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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 02.06.1882 - † 15.09.1936 | Geschlecht: m | Geburtsort: Baden bei Wien, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing., Techn.Rat | Religionsbekenntnis: mosaisch, ab 1928 Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Samuel Pollak (+1905)
| Mutter: Emma Bellina Pollenz (*1853)
| Bruder: Carl Josef (*ca. 1877), akad. Maler
| Ehe mit Josefine, geb. Frieberg (wiederverehelichte Wernik) 1926 geschieden |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule Wien
| 1901-1903 | Technischen Hochschule Wien (Bauschule)
| 1911 | 2. Staatsprüfung Technischen Hochschule Graz, Stmk. |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1913 | Selbständige Tätigkeit
| ab 1914 | Militärdienst (k.u.k. Oberleutnant d. Reserve an d. Militärakademie)
| ab 1914 | Lehrtätigkeit an der Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt, NÖ |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | silberne Militärverdienstmedaille
| o.J. | bronzene Militärverdienstmedaille mit Schwertern, Karl-Truppenkreuz
| o.J. | Kurator des Vereines „Heilanstalt Alland“
| ab 1932 | Verwaltungsrat der Fa. N.Rella & Neffe Bau A.G.
| 1934 | Gr. Verdienstzeichen der Republik Österreich |
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Mitgliedschaften
| ab 1919 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1923 | Gesellschaft österreichischer Architekten |
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Vita
| Felix Angelo Pollak wurde 1882 als Sohn jüdischer Eltern in Baden bei Wien geboren. Nach dem Besuch der Realschule in Wien studierte Pollak an der Technischen Hochschule in Wien Architektur und schloss sein Studium 1911 mit der 2.Staatsprüfung an der Technischen Hochschule in Graz ab.
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| Im Anschluss daran war F.A. Pollak als freiberuflicher Architekt in Wien tätig. 1914 ging er als Freiwilliger an die Front, wo er als Oberleutnant eingesetzt und gleichzeitig als Lehrer an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt tätig war. Für seine Dienste wurde er mit mehreren Medaillen ausgezeichnet.
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| Während seiner Tätigkeit als Architekt war Pollak u.a. ab 1919 Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins, für dessen Aufnahmeformular er ein ausgeführtes Bürohaus in der Mariahilferstraße angab, dessen Existenz jedoch nicht verifizierbar ist.
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| Pollak war während seiner beruflichen Laufbahn Kurator des Vereins „Heilanstalt Alland“ und des Vereins „Herzstation“. Trotz seiner jüdischen Herkunft war er ein überzeugter Katholik (seit 1928 Röm.-Kath.) mit guten Beziehungen zur Amtskirche und er setzte sich u.a engagiert für den katholischen Waisenhilfsverein ein. Als Architekt war er vor allem für den Zubau einer Schule an das Kloster der Dienerinnen zum Heiligsten Herzen Jesu in Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 137a (1930-1931) bekannt. Wegen seiner engen Beziehung zu diesem Orden erhielt er in Folge sogar den Spitznamen „Herz-Jesu-Pollak“.
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| Pollak errichtete in den 20er Jahren zwei Villen im 18. Bezirk und eine Wohnhausanlage in Wien 4, Weyringergasse 16-18. Im Auftrag des Wiener Assanierungsfonds erbaute er um 1933 gemeinsam mit Leo Kammel einen zehngeschossigen Hochhausbau in Wien 1, Laurenzerberg 3.
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| Die in den 1990-er Jahren nach historischen Vorlagen generalsanierte und mehrmals adaptierte Villa von 1921, Hasenauerstraße 61 in Währing ist eingebettet zwischen Türkenschanz- , Sternwarte- und Kainzpark. Die Villa war um 1940 Zentrum des österreichischen Widerstandes und hier formierte sich die Gruppierung Maier-Messner-Caldonazzi um den Gerstohofer Kaplan Dr. Heinrich Maier. Dieses und das benachbarte Haus-Littrowgasse 7, sind historisch als die "Zwillinge" bekannt. Die Villen strahlen Gemütlichkeit und das Lebensgefühl des Fin de Siècle aus und stehen prominent im Währinger Cottage, wo berühmte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft einst wohnten und ihre Salons abhielten.
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| In den 30er Jahren scheint sich Pollak in England und in der Schweiz aufgehalten zu haben, wo er laut ZÖIAV 1933 und 1934 für die Errichtung von etlichen Betonstraßen verantwortlich gewesen sein soll.
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| Felix Angelo Pollak ist 1936 im 54. Lebensjahr unerwartet im AKH Wien an Schlagaderverkalkung verstorben. |
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Stellenwert
| F.A. Pollak wählte bei seinen frühen Villenbauten klassizistisches Formenvokabular, um dem Repräsentationsbedürfnis der Bauherren Rechnung zu tragen. Sowohl im 18. Bezirk, Hockegasse 73 (1923-1924) als auch in Wien 19, Windhabergasse 6-8 (1929) bilden Loggien mit ionischen Säulen den baulichen Akzent, wobei in der Windhabergasse eine später hinzugefügte Verglasung der Loggia den ursprünglichen Eindruck zerstört hat und auch die steile Giebelfront dadurch in ihrer Wirkung gemildert ist.
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| Pollaks bekanntestes Werk ist der in den Jahren 1930-1931 errichtete sechsgeschossige Bau des Schul- und Schwesternheims des Klosters Herz-Jesu in Wien 3, Landstraße Hauptstraße 137a. Der sachliche, expressiv gestaffelte, monumentale Gebäudekomplex ist laut F. Achleitner „in seiner dominanten Situation an einem spitzwinkeligen Eck noch ganz im Sinne einer expressiven Gestik konzipiert, wobei alle Linien und Flächen auf das wie ein Monument aufgerichtete Eck mit Stiegenhaus zustreben und dem in die Straßenfront eingebundenen älteren Kirchturm die Zeichenfunktion streitig machen“. Den Kern des Gebäudes bildet ein großer Vortrags- und Theatersaal, heute als Eos-Kino genutzt, mit einem zweigeschossigen Foyer, bei dem die Kachelböden und Keramikverfliesungen an den Pfeilern der Vorhalle sowie die farbigen Glasfenster noch erhalten sind. Über dem flachgedeckten Theatersaal errichtete Pollak einen Spielplatz für den im Untergeschoss liegenden Montessori-Kindergarten, neben dem sich eine Kochschule und ein Turnsaal befanden. Wohnräume für das Personal und die Schwesternschüler befanden sich im Obergeschoß. Nach Kriegsschäden wurde die ursprünglich hellbraune Sandsteinverkleidung in der Sockelzone durch einen glatten Verputz ersetzt und am Saalportal sowie am Eckeingang an der Stiegenhausfassade entfernt.
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| Der im Stil der Neuen Sachlichkeit um 1933 errichtete 8-10-geschossige Hochhausbau mit elf Geschäften und 40 Wohnungen in Wien 1, Laurenzerberg 3 war für damalige Wiener Verhältnisse ein recht ungewöhnlicher Hochbau, dessen Vorbild aus den USA kam. Es handelte sich hier aber nicht um einen damals üblichen Stahlskelettbau, sondern um einen Ziegelbau, dessen monumentale Wirkung durch die gestufte Fassade sowie Höhen- und Blockstaffelungen etwas gemildert wird. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1921 | Villa, Wien 18, Hasenauerstraße 61
| 1921 | Villa, Wien 18, Littrowgasse 7?
| 1923-1924 | Villa, Wien 18, Hockegasse 73
| 1928 | Wien 4, Weyringerstraße 16-18
| 1929 | Villa, Wien 19, Windhabergasse 6-8
| um 1933 | Miethaus, Wien 1, Laurenzerberg 3 (mit Leo Kammel) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1930 | St. Antoniuskrankenhaus, Berlin Karlshorst
| 1930-1931 | Schule und Schwesternheim der Dienerinnen zum Heiligsten Herzen Jesu, Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 137A
| 1932 | Portal László Ungar, Wien 6, Mariahilfer Straße 74
| 1934 | Grabmal Rosa Eibuschitz, Wien 19, Döblinger Friedhof |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1933 | Betonstraßen in England
| 1934 | Betonstraße auf den Monte Ceneri (Tessin), CH |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| F. Pollak: Das erste Wiener Hochhaus. In: Österreichische Bauzeitung 8.1932, H.45, S.571ff
| 85.1933
| F. Pollak: Betonstraßen. In: ZÖIAV 85.1933, S.183
| F. Pollak: Betonstraßen in England. In: ZÖIAV 85.1933, S.202
| F. Pollak: Die Betonstraßen auf den Monte Ceneri (Kanton Tessin). In: ZÖIAV 86.1934, S. 15
| F. Pollak: Die neue Brücke zw. Venedig und dem Festland. In: ZÖIAV 86.1934, S. 124
| F. Pollak: Neue Betonstraßen in Bergamo. In: ZÖIAV 86.1934, S. 233
| F. Pollak: Mitteilungen über Betonstraßen. In: ZÖIAV 88.1936, S.300 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; Archiv Adler (Parte); WStLA (Meldeanfrage, Totenbeschaubefund, Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsakt) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| H. Pemmer / N. Lackner: Der Döblinger Friedhof, seine Toten, seine Denkmäler. Wien o.J. (1947). Sonderheft der Vierteljahresschrift „Wiener G’schichten“
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | HINWEISE AUF WERKE:
| Architektur und Bautechnik
| 15.1928, H.14, S.206 (WHA, Wien 4, Weyringergasse 16-18, Entwurfsarbeit)
| 19.1932, H.1, S.53 (Portal László Ungar, Wien 6, Mariahilfer Straße 74)
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| Bauwelt
| 21.1930, H.26, S. 807 (neues Berliner Krankenhaus)
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| Österreichische Kunst
| 7.1936, H.7/8, S.30 (Wohnbau am Laurenzerberg)
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| ZÖIAV
| 85.1933, S.183 (Betonstraßen) / S. 202 (Betonstraßen in England)
| 86.1934, S.15 (Betonstraße auf den Monte Ceneri, Kanton Tessin, CH) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | INTERNETLINKS:
| https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Messner |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Petra Schumann | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 17.05.2016 |
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