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Foto Wiener Bauhütte 1930
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 02.09.1883 - † 27.02.1930 | Geschlecht: m | Geburtsort: Linz a.d.Donau, OÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing., Baurat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Anton M. († 1918 i. Wien)
| Mutter: Clementine Haindl (*1857)
| Ehe mit Maria Heilmann (*1893)
| Kinder: Kurt (*1916) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1895-1902 | Oberrealschule in Linz
| 1902-1907 | Technische Hochschule Wien (bei Karl König und Karl Mayreder)
| 1912 | einmonatige Studienreise nach England im Auftrag der Gemeinde Wien (Zweck: Studium des Kleinhausbaues und der Gartenstädte) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1907-1923 | Wiener Stadtbauamt
| 1920-1921 | Leiter der technischen Abteilung des Siedlungsamtes
| 1922-1923 | Leiter der Bauerhaltungsarbeiten der Kirchen Wiens, die das Bundesministerium für Kultus und Unterricht finanzierte
| 1923-1925 | Direktorstellvertreter und Leiter des Architekturbüros der Karl Korn-Baugesellschaft A.G. in Wien
| ab 1925 | als Zivilarchitekt tätig |
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Mitgliedschaften
| ab 1907 | Wiener Bauhütte (im Publikationsausschuß und im Ausschuß zum Schutz der heimischen Baukunst)
| ab 1912 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Hugo Mayer trat nach Beendigung seines Studiums in den Dienst der Gemeinde Wien ein. Es wurde ihm die Bauausführung bzw. -leitung verschiedener städtischer Bauten übertragen, es waren dies vor allem Kindergärten und Schulen. Gemeinsam mit Adolf Stöckl baute er frühe Wohnhausanlagen für die Bediensteten der Städtischen Gaswerke, wurde jedoch bald für den Siedlungsbau ausgebildet und eingesetzt. Ein erster Entwurf für eine Kriegerheimstätte für Dauerinvalide 1917 konnte wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht umgesetzt werden, doch kam es in diesem Aufgabenbereich zur Zusammenarbeit mit solch innovativen Architekten wie Adolf Loos und Heinrich Tessenow. Neben seiner Tätigkeit als beamteter Architekt führte er auch einige Privatbauten aus und entschloss sich 1923, aus dem Stadtbauamt auszuscheiden. Nach zweijähriger Tätigkeit in der Baufirma Karl Korn machte er sich als Zivilarchitekt selbständig. Von der Gemeinde Wien erhielt er weiterhin Aufträge zur Planverfassung und künstlerischen Bauüberwachung ihrer Wohnungs- und Siedlungsbauten. So gewann er z.B. 1928 den beschränkten Wettbewerb, der für die Planung des großen Komplexes für den zukünftigen Goethe-Hof ausgeschrieben war. Die Mittelpartie und der freistehende Kindergarten wurden nach seinen Entwürfen fertiggestellt. Kollegen schätzten an ihm seine Versiertheit nicht nur im Künstlerischen, sondern ebenso im Technischen und Handwerklichen seines Faches.
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| 46-jährig starb Hugo Mayer an einer eitrigen Mandelentzündung. |
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Stellenwert
| Hugo Mayer ist ein wichtiger Vertreter des Siedlungsbaus in Wien, der schon früh mit der Planung von Wohnhausanlagen und Siedlungen befasst war. Bereits die Konzeption seiner Wohnhausanlagen für die Bediensteten der Städtischen Gaswerke ist typologisch als ein Vorläufer des späteren kommunalen Wohnbaus anzusehen. Eine erste Wohnhausanlage der Gemeinde Wien stellt die „Siedlung Schmelz“ dar, 1919, unmittelbar nach Kriegsende, erbaut. Mayer, mit der Gesamtplanung beauftragt, sah eine Randverbauung der großen Baulose vor, wobei die weitläufigen Freiräume im Inneren ursprünglich der Anlage von Schrebergärten zur Selbstversorgung dienen sollten. Der 1.Bauteil, einstöckige Häuser, folgt der Tradition der Reihenhaussiedlung, der 2.Bauteil, 1920 fertiggestellt, sieht Häuser mit ein bis zwei Geschoßen vor und setzt damit den Schritt zum Geschoßwohnbau. Die Anlage auf der Schmelz nimmt damit Planungsmerkmale der späteren großen Wohnhausanlagen vorweg: geringe Verbauungsdichte, einheitliche Gestaltung großer Anlagen, Planung von Gemeinschaftsanlagen und Schaffung weitläufiger Höfe.
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| Ein anderer Weg wurde bei der „Siedlung Rosenhügel“ beschritten. Hier kam erstmals ein umfassendes Programm der Selbsthilfe (Eigenleistung der Siedler) und einer gesamtgesellschaftlichen Lebensreform (Selbstverwaltung, Schulungen, Genossenschaftshaus) zum Tragen. Die Struktur der Siedlung ist nach dem Vorbild der englischen Gartenstädte angelegt. In seiner Formensprache lässt sich Architekt Mayer nicht festlegen, denn seine Entwürfe orientierten sich jeweils an der Aufgabe. Bei den Siedlungshäusern betonte er häufig einen dörflichen Charakter durch eine Gliederung mit Spitz- oder Krüppelwalmgiebel, Ecktürmchen und gerahmten Fenstern. Er hielt sich jedoch bei der „Siedlung Heuberg“ an die Intentionen von Adolf Loos und staffelte puristisch-einfache, kubische Bauten mit Flachdach ohne romantisierende Details den Hang entlang. In der „Siedlung Glanzing“ dagegen sind es locker aufgerichtete Doppelhäuser mit kleinteiligen Fenstern in glatter Fassade, schweren Dächern und hervortretenden Giebelzonen. Solche formgebenden Elemente übertrug Hugo Mayer auch gerne auf seine Wohnhausanlagen, wo er eine durch Giebel, Erker und Balkone bewegte Silhouette der Fassaden und Dachlandschaften anstrebte, wofür er häufig auf traditionelle, der Heimat verbundene Motive zurückgriff. Er blieb jedoch auch bei dieser Bauaufgabe in seinem Formenvokabular stilistisch nicht einseitig, denn für den monumentalen Superblock „Goethe-Hof“ fand er statt der Kleinteiligkeit die betont kubische, sachliche Komponente in der Gestaltung der Bauten für angemessen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1910-1914 | Planerstellung und Bauleitung gemeinsam mit Oberstadtbaurat Adolf Stöckl: Wohnhäuser der städtischen Gaswerke, Wien 11, Kopalgasse 51, 53 und Wien 21, Groß-Jedlersdorf, Justgasse 1, 3, 5, 7
| 1919-1920 | WHA d. Gem. Wien Schmelz, Wien 15, Possingergasse/Gablenzgasse/Minciostraße/Overseestraße/Mareschplatz
| 1921-1923 | Zweite Baustufe der WHA Schmelz und in den folgenden Jahren weiterer Ausbau
| 1921 | Kolonie Rannersdorf, Rannersdorf bei Schwechat, NÖ (mit Heinrich Tessenow und Engelbert Mang)
| 1921-1926 | Kleingartensiedlung Rosenhügel, Wien 12, Atzgersdorferstraße (mit Emil Krause)
| 1921-1924 | Siedlungsanlage „Wien-West“ (Am Heuberg), Wien 17, Röntgengasse/Kretschekgasse/Schrammelgasse/Plachygasse (mit Adolf Loos)
| 1921-1922 | WHA d. Gem. Wien „Haus im alten Ort“, Wien 16, Enenkelstraße 35
| 1923 | WHA d. Gem. Wien „Wachauerhof“, Wien 2, Jungstraße 5
| 1923-1924 | Wohnhaus Wien 3, Modenapark 6 (für die Karl Korn-Baugesellschaft)
| ab 1925 | Siedlung Glanzing, Wien 18, Glanzing (mit Adolf Tichy)
| 1926 | WHA d. Gem. Wien „Johann-Pölzer-Hof“, Wien 10, Dampfgasse 35-37
| 1927 | WHA d. Gem. Wien, Wien 3, Drorygasse 25-27
| 1928 | WHA d. Gem. Wien „Goethe-Hof“, Wien 22, Schüttaustraße 1-39 (mit Rudolf Fraß, Viktor Mittag, Karl Hauschka, Heinrich Schopper, Alfred Chalusch, Johann Rothmüller. Von Hugo Mayer stammt der Entwurf der Gesamtanlage, der Mittelpartie und des freistehenden Kindergartens)
| 1929 | Entwurfs- und Ausführungspläne für Villa Alexander Ast, Wien 13, Sebastian Brunner-Gasse 4
| 1930 | WHA d. Gem. Wien, Wien 14, Breitenseer Straße 108-112 (mit Hans Hamm) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1910-1911 | Kindergarten (Jugendhort) d. Stadt Wien 21 (Gr. Jedlersdorf), Bunsengasse 8 (mit Adolf Stöckl
| 1910-1911 | Doppelvolksschule d. Stadt Wien, Wien 12, Joh.Hoffmann-Platz 19 (mit Mattäus Bohda)l
| 1913-1914 | Bürgerschule d.Stadt Wien, 14. Linzerstr. 293-295/Hochsatzengasse 22-24 (mit Mattäus Bohda)l
| 1913 | Kindergarten d.Stadt Wien, 12 Hetzendorfer Straße 57 (mit Max Fiebiger u. Gottfried Lemböck)
| 1923-25 | Kindergarten, Wien 10, Waldmüller-Park 1 |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| um 1910-1914 | Simonsbrotfabrik, Wien 21 (heute Wien 22), Kagran (mit Adolf Stöckl) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1910 | Wettbewerb Schulbau f. Urfahr, O.Ö., 2. Preis
| 1910 | Wettbewerb f. Typen v. Kleinwohnungsbauten: freistehende Mehrfamilienhäuser “Heimisch” u. beiderseits angebaute Mehrfamilienhäuser “Giebel” (mit Adolf Stöckl)
| 1917 | „Kaiser-Karl-Kriegerheimstätte”, Wien 21 (heute Wien 22), Aspern |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| H. Mayer: Die Kleingartensiedlung Rosenhügel. In: Der Siedler, 1/1. Wien 1921, S.11ff | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA; TUWA; ÖIAV |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Achleitner: Wiener Architektur. Wien u.a. 1996
| Amt Macht Stadt. Wien 1999
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Kommunaler Wohnbau in Wien, Aufbruch 1923-1934, Ausstrahlung. (Ausst.Kat.) Wien 1978
| H. Kodre: Die Entwicklung des Wiener sozialen Wohnungsbaues in den Jahren 1919-1938 in: der aufbau, Fachschrift für Planen, Bauen und Wohnen, 19.1964, H.9, S.343f
| K. Novy/W. Förster: einfach bauen. Zur Rekonstruktion d. Wr.Siedlerbewegung. Wien 1991
| A. Stöckl: Nachruf auf Zivilarchitekt Baurat Ing. Hugo Mayer. In: Wiener Bauhütte 24.1930, S.45f
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Arch.Wien; Dehio 2 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.05.2005 | Zuletzt geändert: 11.07.2016 |
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