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Archiv Künstlerhaus
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 20.03.1894 - † 20.05.1970 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Dipl.Ing., Stadtbaurat | Religionsbekenntnis: unbekannt | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Sigismund N., Dentist
| 1.Ehe: geschieden
| 2.Ehe mit Hedi N. |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule Wien 9
| 1912-1913 | Militärdienst
| 1913-1914 | Technische Hochschule Wien, Bauschule
| 1914-1918 | Kriegsdienst
| 1919-1922 | Technische Hochschule Wien (Max Ferstel, Karl Mayreder,Siegfried Theiss, Franz Krauss, Leopold Simony, 2.Staatsprüfung 1922) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1920-1940 | Tätigkeit im Stadtbauamt, Architekturabteilung und Regulierungsbüro
| ab 1940 | Selbständiger Architekt
| 1945 | Befugnis zum Zivilarchitekt |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1964 | Goldener Lorbeer |
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Mitgliedschaften
| ab 1947 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| ab 1953 | Gesellschaft bildender Künstler Wiens, Künstlerhaus |
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Vita
| Nach Absolvierung seines Militärdienstes schrieb sich Otto Nadel 1913 an der Bauschule der Technischen Hochschule Wien ein, musste aber bereits im Jahr darauf einrücken. Er konnte jedoch 1919 nach dem Ende des Krieges sein Studium fortsetzen und trat noch vor dem Abschluss, bereits nach der 1.Staatsprüfung 1920, in den Dienst der Gemeinde Wien ein. Er wurde dem Stadtbauamt und dem Regulierungsbüro zugewiesen. Bereits drei Jahre später, als gerade fertiger junger Architekt, führte er in Arbeitsgemeinschaft mit Oberbaurat Karl Schmalhofer die hochbauliche Planung und gesamte Innenraumgestaltung des Repräsentationsprojekts Amalienbad durch. Obwohl Nadel etliche Wohnhausanlagen errichtete oder daran mitarbeitete, scheint Bäderbau ein Spezialgebiet von ihm geworden zu sein. Neben einem städtischen Wannen- und Brausebad in Wien 22 baute er vor allem zahlreiche Kinderfreibäder. Diese sozialen Einrichtungen wurden, ebenso wie die von ihm in Holzriegelbauweise errichteten Kindererholungsstätten im Stadtrandgebiet, auch im Ausland beachtet und anerkannt. Für das Stadt-Regulierungsbüro führte er den modernen Ansprüchen entsprechende verkehrstechnische Neugestaltungen durch.
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| 1940 schied Otto Nadel aus dem Stadtbauamt aus und wurde freischaffender Architekt und Ziviltechniker. Die Gemeinde Wien beauftragte ihn aber wiederholt mit der Planung von Wohnhausbauten oder lud ihn zur Mitarbeit ein und übertrug ihm auch die Wiederherstellung des kriegsbeschädigten Amalienbades. Privat schuf er einige Landhäuser, Geschäftslokale und Innenraumgestaltungen. |
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Stellenwert
| Erstmalig als entwerfender Architekt wird Otto Nadel beim Bau des Amalienbades genannt, das in Zusammenarbeit mit Karl Schmalhofer entstand. Sein Anteil daran ist schwierig auszumachen. Er war ein junger, eben fertig gewordenen Architekt, Schmalhofer ein langjähriger Mitarbeiter des Stadtbauamtes. Namentlich wird ihm der Entwurf der Glasdecke des Vestibüls zugeschrieben, welche Dreieck- und Zickzack-Formen zeigt und damit auf kubistische Gestaltungselemente hinweist. Auch an der expressionistischen Außenarchitektur des Amalienbades ist das charakteristische kubistische Formenvokabular mit gezackten Abschlüssen, Dreieckserkern und Prismenformen nicht zu übersehen. Es ist anzunehmen, dass Nadel neue Ideen einbrachte, wie er auch die anderer für seine eigene Architektur übernahm. Das Dreieckmotiv des Spitzerkers setzte er bei seinem 1927 fertiggestellten ersten Wohnbau ein, den strenge Symmetrie und die axiale Betonung durch einen Spitzgiebel kennzeichnen. Symmetrie, kubische Staffelung und ein Turm bestimmen den Bau des Amalienbades, aber auch seine Badeanstalt Genochplatz, Wien 22. Er setzte markante Gesimse, damit zusammengefasste Fenstergruppen und Klinkerumrahmungen ein, um die Fassade zu strukturieren - alles Merkmale des expressiven Gemeindebaustils, welcher von ihm relativ lange verwendet wurde. Später wurden die Gesimse reduziert und machten einer glatteren Oberflächenbehandlung Platz, doch greift Nadel zuweilen noch auf ein kubisches Element zur Belebung des Baues zurück (1937-38, Wien 3, Schlachthausgasse). Die schlichten Fassaden der Bauten wurden aber zunehmend nur mehr durch die einfache Addierung gleichartiger Elemente, wie Erkergruppen und Tore, charakterisiert. Architekt Nadel arbeitete noch bis in die 60er Jahre, teilweise in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, an Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1925-1927 | WHA d. Gem. Wien, Wien 2, Harkortstraße 3
| 1927-1929 | WHA d. Gem. Wien, Wien 14, Cumberlandstraße
| 1930 | WHA d. Gem. Wien, Wien 21, Voltagasse 45-51
| 1931 | WHA d. Gem. Wien, Wien 16, Pfenniggeldgasse 3-7
| 1937-1938 | WHA d. Gem. Wien, Wien 3, Schlachthausgasse 44
| 1937-1938 | Wohnhaus, Wien 7, Neustiftgasse 14
| 1949-1950 | WHA d. Gem. Wien, Wien 4, Kolschitzkygasse 9-13 (im Hof Steinbrunnen mit spielenden Bären von Franz Barwig)
| 1953-1954 | WHA d. Gem. Wien, Wien 19, Flotowgasse
| 1957-1959 | WHA d. Gem. Wien, Wien 16, Panikengasse 6-8
| o.J. | Landhaus Sasse, Wien 19, Oberer Reisenbergweg
| 1961-1963 | WHA d. Gem. Wien, Wien 11, Mautner Markhof-Gasse 11 (mit Elisabeth und Hans Gass, Karl Peroutka, Rudolf Wawrik) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1923-1926 | Amalienbad, Wien 10, Reumannplatz (mit Karl Schmalhofer)
| 1927-1928 | Städtisches Wannen- u. Brausebad, Wien 22, Genochplatz 11 (kein Badebetrieb mehr)
| 1928-1929 | Wasserpark Floridsdorf, Wien 21
| 1946 | Wiederherstellung des kriegsbeschädigten Amalienbades
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Zahlreiche städt. Kinderfreibäder und Kindererholungsstätten im Stadtrandgebiet
| INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| Stadt-Regulierungsarbeiten für den 2. und 20. Bezirk |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| um 1950 | Espresso-Konditorei Hobby, Wien 7, Neubaugasse 15 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| Mai 1938 | Städtebauliche Studie zur Verlängerung und Schließung der Ringstraße im 2. und 20.Bezirk
| 1948 | Gänsehäufel, Wien (Wettbewerb, Anerkennung)
| 1950 | Fischerstiege, Wien (Wettbewerb, Anerkennung) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA; TUWA; KHA des WStLA; Archiv der KAIK |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Das Amalienbad der Gemeinde Wien. In: Der Aufbau, Nr.6, 1987, S.286
| Architektur in Wien, Hg. Magistrat d. Stadt Wien. Wien 1984
| M. Eisler: Das Amalienbad in Wien. In: Bauwelt 17.1926, H.50, S.121ff
| G. Feuerstein: Vienna Present and Past (Ringstraßenplanungen 1938-45). In: bauforum, Sonderdruck aus 17.1984, Nr.101
| W. Schmied (Hrsg.): Geschichte d. bildenden Kunst in Österreich, 20.Jh., Bd.6. München u.a. 2002
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| S. Pisarik: Das Amalienbad. Sem.arbeit b. Prof Haiko: Österr. Arch. d. 20er u. 30er Jahre, WS 98/99, Univ. Wien
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861-1951. Wien 1951
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | HINWEISE AUF WERKE:
| Neues Wr.Tagblatt
| Nr.186,10.7.1926, Beilage: Die Welt der Technik (Amalienbad)
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| Österr. Bauzeitung
| Nr.30, 24.7.1926, S.543 (Amalienbad) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Arch.Wien; Dehio 2; Dehio 3 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.05.2005 | Zuletzt geändert: 11.05.2007 |
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