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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 05.10.1869 - † 18.02.1946 | Geschlecht: m | Geburtsort: Kostelec, Bez. Novi Jicin | damaliger Name: Hochkirchen, Bez. Neutitschein, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann Münster, Gastwirt, Erbrichter
| Mutter: Veronika Gebauer
| 1.Ehe mit Josefine Voglhuber (1873-1914)
| 2.Ehe (1915) mit Therese Voglhuber (1875–?)
| 3 Kinder
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| Vater: Johann Münster, Gastwirt, Erbrichter
| Mutter: Veronika Gebauer
| 1. Ehe mit Josefine Voglhuber (1873-1914)
| 2. Ehe (16.10.1915) mit Therese Voglhuber (1875-1972)
| 3 Kinder
| 3 Kinder |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| nicht bekannt |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1897 | Baumeisterkonzession
| 1918 | Militärdienst
| 1921 | Geschäftsführer der Fa. Josef Ecker & Co. Bau- und Leitergerüstleihanstalt Ges.m.b.H. |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1918 | Offizier f.d. techn. Dienst |
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Mitgliedschaften
| 1899 | Verein d. Baumeister i. N.Ö. (1917 Vorstandsmitglied)
| 1904 | N.Ö. Gewerbeverein
| 1911 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien |
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Vita
| Josef Münster wurde 1869 in dem kleinen mährischen Ort Hochkirchen, Bez. Neutitschein, geboren. Sein Vater war dort Gastwirt, Erbrichter und Grundbesitzer. Es liegen keinerlei Informationen über seine Ausbildung vor, doch war sie offensichtlich praxisorientiert. Ebenso fehlen Nachweise über den Beginn seiner beruflichen Tätigkeit und darüber, ab wann er in Wien ansässig war. 1897 erhielt er hier jedenfalls die Baumeisterkonzession, was die Annahme nahelegt, dass er schon einige Zeit in Wien gelebt und gearbeitet hatte. Ein Jahr später machte er sich selbständig und wurde ein vielbeschäftigter Baumeister. Er war einerseits ausführend tätig, arbeitete aber auch nach eigenen Entwürfen, wobei er häufig als Unternehmer auftrat, indem er Baugründe kaufte, bebaute und die Objekte nachher verkaufte oder vermietete. Die Erträge aus seiner Tätigkeit erlaubten es ihm, ein Anwesen mit großem Waldbesitz im damals außerordentlich geschätzten Semmeringgebiet zu erwerben. Selbst in der Zeit des Ersten Weltkriegs verfügte er über eine gute Auftragslage und wurde erst im letzten Kriegsjahr als Landwehr-Ingenieur zum Militärdienst eingezogen. Mit dem Maurermeister Josef Ecker betrieb er nach dem Krieg eine Bau- und Leitergerüst-Leihanstalt, eine gute Ergänzung zum Baugewerbe. Nur wenige Bauten sind für die Jahre nach dem Krieg dokumentiert, dabei handelt es sich ausschließlich um Bauten für christliche Kongregationen.
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| Josef Münster hatte mit seiner ersten Ehefrau, Josefine Voglhuber, die früh verstarb, drei Kinder. Als Witwer mit drei unmündigen Kindern heiratete er bald darauf Therese Voglhuber, die Schwester seiner Frau. Er verstarb im 77.Lebensjahr und wurde am Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Seine Gattin Therese führte das Unternehmen bis zur Abhandlung der Verlassenschaft noch kurze Zeit als Witwenbetrieb fort. |
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Stellenwert
| Den Schwerpunkt von Josef Münsters Bautätigkeit bildete der Wohnbau. An seinen Häusern zeigt sich, wie der von der „Neuen Architektur“ Otto Wagners und der Secession ausgelöste Stilwandel in der Fassadengestaltung nach und nach das gesamte Baugeschehen in Wien erfasste. Münsters frühe Gebäude sind noch stark von einer späthistoristischen Formgebung in barockem Dekor geprägt. Bald wurden aber in diese historisierenden Formen mehr und mehr die neuen secessionistischen Motive eingebunden. In diesem überaus beliebten Mischstil errichtete Münster im ersten Jahrzehnt des 20.Jahrhunderts einen Großteil seiner Bauten (z.B. Wien 18, Herbeckstraße 43a, 1905). Ein einziges Haus (Wien 18, Thimiggasse 58, 1905) fällt dabei aus der Reihe, denn es weist eine völlig andere, flächig gehaltene Fassadengestaltung auf, die sich deutlich an Bauten der Schule Otto Wagners orientierte. Anstelle plastischen Dekors beleben verschiedene Putzarten, wie Riffel- oder Kammputz, die Wände, große Nabelscheiben, Zickzack- und wellige Putzbänder bilden den Fassadenschmuck. Die Annahme, dass hier jedoch ein Absolvent mit fundierter Ausbildung am Entwurf mitgearbeitet hatte, ist naheliegend. An Josef Münsters Bauten wurden die neuen secessionistischen Formen erst dann verstärkt eingesetzt, als sie bereits gängiges Repertoire geworden waren. Die historisierenden Formen verschwanden zwar nicht aus seinen Entwürf, sie orientierten sich aber stärker an klassizierenden Motiven (Bauensemble Wien 14, Linzer Straße 358-360, 1910), die dann oft vereinfacht wurden (Wien 16, Gaullachergasse 14, 1912). Daneben finden sich in der Fassadendekoration jedoch auch neue, weder von der Secession noch vom Historismus beeinflusste Gestaltungen, wie der schlichte, nur aus geometrischen Formen bestehende Fassadenschmuck des Hauses Wien 16, Degengasse 71 (1913), die stilistisch Motiven, wie sie von den Wiener Werkstätten entwickelt wurden, nahestehen.
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| Josef Münster erbaute auch eine Kirche, Maria Grün im Prater (Wien 2, 1924). Der kleine, schlichte Bau wurde in einer konventionellen, für Kirchenbauten typischen Form errichtet und mit kleinem Dachreiter mit Zwiebelhelm ausgestattet. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1902 | Miethaus, Wien 17, Rokitanskygasse 34
| 1903 | Miethaus, Wien 17, Rokitanskygasse 40 (Fassade abgeschlagen)
| 1905 | Wohnhaus, Wien 18, Herbeckstraße 22a
| 1905 | Wohnhaus, Wien 18, Herbeckstraße 43a
| 1905 | Miethaus, Wien 18, Thimiggasse 58 / Schalkgasse
| 1905 | Miethaus, Wien 18, Schulgasse 40
| 1906 | Wohnhaus, Wien 18, Herbeckstraße 92
| 1906 | Wohnhaus, Wien 18, Bastiengasse 73 (abgerissen)
| 1908 | Miethaus, Wien 14, Zehetnergasse 6 (abgerissen)
| 1908 | Haus Münster, Kreuzberg 47, Semmering, NÖ
| 1910 | Miethaus, Wien 6, Linke Wienzeile 118 / Mollardgasse 19
| 1910 | Miethausensemble, Wien 14, Linzer Straße 358-360 (mit Edmund Schönauer)
| 1911 | Miethaus, Wien 16, Mildeplatz 8
| 1912 | Miethaus, Wien 16, Gaullachergasse 14
| 1913 | Wohnhäuser, Wien 16, Degengasse 71 und 73
| 1914 | Wohnhaus, Wien 16, Sandleitengasse 22 (Fassade abgeschlagen)
| 1913 | Miethaus, Wien 15, Tautenhayngasse 16 (Fassadendekor teilweise abgeschlagen)
| 1915 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 15, Gunthersraße 4 (abgerissen)
| 1925 | Pfarrhaus f. Konvent d. Trinitarierorden, Wien 2, Mexikoplatz 12 (damals Volkswehrplatz) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1924 | Kirche Maria Grün, Wien 2, Prater
| 1931 | Kurhaus und Kirche der Barmherzigen Brüder, Schärding, OÖ |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1915 | Felgenfabrik, Wien 16, Seitenberggasse / Effingergasse (abgerissen) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Baumeisterinnung; WStLA (Meldearchiv; Verlassenschaftsabhandlungen, Musterungskopfzettel); Matrikenarchiv der Pfarren Schotten Wien 1, Gumpendorf Wien 6, und Hietzing Wien 13; MA 43 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk] Wien 1976 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Persönliche Mitteilungen
| Mag. Beate Auer, Schärding, Mitarbeiterin am Dehio OÖ |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 17.04.2008 |
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