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Archiv Künstlerhaus
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 21.09.1841 - † 24.12.1909 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Titel: k.k. Baurat | Religionsbekenntnis: unbekannt | Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Georg (*ca.1798), Metallwarenfabrikant
| Mutter: Theresia, geb. Alt (*ca 1807)
| Ehe (1873) mit Maria Wilhelmine Antonie, geb. Kautsky (1856-1949)
| Scheidung: 1900
| Kinder: Georg Johann (*1874), Stadtbaumeister; Johann (*1876), akad. Maler; Franz Alois (*1881), Mediziner |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule
| o.J. | Polytechnikum Stuttgart (2 Jahre)
| o.J. | Bauakademie in Berlin (1,5 Jahre)
| 1860-1862 | Technische Hochschule Wien
| 1861/1862 | ein Semester an der Akademie der bildenden Künste Wien (bei Siccardsburg, van der Nüll) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1864 | selbständige Tätigkeit als Architekt
| 1878 | Baumeisterkonzession
| ab 1904 | k.k. Baurat |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Mitglied der Baudeputation
| 1883-1886 | Gemeinderat
| 1886 | Mitglied der Jury der Jahres- und Internationalen Ausstellung in Berlin, D
| 1888 | Komitee des IV. dt. Sängerfestes 1889
| 1890-1895 | Jury des Kaiserpreises
| 1891 | Delegierter zu den Beratungen über Urheberrecht im Schriftstellerverein
| 1891 | Delegierter des Komitees des Friedrich-Schmidt-Denkmals
| 1892 | Komitee der Weltausstellung in Chicago 1893
| 1893 | Jury des Königwarter-Preises
| 1893 | Ausstellungskomitee der 3.Internationalen Ausstellung 1894
| 1894 | Jubiläums-Fest-Komitee 25 Jahre Künstlerhaus
| o.J. | Ritter des Verdienstkreuzes der bayr. Krone
| o.J. | gerichtl. beeid. Sachverständiger und Schätzmeister |
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Mitgliedschaften
| ab 1872 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (1890-1892 Vorstand, 1894-1896 Vorstandsstellvertreter)
| ab 1879 | Österreichischer Ingenieur und Architektenverein
| ab 1883 | Niederösterr. Gewerbeverein
| ab 1900 | Verein der Baumeister in NÖ |
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Vita
| Franz Roth wurde 1841 als Sohn eines Metallwarenfabrikanten in Wien geboren. Er besuchte zunächst das Polytechnikum in Stuttgart und anschließend die Bauakademie in Berlin, bevor er in den Jahren 1860-1862 an der technischen Abteilung der Technischen Hochschule in Wien, und danach als Schüler von Sicardsburg und van der Nüll an der Akademie der bildenden Künste studierte.
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| Roth galt „als großer Fortschrittsfreund“ und „dürfte mehr zur liberalen Seite hin tendiert haben“ (B. Fiala, 1974). Im Jahr 1883 wurde er Mitglied des Gemeinderats, wo er sich schon vorher durch die Ausführung diverser bautechnischer Aufträge einen Namen gemacht hatte. Anlässlich eines Referats (1880), das Stiassny hielt und in dem es um die Errichtung des Viehhofes ging, zeigte der Unternehmer Frey mit einer Eingabe an den Magistrat an, dass er die Herstellung der Betonkanäle dem Stadtbaumeister Roth übertragen werde, da dieser in diesem Aufgabenbereich schon erprobt sei.
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| Basierend auf seinen Erfahrungen gab Roth auch eine Bauanleitung mit dem Titel „Der praktische Baumeister“ heraus, die in Wien 1881 erschien.
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| Neben seiner bautechnischen Tätigkeit plante er als Architekt einige Wohnhäuser in Wien sowie Villen, von denen allerdings nur mehr eine Villa in Wien 17, Andergasse 58 (1885), die er in Zusammenarbeit mit Ferdinand Seitz erbaute, erhalten ist.
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| 1903 feierte Stadtbaumeister Franz Roth mit einer Ehrung vom Verein der NÖ Baumeister sein 25-jähriges Baumeisterjubiläum. Er starb 1909 im Alter von 68 Jahren an Herzlähmung in Wien. |
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Stellenwert
| Roths architektonisches Werk zeigt in der formalen Ausführung eher konservative Ansätze, die in die Epoche des Späthistorismus fallen. Er verstand es aber, mit meist reichem Dekor vornehme und repräsentative Fassaden zu gestalten, wie z.B. bei dem Wohn- und Geschäftshaus in Wien 1, Kohlmarkt 1 / Graben, bei dem er entsprechend der prominenten Lage Formen der Neorenaissance wählte. Ein auffallender turmartiger Eckerker mit durchfensterter Ständerfassade prägt die Front. Über dem abgeflachten Eckportal befindet sich eine plastische Puttengruppe und darüber ein halbrunder Balusterbalkon, den das kaiserliche Wappen ziert. Das Dachgeschoß wird durch ein glashausartiges Ateliergeschoß gebildet.
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| Als Beispiel vorstädtischer Villenarchitektur kann die 2-geschossige Villa von 1885 in Wien 17, Andergasse 58 herangezogen werden. Der symmetrisch kubische Bau mit klassizistischen Details (Rund- und Dreiecksgiebel über den Fenstern) ist in palladianischen Formen errichtet. D.h. über den zentralen Sockelarkaden der Vorderfront befindet sich eine Säulenloggia, die von einem Dreiecksgiebel mit Figurenrelief bekrönt ist.
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| Das Raimungstheater, der freistehende späthistoristische Theaterbau mit der Hauptfasse zur Wallgasse 18-20 in Wien 6 von 1893, ist Roths einzig bekanntes öffentliches Gebäude. Roth orientierte sich bei der Konzeption an dem allgemein anerkannten und bewährten Theaterschema von Fellner und Helmer. 1938-1942 kam es durch Fritz Zeymer und 1942 durch Leo Kammel zu Umbau- und Generalrenovierungen.
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| Franz Roth zählt zu jenen Baumeistern, die im Prinzip einer traditionellen Gestaltungsweise verpflichtet blieben, jedoch auf die aktuellen Strömungen der Zeit durchaus geschickt reagierten und allgemein anerkannte repräsentative und ästhetische Ergebnisse erzielten. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1874-1875 | Miethaus, Wien 3, Strohgasse 17-19
| 1885 | Villa, Wien 17, Andergasse 58, Umbau (mit Ferdinand Seitz)
| um 1890 | Villa Roth (Schloss Grundlsee), Gössl am Grundlsee, Nr. 27
| 1896 | Wohn- u.Geschäftshaus „Husarenhaus“, Wien 1, Kohlmarkt 1 / Graben (Bauherr: Georg Roth)
| 1906 | Miethaus, Wien 4, Prinz Eugenstraße 44
| o.J. | Villa Roth, Wien 13, Auhofstraße 4 (zerstört) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1893 | Raimundtheater, Wien 6, Wallgasse 18-20 (Umbau 1938-42 durch Leo Kammel, Restaurierung) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| F. Roth: Der praktische Baumeister. Wien 1881
| F. Roth: Das Raimundtheater in Wien. In: ZÖIAV 47.1895, S.462 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; WStLA; HS der WStLB (div. Briefe); Archiv der ABK |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. Bd.1 Wien 2003
| B. Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879-1883, Phil.Diss. (Ms.), Wien 1974
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20.Jh.s. Wien/Graz 2005
| P. Kortz: Wien am Anfang d. 20.Jh.s. 2.Bd. Wien 1906, S. 13, 334, 430
| A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
| C. v. Lützow / L. Tischler: Wiener Neubauten. 3 Bde. Wien 1876-1891
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861-1951. Wien 1951
| A. Streit: Das Theater in Wien. Wien 1903
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 1.1895, S.44, T.65-67 (Raimundtheater, Wien 6)
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| WBIZ
| 18.1901, T.40 (Wohn- und Geschäftshaus 1, Kohlmarkt 1)
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| ZÖIAV
| 45.1893, S.579 (Raimundtheater) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
| H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Wien 1902
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| ThB |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Petra Schumann | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 16.03.2018 |
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