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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 15.08.1871 - † 13.06.1921 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien 17 | damaliger Name: Hernals bei Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Karl Franz, Bitmann | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Mathias B. (*1839), Maurermeister
| Mutter: Magdalena geb. Emminger (*1840)
| Ehe (ca.1906) mit Käthe, geb. Keck (ca.1883-1961)
| Tochter: Margarethe (*1907) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | 1 Klasse Gymnasium
| 1888 | Abschluss der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
| 1903 | Baumeisterprüfung |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Bauzeichner im Betrieb des Vaters
| 1903 | Baumeisterkonzession
| o.J. | Betrieb einer Bauunternehmerfirma
| o.J. | Teilhaber an der Spielkartenfabrik August Denk & Co. |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1910 | gerichtl. beeideter Sachverständiger und Schätzmeister für das Bezirksgericht Wien 17 |
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Mitgliedschaften
| ab 1903 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
| ab 1905 | Verein der Baumeister in Niederösterreich |
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Vita
| Carl Bittmann wurde 1871 in Wien geboren. Nach dem Besuch der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule in Wien absolvierte er einige Praxisjahre, bevor er im Jahr 1903 die Baumeisterprüfung ablegte. Im gleichen Jahr erhielt Bittmann die Baumeisterkonzession und führte fortan ein sehr erfolgreiches Unternehmen. Er war fast ausnahmslos in Wien tätig und erbaute Wohn- und Geschäftshäuser, Villen sowie Fabriksgebäude. Nur eine Villa in Baden bei Wien, Weilburgstraße 91, zeugt von einer Tätigkeit außerhalb Wiens. Die ehemalige Spielkartenfabrik in Wien 17, Dürauergasse 16 / Paschinggasse aus dem Jahr 1919 ist das letzte bekannte Werk. Carl Bittmann starb drei Jahre nach Vollendung dieser großen Anlage, die heute als Wohn- und Bürohaus adaptiert ist, im Alter von 51 Jahren in Wien. |
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Stellenwert
| Carl Bittmanns Bautätigkeit erfolgte in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der sich secessionistische Dekorationsformen – zumeist in Kombination mit historistischen Motiven – allgemein durchgesetzt hatten. Auch Bittmann folgte diesem Trend, wobei er sich bei der Wahl der jeweiligen Formensprache sehr flexibel zeigte und – was eher weniger üblich war – vor allem altdeutsches Vokabular verarbeitete. In der Konzeption der Häuser blieb Bittmann dem konventionellen dreizonigen Aufbau verpflichtet.
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| Der Straßenhof in Wien 6, Köstlergasse 6-8 (1910) etwa, der größte Bauauftrag, den Bittmann realisierte, erhielt ein genutetes Sockelgeschoß, und markante Gesimse trennen die einzelnen Zonen. Polygonale Erker, halbrunde Giebel in der Dachzone, Empiremotive kombiniert mit secessionistischen Formen nobilitieren die Fassade. Der schmale Hof wird durch einen repräsentativen säulenbesetzten Torbau geschlossen.
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| Beim Haus in Wien 19, Friedlgasse 51 (1904) hingegen überzieht Bittmann die Fassade oberhalb des genuteten Sockelgeschosses mit kleinteiligen geometrischen Formen, wobei er die von Otto Wagner populär gemachten Lorbeerkränze als zusätzlichen Schmuck einsetzt. Das nur wenige Meter entfernte Haus Friedlgasse 63, Ecke Sieveringerstraße, das er ein Jahr zuvor errichtet hatte, nähert sich hingegen mit stark plastisch ausgebildeten Erkern und einem sehr hohen Turmaufsatz an der abgerundeten Ecke altdeutscher Romantik an.
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| Außergewöhnlich im Rahmen von Bittmanns Gestaltungsweise präsentiert sich das Wohn- und Geschäfthaus in Wien 9, Liechtensteinstraße 123 (1914). Bittmann behält zwar den dreizonigen Aufbau bei, doch bei der Fassadengestaltung bediente er sich einer streng sachlichen, dekorlosen Formensprache.
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| Im Villenbau bevorzugte Bittmann eine romantische Gestaltungsweise mit asymmetrischen Grundrissen sowie malerischen Erkern, Türmchen oder Holzbalkons. Durchaus schlüssig fließen auch secessionistische Motive ein (Villa in Baden, Weilburggasse 91, 1902). Die äußerst repräsentative Villa in Wien 17, Braungasse 22 (1908) erhielt mit altdeutschen Giebelformen eine bewegte Dachlandschaft. Durch Vor- und Rücksprünge, Erker sowie einen auf Säulen ruhenden Balkon mit einer Balustradenbrüstung ergibt sich ein ebenso vornehmes wie pittoreskes Erscheinungsbild.
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| Bei den Fabriksbauten bediente sich Bittmann nicht der allgemein üblichen Sichtziegelbauweise. Die ehemalige Nähmaschinenfabrik in Wien 17, Gschwandtnergasse 26-28 (1911), ein 5-stöckiger Eckbau, unterscheidet sich beispielsweise im gesamten Habitus in nichts von einem Wohnhaus. Die ehemalige Spielkartenfabrik in Wien 17, Dürauergasse / Paschinggasse (1919), wiederum ist ein eingeschossiger Putzbau, der an den Seiten durch Giebel und an der Ecke durch einen polygonalen Turmaufsatz nobilitiert wird.
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| Carl Bittmanns Werk zeigt eine sehr eigenwillige sowie flexible Verarbeitung des gängigen Stilrepertoirs. Sein Schaffen ist geprägt von solidem handwerklichen Können und dem sichtbaren Bemühen um ausgewogene Proportionalität. Im Zusammenhang mit seiner liebevollen Detailbehandlung des Dekors gelang Bittmann die Realisierung einer repräsentativen und qualitätsvollen großbürgerlichen Architektur. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1902 | Wohnhaus, Wien 19, Sieveringerstraße 9
| 1902 | Villa, Baden, NÖ, Weilburgstraße 91
| 1903 | Miethaus, Wien 19, Friedlgasse 63 / Sieveringerstraße 7
| 1904 | Doppelwohnhaus, Wien 19, Dionysius Andrassy-Straße 1-3
| 1904 | Wohnhaus, Wien 19, Friedlgasse 51
| 1905 | Miethaus „Hamerling Hof“, Wien 8, Hamerlingplatz 1 / Albertgasse 30
| 1905 | Miethaus, Wien 8, Josefstädterstraße 64
| 1906 | Villa Kloss, Wien 19, Fröschelgasse 12
| vor 1908 | Miethaus, Wien 8, Josefstädterstraße 62
| 1908-1909 | Villa Rast, Wien 17, Braungasse 22
| 1909 | Miethaus, Wien 6, Fillgradergasse 12-14
| 1909 | Miethaus, Wien 8, Florianigasse 58
| 1910 | Straßenhof, Wien 6, Köstlergasse 6-8
| 1911 | Miethaus, Wien 9, Alserbachstraße 1
| 1914 | Miethaus, Wien 9, Liechtensteinstraße 123
| 1914 | Miethaus, Wien 6, Wallgasse 37 (Bauh., Entw. und Ausf.; Dekor entfernt) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1911 | Nähmaschinenfabrik Rast & Gasser, Wien 17, Gschwandtnergasse 26-28 (heute als Wohn- und Bürohaus adaptiert)
| 1919 | Ehem. Spielkartenfabrik Wien 17, Dürauergasse 16 / Paschinggasse |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Meldearchiv, Verlassenschaftsabhandlung, Todesfallsaufnahme, Totenbeschaubefund, Testament, Musterungskopfzettel; Matrikenarchiv der Pfarre Hernals Wien 17) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Ausgeführte Kunstschmiedearbeiten der modernen Stilrichtung in Wien und anderen Städten Östreich[sic] Ungarns. Wien 1904
| Festschrift zur 50-Jahrfeier der techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930.
| Kunsthist. Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts. Wien 1976.
| M. Moller: Die Internationale Baufachausstellung Leipzig 1913 (Ausstellung der Stadt Wien). In: ZÖIAV 65.1913, S.522f | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 26.1906, S.85f (Hamerlinghof in Wien VIII, Albertg. 30)
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| Neubauten in Wien, Prag, Budapest. Wien 1904
| S.53 (Wien 19, Sieveringerstraße 9)
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| Wiener Neubauten im Style der Sezession. 5 Bde, Wien 1902ff
| 4.Band, T.14 (8, Josefstädterstr. 62) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 30.04.2008 |
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