (1853-1892)
| Ehe mit Maria Josefa Wolf (1892-1963) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | 4 Klassen Realschule
| 1896 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien
| 1901-1904 | Akademie d. bild. Künste Wien (Meisterklasse Otto Wagner) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| um 1900 | Bauzeichner
| 1905 | Baumeisterkonzession
| o.J. | Zusammenarbeit mit Albert Michler
| 1939 | Baumeisterkonzession zurückgelegt |
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Mitgliedschaften
| 1908 | Ver. Österr. Ges. f.christl. Kunst
| 1909 | Verein d. Baumeister in N.Ö.
| 1910 | Wiener Bauhütte
| 1917 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Friedrich Mahler wurde 1878 als Sohn des k.k. Ziegel- und Schieferdeckers Isidor Mahler in Wien geboren. Nach der Realschule belegte er an der Staatsgewerbeschule die Bautechnische Abteilung, die er mit der Reifeprüfung abschloss. Er begann zunächst eine praktische Ausbildung (um 1900 ist er als Bauzeichner erfasst), entschloss sich aber fünf Jahre später, die Akademie der bildenden Künste zu besuchen. Ein Onkel von ihm, Bruder seiner Mutter Berta, der Architekt Wilhelm Stiassny, könnte ihn zu diesem Schritt veranlasst haben. Er wurde in die Meisterklasse Otto Wagners aufgenommen, wo er auf seinen ehemaligen Mitschüler Albrecht Michler traf, der bereits ein Jahr früher eingetreten war. Die beiden schlossen sich enger zusammen und arbeiteten gemeinsam einige Entwürfe und Wettbewerbsprojekte aus.
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| Bald nach Studienende, beide hatten 1905 die Baumeisterprüfung abgelegt, fassten Mahler und Michler den Entschluss, ihre gute Zusammenarbeit in einer gemeinsamen Baukanzlei fortzusetzen. Neben der gemeinsamen Tätigkeit stand aber jedem die Möglichkeit offen, unabhängig vom anderen Aufträge zu übernehmen. Einige Jahre später, um 1910, trat ein weiterer Klassenkollege der Staatsgewerbeschule, Karl Krepp, der Firma bei. Das Unternehmen Krepp, Mahler und Michler stieg bald erfolgreich in das Wiener Baugeschehen ein, gelang es ihnen doch, nicht nur Wohlfahrtseinrichtungen der öffentlichen und privaten Hand zu verwirklichen, sie wurden auch bei vielen großen kommunalen Bauvorhaben eingesetzt.
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| Bald nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Mahler als Leutnant diente, scheint die Zusammenarbeit von Krepp, Mahler und Michler beendet worden sein. Das Baugewerbe stagnierte in dieser wirtschaftlich schlechten Zeit und es gab kaum größere Aufträge, sie erschöpften sich meist in Umbauten und Adaptionen. Für Friedrich Mahler ist erst 1930 wieder ein Bau in Wien nachgewiesen. Vermutlich waren es wirtschaftliche Überlegungen, die ihn veranlassten, seinen Wohnsitz im Sommer 1932 nach Traunkirchen, OÖ, zu verlegen. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise über von ihm ausgeführte Bauten in diesem Gebiet, und sieben Jahre später legte er seine Gewerbeberechtigung zurück. Friedrich Mahler blieb bis zu seinem Tod im 71.Lebensjahr in Traunkirchen wohnhaft und wurde auch dort beerdigt.
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| Nach seinem Tod nahm seine Witwe Maria den Betrieb an der Wiener Adresse wieder auf. |
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Stellenwert
| Die Arbeiten, die Friedrich Mahler als Student an der Akademie schuf, entsprechen dem Formenkanon der Wagner-Schule. Er übernahm in seinem Entwurf für die Pfarrkirche in Währing mit dem überkuppelten Zentralraum über rundem Grundriss, den kreuzförmige Anbauten umrahmen, ein vorformuliertes Schema Wagnerscher Kirchenbauten. Dem folgte auch die Doppelturmlösung mit pylonenartigen Türmen, die je ein Figurenpaar mit Kreuz ziert. Eine sparsam eingesetzte Mosaikdekoration und Kreuze sollten einziger Schmuck des sonst nur aus geometrischen Elementen gebildeten Kirchenbauwerks sein, das von einer glatten, hohen Kuppelschale von revolutionsklassizistischer Tendenz überragt wird.
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| Auch bei den mit Albrecht Michler gemeinsam erarbeiteten Entwürfen wurde die Fassadenkomposition vor allem von der Linienführung der vertikalen und horizontalen Elemente bestimmt. In der Gestaltung der Fassaden war der Einfluss der Wagner-Schule deutlich merkbar. Sie waren flächig gehalten mit nur wenig plastischem Profil, der Reiz verschiedenartiger Putzoberflächen und die Ausdrucksmöglichkeit unterschiedlicher Materialien wurde dagegen genutzt. Die sparsamen Schmuckelemente ergaben sich oft aus der Konstruktion und waren meist von abstrakter Ornamentik, selten wurden vegetabile Formen eingesetzt. Bei Wettbewerben machten die beiden Architekten jedoch Zugeständnisse an herrschende Bauvorstellungen. So wurde für das Projekt der Kommunalen Sparkasse in Währing mit Spitzgiebeln, die von „pfefferbüchsenartigen“ Turmelementen besetzt sind, und giebeligen Fensterverdachungen mit seitlichen „Fialen“, eine Reminiszenz an ein starkes städtisches Bürgertum evoziert.
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| Wie groß der Anteil Friedrich Mahlers als entwerfender Architekt in der Bürogemeinschaft mit Krepp und Michler war, ist kaum feststellbar, da eigene Bauten zum Vergleich fehlen. Auch Anteil und Rolle, die der Baufirma Krepp, Mahler und Michler beim Entwurf der verschiedenen Bauwerke zukam, ist schwierig zu beurteilen. Bauaufgabe und Gestaltung sind zu unterschiedlich, um in der Formgebung eine ausgeprägte Handschrift zu entdecken, und bei den bedeutenden kommunalen Aufträgen wie dem Getreidespeicher (Wien 2, Handelskai 269) und dem Obdachlosenasyl (Wien 12, Kastanienallee 2) waren sie den Direktiven der jeweiligen Oberbauleitung unterstellt. Allein der aus kubischen Baublöcken zusammengestellte Komplex des Obdachlosenasyls verweist mit seinen markanten, horizontalen Nutungsstreifen bei Sockel- und Attikageschoss auf die Vorliebe der geometrischen Formgebung hin, die die frühen Entwürfe Mahlers und Michlers kennzeichnete. Die Ausführung der Bauten, vor allem die des Getreidespeichers, wurde von Krepp, Mahler und Michler in den modernsten Bau- und Konstruktionsmethoden in Eisenbetonbau durchgeführt. Der Firmenschwerpunkt scheint sich auf die technische Seite des Baugewebes verlagert und die künstlerische mehr und mehr verdrängt zu haben.
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| Auch bei Mahlers letztem bekannten Bau, einem 1930 in Stampfbeton errichteten Miethaus mit Mittelerker und Vasenaufsätzen (Wien 3, Am Modenapark 6) erschöpft sich die Innovation darin, dass „ein bürgerliches Wohnhaus in die Gestaltungsmittel der Sachlichkeit transformiert“ wurde (Achleitner). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1930 | Miethaus, Wien 3, Am Modenapark 6 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1906 | Wr. Frauenheim, Wien 12, Frauenheimgasse 2 (mit Karl Krepp, Albrecht Michler, Entwurf Karl Holzer)
| 1908 | Asyl für Obdachlose, Wien 12, Kastanienallee 2 (mit Karl Krepp, Albrecht Michler)
| 1908-1912 | Zentralberufsschule, Wien 6, Mollardgasse 32 (Baumeisterarbeiten mit Krepp, Michler, Pläne v. Rudolf Hammel und Ernst Pliwa) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1911-1913 | ehem. Getreidespeicher, Wien 2, Handelskai 269 (mit Karl Krepp und Albrecht Michler; 1986 zu Hotel umgebaut) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1902 | Bau des Kaiser Franz-Josef Stadtmuseums am Karlsplatz (Wettbewerb, 1.Teil)
| 1902 | Sparkasse mit Hotel und Post, Schluckenau, Böhmen / Sluknov, CZ (Wettbewerb; mit Albrecht Michler)
| 1903 | kroat.-slavon Landes-Hypotheken-Bank, Agram, Kroatien / Zagreb, HR (Wettbewerb, 2.Preis; mit Albrecht Michler)
| 1903 | Entwurf für Landhaus in Kärnten (mit Albrecht Michler)
| um 1904 | Entwurf Villa Otto Hagel in Konstantinopel (mit Albrecht Michler)
| 1904 | Wr. Kommunal-Sparkasse i. Währing (Wettbewerb; Projekt „Zeitgemäß“, Ankauf; mit Albrecht Michler )
| 1908 | Kriegsministerium, Wien (Wettbewerb; mit Albrecht Michler)
| 1936 | RAVAG-WBW auf den Gartenbaugründen in Wien (Wettbewerb, Anerkennung) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Diözesanarchiv; WrStLA; Archiv Baumeisterinnung; ÖIAV; Gemeindeamt Traunkirchen |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
| Festschrift z. 50-Jahrfeier d.techn.gew. Bundeslehranst. Wien 1880-1930
| O.A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. Wien 1969
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1906.
| M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894–1912. Wien 1980
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 8.1902, S.41, 44 u.48, T.83-84 (Entwurf Sparkasse Schluckenau)
| 9.1903, T.3-4 (Landhaus i. Kärnten) / T.114 (Entwurf kroat.-slavon. Landes-Hypotheken-Bank i. Agram)
| 10.1904, T.91 (Entwurf monument. Kirche Wien-Währing)
| 11.1905, S.37 (Villa O. Hagel, Konstantinopel) / T.88 (Entwurf f. Villa) / T.99-101 (Entwurf Kommunalsparkasse Währing)
| 15.1909, T.7 (Obdachlosenheim, Wien 12)
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| Moderne Bauformen
| 3.1904, S.46, T.41 (Entwurf f. Amtsgebäude einer Provinzstadt = Schluckenau)
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| WBIZ
| 26.1908, S.303ff, T.67 (Wr. Frauenheim) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. I; Achl. III/1
| Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
| Arch. Wien
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Friedrich Mahler (Büroadresse Wien 1) wird oft mit einem Berufskollegen gleichen Namens verwechselt (Friedrich Mahler, *1888, studierte an der TH Wien, wird daher oft als Ingenieur tituliert, Büroadresse in Wien 6, baute f.d. IKG).
| H.Weihsmann irrt, das Männerwohnheim Wien 20, Meldemannstraße ist nicht von Mahler u. Michler, sondern v. L. Ramsauer u. O. Richter (Wettbewerb 1. Preis). | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 13.02.2008 |
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