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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 03.01.1874 - † 29.11.1956 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Anton Mayer (+1910), Privatier
| Mutter: Caroline Wien (+1921)
| Ehe mit Olga Sarg (1877-1951)
| Kinder: Anton (1908-1990), Fritz (*1910) | Bürogemeinschaft: ab 1906 mit Hans Mayr |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1894 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1906 | Zusammenarbeit mit Hans Mayr
| 1919-1921 | Geschäftsführer der Fa. “Mittelstandspflege und Erholungsheim Klara Reissberg”, Wien 13,
| 1921 | Geschäftsführer der “Österreich. Sandwerke, Ges.m.b.H.”, Melk (nach einem halben Jahr liquidiert)
| 1921 | Mitglied d. Verwaltungsrates der “Österr. Quarzsand-Industrie AG”, Wien
| 1921 | Mitglied d. Verwaltungsrates der “Österr. Edelglaswerke AG”, Stockerau |
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Mitgliedschaften
| 1911 | N.Ö. Gewerbeverein
| 1919 | Zentralvereinigung d. Architekten Österreichs (Schriftführer d. Wirtschaftsverbandes, 1937 im Ältestenausschuß)
| o.J. | Österr. Werkbund |
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Vita
| Über Theodor Mayer gibt es nur wenige Informationen. Er wurde 1874 in Wien geboren und besuchte die Staatsgewerbeschule, die er mit 20 Jahren abschloss. Wo er eine Praxis absolvierte, ist ebenso wenig bekannt wie der Beginn seiner Selbständigkeit. Ein sieben Jahre später von ihm gebautes Wohnhaus in Hietzing ist seine erste erfasste Arbeit. Ein Jahr darauf erbaute er gemeinsam mit Hans Mayr, der ebenfalls die Staatsgewerbeschule besucht, sich dann aber an der Akademie der bildenden Künste bei Otto Wagner weitergebildet hatte, ein Wohnhaus. Zusammen errichteten sie in der Folge verschiedene Wohnbauten, bevorzugt in Hietzing, wobei Theodor Mayer in einigen Fällen als Bauherr auftrat, sowie Bauten verschiedener Nutzung in der Innenstadt und Interieurs.
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| Der Tod Hans Mayrs, der Anfang Dezember 1918, unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs, an Grippe starb, beendete die Zusammenarbeit. Über die weitere Bautätigkeit ist nichts bekannt, offensichtlich hatte er sich davon völlig zurückgezogen und sich einen neuen Tätigkeitsbereich in industriellen Unternehmungen geschaffen.
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| Theodor Mayer, der einer jüdischen Familie entstammte, aber 1907 konvertiert war, emigrierte am 15.3.1939 nach London, rassische Gründe zwangen den 65-jährigen Architekten zu diesem Schritt. Am 31.5.1939 meldete er sich nach London ab. Er lebte in Oxford, kam aber am 7.11.1951 wieder nach Wien zurück, wo er fünf Jahre später verstarb. |
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Stellenwert
| Der einzige Bau, für dessen Entwurf Theodor Mayer allein verantwortlich zeichnete, ist eine Villa (Wien 13, Kupelwiesergasse 34), die sich in ihrer asymmetrischen Formgebung am englischen Landhausbau orientierte. In der Behandlung der Fassadengestaltung lässt sich eine starke Ähnlichkeit mit dem nur ein Jahr später gemeinsam mit Hans Mayr errichteten Wohnhaus (Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 126) feststellen. In beiden Fällen wurde auf jeglichen ornamentalen, floralen oder figuralen Schmuck verzichtete. Allein geometrische Formen – eckige, halbrunde – sowie vertikale und horizontale Leisten und Mauerbänder verschiedener Stärke und Abstufung bestimmen die Fassadenkomposition, bei der mit dem Kontrast von Fein- und Grobputz dekorative Effekte erzielt werden. Die beiden Architekten entwickelten mit diesen Elementen eine gemäßigt moderne Formensprache, die aber dekorativen Schmuck nicht vernachlässigte und auch manch traditionelles Motiv, wie barock geschwungene Giebelformen, einband.
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| In ihren nach 1910 errichteten Bauten für die Wiener Innenstadt – einem Schulhausbau und dem Haus des Österreichischen Bühnenvereines – verleihen rahmende Elemente den Fassaden einen grafisch akzentuierten, atektonischen Klassizismus, der nach der Mode der Secession zur neuen Geschmacksrichtung wurde.
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| Die Architekten befassten sich auch mit Inneneinrichtungen, bei denen sie die zartgliedrigen, geometrischen Formen der Wiener Werkstätten bevorzugten.
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| Völlig neue Wege beschritten Mayer und Mayr bei dem letzten von ihnen gemeinsam errichteten Bau, einem Wohnblock mit Kleinwohnungen (Wien 10, Inzersdorferstraße 115-117). Der Bau wurde 1914 mit dem Preis für hervorragende Bauten der Gemeinde Wien ausgezeichnet. Diese Anlage nahm sowohl in ihrer Konzeption als auch in der formalen Gestaltung die Architektur der kommunalen Wohnbauten der 20iger Jahre vorweg. Die Zimmer-Küche-Kabinett-Wohnungen waren mit Wasser und WC innen ausgesstattet. Modellhaft waren Anordnung und Form der Balkone, das Zusammenfassen der Fenster zu einem Fensterband, sowie die markant mit Ziegeln gestaltete Sockel-Eingangslösung. Mit dem verbretterten Giebel wurden vertraute, heimatliche Motive zitiert.
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| Der Anteil Theodor Mayers an der künstlerischen Gestaltung der Bauten ist mangels an Vergleichsmöglichkeiten nicht feststellbar. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1905 | Wohnhaus, Wien 13, Kupelwiesergasse 34
| 1906 | Wohnhaus, Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 126 (mit Hans Mayr)
| um 1908 | Teesalon „Kamp-Hu“, Wien 1, Seilergasse (zerstört, mit Hans Mayr)
| 1909 | Doppelhaus, Wien 13, Stoesslgasse 3-5 (ehem. Leopold Müller-G., mit Hans Mayr)
| 1912 | Wohnhaus, Wien 13, Münichreiterstraße 31 (ehem. Bernbrunng., mit Hans Mayr)
| 1912 | Handelsschule Alina, Wien 1, Ballgasse 2 (mit Hans Mayr)
| 1912 | Wohn- u. Geschäftshaus für den Österr. Bühnenverein, Wien 1, Dorotheergasse 6-8 (mit Hans Mayr)
| 1913-1914 | Kleinwohnungshaus, Wien 10, Inzersdorferstraße 115-117 / Zur Spinnerin 21-23 / Braunspergengasse 8-10 (mit Hans Mayr, Bauherrenpreis “Wettbewerb für hervorragende Bauten im Gemeindegebiet Wien”)
| 1915 | Wohnhäuser, Wien 13, Speisingerstraße 107 und 111 (einst Personalhäuser des Taubstummen-Instituts – jetzt Orthopäd. Spital) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1934 | Österr. Pavillon in Brüssel (Wettbewerb, Ankauf) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA-Meldearchiv; TUWA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
| Festschrift z.50 Jahrfeier d.techn.gew.Bundeslehranstalt. Wien 1880–1930
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999–2000 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 13.1907, T.89 (Miethaus, 13, Hietzinger Hauptstr. 126)
| 15.1909, T.19 (Teesalon Kamp-Hu)
| 19.1913, T.49-50 (Miethaus, 13, Stoesselg. 3-5, ehem. Leop. Müller-G.) / T.53 (Einfamilienhäuser, 13, Münichreiterstr. 29 u. 31, ehem. Bernbrunng.) / T.62, 63 (Handelsschule Allina, 1, Ballg. 2) / T.64 (Haus d. Österr. Bühnenver., 1, Dorotheerg. 6-8)
| 21.1916, T.17A (Kleinwohnungshaus, 10, Inzersdorferstr. 115-117)
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| Architekten- und Baumeister-Zeitung
| 22.1913, S.138 (Haus d. Österr. Bühnenver., 1, Ballg.2)
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| Der Bautechniker
| 33.1913, S.209 (Haus d. Österr. Bühnenver., 1, Dorotheerg. 6-8) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Am 3.10.1907 aus IKG ausgetreten, am 23.10.1910 zu evang. AB konvertiert. Entgegen der Angabe bei G. Weissenbacher: „In Hietzing gebaut“, scheint Th. Mayer nicht im TUWA auf. | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 05.03.2009 |
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