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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 21.07.1880 - † 28.04.1941 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien-Atzgersdorf | damaliger Name: Atzgersdorf bei Wien, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Deutsches Reich | Titel: Major | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Josef Marek
| Mutter: Adele M.
| Ehe (1903) mit Antonie Wildenauer (1883)
| Kinder: Alfred (*1902); Oskar (1903-1929) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1886-1890 | Volksschule
| 1890-1894 | Unterstufe Gymnasium
| 1894-1898 | Staatsgewerbeschule Wien, Baufach mit Maturaabschluss
| 1901-1902 | Einjährig-Freiwilliger mit Reserveoffiziersprüfung |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1907-1914 | selbständiger Architekt
| 1914-1918 | Kriegsdienst
| 1918-1919 | Offizier d. Volkswehr
| 1920 | ins Bundesheer übernommen
| 1921 | Offizier d. Inf. Reg. Nr.1
| 1922 | transferiert für milit. Spezialverwendung zu Inf. Reg. Nr.3 als „Verkehrskontroll-Offizier im Artillerie Arsenal“
| 1923 | Stabshauptmann
| 1927 | enthoben der Funktion d. Kommissärs i. Artillerie Arsenal
| 1927 | Zugskommandant Inf. Reg. Nr. 3
| 1927 | Major
| 1931 | in den dauernden Ruhestand versetzt |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1915 | bronzene Verd.Medaille a. Bd. d. Mil. Verdienstkreuzes, Oberleutnant d. Res.
| 1917 | silberne Verd.Medaille a. Bd. d. Mil. Verdienstkreuzes, Hauptmann d. Res.
| 1918 | Orden d. eisernen Krone etc. |
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Vita
| Über die Herkunft und die Anfangsjahre Alfred Mareks ist nur wenig bekannt. 1880 wurde er in Atzgersdorf, heute Teil des 23.Wiener Gemeindebezirks, geboren. Nach Volksschule und vier Klassen Untergymnasium besuchte er die Baufachschule der Höheren Staatsgewerbeschule, die er mit Matura abschloss. Es gibt keine Informationen, wo er nach der theoretischen Ausbildung praktisch zu arbeiten begann. 1901 leistete er als Einjährig-Freiwilliger zuerst bei den Tiroler Kaiser-Jägern Militärdienst, den er dann bei der Infanterietruppe mit der Reserveoffiziersprüfung beendete. Die nächsten Jahre seines beruflichen Werdeganges sind nicht dokumentiert, 1907 gab er jedoch in seiner militärischen Qualifikationsliste als Berufsbezeichnung Architekt an.
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| Alfred Mareks Baukarriere entwickelte sich offensichtlich erfolgreich und seine Bauten fanden auch in Fachzeitschriften Beachtung. Er war ein zeitweise vielbeschäftigter Architekt. Alle seine bekannten und registrierten Bauten entstanden in einem kurzen Zeitraum von nur 4 Jahren. Es sind vor allem Miethäuser, meist in guten Wohnlagen. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs bricht die Bautätigkeit abrupt ab.
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| Alfred Marek trat zu Beginn des Krieges als Offizier in den Kriegsdienst ein. Er erwies sich als tapferer Soldat, der bald befördert und mit Orden und Medaillen ausgezeichnet wurde. Eingesetzt an der italienischen Front wurde er knapp vor Beendigung des Krieges noch verwundet. Nach Kriegsende und dem anschließenden politischen Umsturz nahm Marek, inzwischen Hauptmann, seinen Beruf als Architekt nicht wieder auf, sondern trat als Offizier in die neu gegründete Volkswehr ein. Zwei Jahre später wurde er in das Bundesheer übernommen. Er war ein fähiger Offizier mit ausgezeichneten Dienstbeschreibungen, weshalb er auch 1922 zum „Offiziersdienst in militärischer Spezialanwendung“ eingesetzt wurde. Er wurde als Stabshauptmann mit der Funktion eines Kommissärs im Artillerie Arsenal (Amtsbezeichnung: Verkehrskontrolloffizier im Arsenal) betraut und unterstand direkt dem Bundesministerium für Heereswesen. Er war mit der Überwachung der Waffentransporte und Sicherung der Waffenbestände beauftragt. Arsenal und Heereswesen dominierten damals die Sozialdemokraten. Die Bildung und Aufrüstung ihres Republikanischen Schutzbundes war jedoch gegen die Interessen der neuformierten bürgerlichen Regierung gerichtet. Im Mai 1927 gelang es dieser bzw. dem christlich-sozial geleiteten Heeresministerium, sich einer großen Anzahl an Waffen zu bemächtigen. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der „Verrat“ des Arsenalkommissärs Marek, eines deklarierten Sozialdemokraten, der dem Bundesheer gesicherte Waffenbestände ausfolgte. Marek, der sich unmittelbar darauf in Krankenurlaub begeben hatte, wurde seiner Funktion enthoben und als Zugskommandant zum Infanterieregiment Nr.3, Kompanie 5, versetzt. Einige Monate später zum Major befördert, war er jedoch die ganze Zeit krankheitshalber bis zu seiner Versetzung in den dauernden Ruhenstand (1931), des Dienstes enthoben.
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| Alfred Marek, Major i.R., starb 3 Monate vor seinem 61.Geburtstag im Krankenhaus Lainz in Wien. |
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Stellenwert
| Alfred Mareks Bauten zeugen von einem breiten Spektrum an gestalterischen Möglichkeiten, das der Architekt bei der Formgebung seiner Miethäuser anwendete. Dabei sticht das Haus, Wien 5, Stolberggasse 21 (erbaut 1911-1912), besonders hervor, denn seine Fassade dominiert eine plastische Querbänderung, aus der die Fensteröffnungen glatt herausgeschnitten wurden. Nach oben wird sie von einem einfachen Attikageschoß und angedeuteter Giebellinie abgeschlossen. Waren Bänderung und Giebelform von Gestaltungselementen Josef Hoffmanns inspiriert, reagierte Marek mit diesem Gebäude auch auf eine Sachlichkeit im Bauen, wie sie zu gleicher Zeit von Adolf Loos vertreten wurde.
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| Der Großteil von Mareks Wohnbauten weist einen symmetrischen Aufbau mit flachen Segmenterkern und einer Mittelbetonung mit erhöhter Attika auf. Bei der Dekoration mischte er secessionistische mit historisierenden Formen (meist klassizistischen Girlanden). Bei städtischen Miethäusern kamen mehr klassizierende, bei denen in Grünlagen stärker secessionistische Dekorelemente (Wien 13, Auhofstrasse 120a / Testarellogasse, 1911-1912) zur Anwendung. Für Bauten mit Gärten wählte Marek eine modifizierte “Cottage-Bauweise”, bei der vor allem den Giebelformen eine Art Fachwerk appliziert wurde, um sie mit diesem ländlichen Akzent der Villenumgebung anzupassen (Wien 18, Geyergasse 2 und 2a, 1914).
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| Durch Mareks Entscheidung für den Offiziersberuf wurde seine viel versprechende Karriere als Architekt beendete. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911-1912 | Miethaus, Wien 5, Stolberggasse 21
| 1911-1912 | Miethaus, Wien 13, Auhofstraße 120a
| 1912 | Miethaus, Wien 13, Testarellogasse 24
| 1912 | Wohn- und Geschäftshaus, Wien 9, Nußdorferstraße 61
| 1912 | Miethaus, Wien 6, Stumpergasse 6
| 1913 | Miethaus, Wien 12, Belghofergasse 40
| 1914 | Miethausgruppe, Wien 18, Geyergasse 2 und 2a (damals Dürwaringstraße 18) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA-Meldearchiv u. Nachlassarchiv; Österr. Staatsarchiv-Kriegsarchiv u. Archiv d. Republik |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk] Wien 1976
| O. Naderer: Der Republikanische Schutzbund und die milit. Vorbereitung auf den Bürgerkrieg. In: Österr. Milit. Zeitschrift 4.2004 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 32.1912, S.559ff, T.23 (Miethaus Wien 13, Auhofstraße 120a / Testarellogasse)
| 33.1913, S.121f, T.7 (Miethaus Wien 13, Testarellogasse 24)
| 34.1914, S.689f, T.39 (Miethausgruppe Wien 18, Dürwaringstraße18) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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