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Alois Sallatmeyer

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 02.05.1849 - † 19.03.1917
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Vinzenz, Maurergehilfe
Mutter: Barbara, geb. Köfler
1.Ehe (1873) mit Maria Elisabeth, geb. Weissert (1849-1880)
2.Ehe (1881) mit Therese, geb. Pfeiffer (1839-1921)
Lebensgemeinschaft mit Agnes Barton (1869-1945)
Kinder (aus 1.Ehe): Emilie (*1872); Alois Vinzenz (1880-1965), Architekt und Baumeister
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.wahrscheinlich Maurerlehre
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
um 1873Reserve-Feldwebel im Infanterie-Regiment Nr.4 (Hoch- und Deutschmeister)
um 1880Maurerpolier
ab 1881Konzession zum Stadtbaumeister
ab 1891Fa. Alois Sallatmeyer, Stadtbaumeister
ab 1903Fa. gem. mit Sohn Alois Vinzenz geführt
1910-1911Bauaufsichtsratstellvertreter für den 2.Bezirk
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Auszeichnungen und Ämter
1910/11Bauaufsichtsratstellvertreter für den 2.Bezirk
ab 1927Vorstandsmitglied im Gremium der Baumeister Österreichs
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Mitgliedschaften
ab 1887Mitglied im Niederösterreichischen Gewerbeverein
ab 1897Verein der NÖ Baumeister
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Vita
Sallatmeyer Alois wurde 1849 als Sohn eines Maurergehilfen in Wien geboren. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn war Sallatmeyer um 1880 als Maurerpolier tätig und daneben als Reserve-Feldwebel im Infanterie-Regiment im Einsatz.

1881 erhielt Sallatmayer die Baumeisterkonzession und war nicht nur als ausführender Baumeister tätig, sondern errichtete auch Gebäude nach eigenen Entwürfen. Die protokollierte Firma mit dem Namen Alois Sallatmeyer, Stadtbaumeister, existierte ab dem Jahr 1891. Ungefähr ab 1903 hat Sallatmeyer die Firma gemeinsam mit seinem Sohn Alois Vinzenz, der ebenfalls Architekt und Baumeister war, geführt. Die Tätigkeit scheint sich jedoch nur mehr auf die Ausführung von Gebäuden bzw. sonstige Baumeisterarbeiten beschränkt zu haben, da nach dem Jahr 1888 keine vom Vater bzw. Sohn entworfene Gebäude dokumentiert sind.

1927 war Sallatmeyer Vorstandsmitglied im Gremium der Baumeister Österreichs, durch seine schwere Herzkrankheit hat er jedoch schon einige Jahre vor seinem Tod das Baugewerbe nicht mehr ausgeübt und sein Sohn führte die Firma ab 1915 (bis 1941) unter gleichem Namen, aber an verschiedenen Standorten weiter.

Alois Sallatmeyer verstarb 1917 im Alter von 68 Jahren im Krankenhaus Rudolfsstiftung in Wien.
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Stellenwert
Alois Sallatmeyers Schaffenszeit fällt in die die Zeit von 1881-1888. Dementsprechend wählte er großteils Formen der italienischen Neorenaissance, die in Wien unter dem Namen „Neue Wiener Renaissance“ populär geworden war.

Sallatmeyers großbürgerliche Zinshäuser sind streng symmetrisch konzipiert, wobei die palaisartigen Fassaden durch additive Fensterreihungen und Riesenlisenen charakterisiert und die Dekorationen vor allem auf Fensterüberdachungen beschränkt sind (z.B. Wien 7, Siebensterngasse 25 von 1885). Interessant ist die ursprüngliche Kombination von einem straßenseitigem Zinshaus und einer Reitschule im Hoftrakt des sog. „Lohnerhofs“ in Wien 9, Pramergasse 10 von 1884/85. Betont wird die 5-geschossige Straßenseite durch ein hohes Rundbogenportal, wobei im Keilstein eine Porträtbüste (wahrscheinlich des Bauherrn, Franz Lohner) und im Bogenfeld ein Pferdekopfrelief (ein Hinweis auf die Reitschule) angebracht sind.

Die Betonung der Fassaden durch auffallende Portale waren ein beliebtes Gestaltungsmittel Sallatmeyers. Bei dem Portal in Wien 5, Hartmanngasse 13 (1883/85) etwa bildet ein neobarockens Atlantenportals mit Hermenpilastern einen markanten Blickpunkt.

In der Gartengasse 28 / Margaretenstraße in Wien 5 von 1888 verwendete Sallatmeyer neben dem Vokabular der Neorenaissance auch barockisierende Motive, die sich zum Teil auf die Fensterrahmungen konzentrieren oder zum Teil an den Parapeten aufscheinen. Erkermotive an der Ecke, sowie an der Fassadenseite der Gartengasse gliedern den repräsentativen Gebäudekomplex. Dieses Erkermotiv wird im Zinshaus in Wien 17, Hernalser-Hauptstraße 38 (1887) abgerundet und zusätzlich durch einen bekrönenden Metall-Tempietto besonders augenfällig betont. Attikaaufsätze und üppiger barockisierender Dekor kennzeichnen dieses Objekt.

Besonders deutlich zeigt sich Sallatmeyers streng symmetrischer Fassadenaufbau im Zweckbau, nämlich bei der Schule in der Castelligasse 25 / Ramperstorffergasse / Viktor-Christ-Gasse in Wien 5 von 1881, wo die strenge Gliederung in Neorenaissanceformen auf allen Straßenseiten analog konzipiert ist.

Mit symmetrischen Grundkonzeptionen sowie detaillierten Dekorationsweisen mit klassischen Motiven hat Sallatmeyer elegante sowie repräsentative Ergebnisse erzielt, die den architekturästhetischen Anforderungen seiner Auftraggeber Rechnung getragen haben.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1883-1885Miethaus, Wien 5, Hartmanngasse 13
1884-1885Miethaus „Lohnerhof“, Wien 9, Pramergasse 10 (Bauherr Franz Lohner)
1885Miethaus, Wien 7, Siebensterngasse 25
1887Miethaus,Wien 17, Hernalser Hauptstraße 38
1888Miethaus, Wien 5, Gartengasse 28 / Margaretenstraße 83

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1881Schule, Wien 5, Castelligasse 25 / Ramperstorffergasse / Viktor-Christ-Gasse
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
MA 43 (Grabstellendatenbank, Grabprotokolle Zentralfriedhof, Feuerhalle Simmering); Pfarrarchive St. Rochus Wien 2; St. Florian-Matzleinsdorf Wien 5; WStLA (Todesfallaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 06.06.2008
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