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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 28.02.1875 - † 26.08.1919 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Evang. | Familiäres Umfeld: Vater: Gustav Adolf R. (1847-1920), Architekt
| Mutter: Elisabeth Bayer
| Geschwister: Adolf R., Schlossermeister; Hans R., Baumeister; Maria verehel.Juffold; Minna verehel.Böhm | Bürogemeinschaft: ab 1904 mit Leopold Ramsauer |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1893 | Matura an der Staatsgewerbeschule Wien
| 1894-1896 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Viktor Luntz) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1914 | Leutnant der Befestigungsbaudirektion Krems (ab Oktober 1914 krankheitshalber vom Militärdienst dauerbeurlaubt) |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1896 | Hagenmüller-Preis |
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Mitgliedschaften
| ab 1907 | Wiener Bauhütte (1915 Obmann des Wettbewerbsausschusses)
| ab 1908 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Otto Richter ist 1875 als Sohn des Architekten Gustav Adolf Richter in Wien geboren. Er besuchte zunächst die Staatsgewerbeschule, die er im Jahr 1893 mit der Matura abschloss. Anschließend inskribierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Viktor Luntz, von dem er im Jahr 1896 das Abschlusszeugnis mit der Bewertung „recht befriedigend“ erhielt.
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| Als die Kaiser-Franz-Josef I.-Jubiläumsstiftung für Volkswohnungen und Wohlfahrtseinrichtungen im Jahr 1904 einen Wettbewerb für ein Männerheim in Wien 20 ausschrieb, beteiligte sich Otto Richter mit Leopold Ramsauer, einem ehemaligen Klassenkollegen in der Staatsgewerbeschule, an diesem Wettbewerb. Mit ihrem Entwurf erlangten Richter und Ramsauer den 1.Preis und das Architektenduo wurde mit der Ausführung betraut. Dieses erste derartige Bauwerk in Österreich fiel so zufriedenstellend aus, dass weitere Aufträge der Stiftung, wie das zweite Männerheim in Hernals, Wurlitzergasse 89-91 und später der Ausbau des Lobmayrhofs auf der Schmelz folgten.
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| Richter hat, wie auch Leopold Ramsauer, vorrangig für die Erste Gemeinnützige Baugesellschaft für Kleinwohnungsbau in Wien, für die auch Leopold Simony tätig war, gearbeitet. Auf dem Gebiet der Wohnungsreform kann im besonderen Fall die Kleinwohnungskolonie in Wien 10, Buchengasse 7-9 von 1912 als Vorläufer des Volkswohnbaus angesehen werden. Diese Anlage bekam 1914 im Zusammenhang mit dem Preis der Gemeinde Wien für hervorragende Bauten eine lobende Anerkennung. Auch die Kleinwohnungshäuser auf den Freihausgründen, Wien 4, Kühnplatz 1-4 (in Arbeitsgemeinschaft mit Leopold Ramsauer) kann als Vorläufer des Wiener Gemeindebaus in diesem Zusammenhang erwähnt werden.
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| Im Jubiläums-Werkstättenhof „Mariahilf“ ist durch Richter und Ramsauer, nach Wehdorn/Georgeacopol-Winischhofer „eines der bedeutendsten Beispiele eines Gebäudekomplexes, in dem die Idee, sowohl eine Vielzahl von verschiedenen Gewerbe- und Industriebauten als auch Volkswohnungen in einer Einheit zusammenzufassen, verwirklicht worden“.
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| Otto Richter ist im Alter von 44 Jahren in der Wohnung seiner Eltern, Franz-Josephsbahnstraße 35, Wien 9 , wo er auch lebte, verstorben. |
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Stellenwert
| Neben seiner Arbeitsgemeinschaft mit Leopold Ramsauer ist über Otto Richter weder als Selbständiger noch als unselbständiger Mitarbeiter etwas bekannt.
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| Otto Richter ist gemeinsam mit Leopold Ramsauer ein wichtiger Vertreter der Kleinwohnungsbauten, die man als Vorläufer der Wiener Gemeindebauten bzw. der Volkswohnbauten betrachten kann. Als erste gemeinsame Wohnanlage kann die Anlage, Wien 10, Buchengasse 7-9 von 1912 gesehen werden. Die vier freistehenden Blöcke haben pro Geschoss je zwei Zimmer-Küche-Kabinett und zwei Zimmer-Küche Wohnungen, die im Zweisspännersystem erschlossen wurden. Erstmals wurden hier auch die Grundelemente für Wohnen und Versorgung durch zwei erdgeschossige Läden in den beiden mittleren Blöcken verbunden. Die Fassaden sind der Bauaufgabe entsprechend schlicht, mit nur wenig Dekor gestaltet.
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| Als „Prototyp“ eines frühen „kommunalen“ Wohnhofs kann der „Wiedenhof“, Kühnplatz 1-4 gesehen werden, der 1914-1915 erbaut wurde, wobei der Rohbau durch die wirtschaftspolitische Lage während des Krieges mehrmals unterbrochen werden musste. Bemerkenswert an diesem frühen sozialen Wohnbau ist, dass der städtebauliche Aspekt im Zusammenhang mit der Platzgestaltung bereits eine grundlegende Rolle spielte. Die Gemeinde hat das Kellergeschoss und das Souterrain auf eigene Rechnung errichtet und darin Lagerräume, Werkstätten und Magazine für die Händler am Naschmarkt , deren Geschäfte und Lagerräume noch in Betrieb sind, untergebracht. Die Ein- und Ausfahrtsrampen geben heute noch dem Platz eine besondere Atmosphäre. Der Bau beinhaltet 144 Kleinwohnungen, wobei die Normwohnungen aus Zimmer, Küche, Kabinett bestehen.
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| Das Architektenduo war bereits durch ihren Bau des „Jubiläums-Werkstättenhofs“ von 1908-1909, Wien 6, Mollardgasse 85-85a bekannt.
| Der Bau mit rund 150 Arbeitsräumen und 40 Wohnungen, ist ein markantes Beispiel des Wiener Industriebaus nach der Jahrhundertwende. Das Äußere zeigt die typischen Industriefassaden des beginnenden 20. Jahrhunderts, für welche die Auflösung der Außenwände in pilasterartige Mauerpfeiler mit großen dazwischenliegenden Fensteröffnungen charakteristisch ist. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1910 | Männerwohnheim, Wien 16, Wurlitzergasse 89-91 (Wettbewerb mit L. Ramsauer, 1.Preis)
| 1905 | Männerwohnheim, Wien 20, Meldemannstraße 27 (Wettbewerb mit L. Ramsauer, 1.Preis)
| 1912 | Kleinwohnungsanlage, Wien 10, Buchengasse 7-9 (mit L. Ramsauer)
| 1914 | Miethaus „Wiedenhof“, Wien 4, Kühnplatz 1-4 (mit Leopold Ramsauer) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1908-1909 | Jubiläums-Werkstättenhof, Wien 6, Mollardgasse 85-85a |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1901 | Kaiser Franz Josef-Stadtmuseum Wien (Vorkonkurrenz)
| 1909/10 | Typen von Kleinwohnungen (Wettbewerb, mit L. Ramsauer, zum Ankauf empfohlen)
| 1914 | Wettbewerb für hervorragende Arbeiten im Gemeindegebiet Wien (mit L. Ramsauer, ein Preis für Kleinwohnungsbau im 10. Bez., Buchengasse 9) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; WStLA (Verlassenschaftsakt) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50 Jahrfeier der techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1 Wien u.a. 1984 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 26.1906, S.21ff (Männerheim, Wien 20, Meldemannstraße 27)
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| Monatsschrift der Wiener Bauhütte
| 2.1908, S.124 (Männerheim, Wien 17, Wurlitzergasse 89-91)
| 4.1910, S.134 (Wettbewerb für Kleinwohnungsbauten, mit O. Richter)
| 6.1912, S.155 (Projekt Kleinwohnungsbauten, Wien 10, Buchengasse, Asberggasse)
| 10.1916, S.7 (Kleinwohnungsbauten, Wien 10, Buchengasse, GR-Lösung belobend hervorgehoben)
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| Österreichische Wochenschrift f.d. öffentl. Baudienst
| 12.1906, S.759ff, T.74f (Männerheim, Wien 20, Meldemannstraße 27)
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| WBIZ
| 23.1905/06, S.169ff (Männerheim, Wien 20, Meldemannstraße 27)
| 33.1915/16, S.39f (Kleinwohnungsanlage, Wien X, Buchengasse)
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| Zeitschrift für Wohnungswesen
| 3.1905, S.303f, H.22 (Männerheim in Wien)
| 4.1906, S.87ff, S.339ff (Das neue Männerheim der Kaiser Franz I. Jubiläumsstiftung f. Volkswohnungen in Wien)
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| ZÖIAV
| 58.1906, S.204f (Männerheim, Wien 22, Meldemannstraße 27) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Petra Schumann | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 12.06.2024 |
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