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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 22.05.1866 - † 06.08.1933 | Geschlecht: m | Geburtsort: Maissau, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Dipl. Ing., Baurat, Obersenatsrat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbauinspektor | Familiäres Umfeld: Vater: Leopold B., Landesbeamter
| Ehe mit Josefine Fenninger (1875-1955)
| Kinder: Hildegard (*1905); Eduard B. jun. (1907-1996), Dipl.Ing., Architekt |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Oberrealschule
| 1883-1884 | Technische Hochschule Wien (Maschinenbau)
| 1884-1888 | Technische Hochschule Wien (2.Staatsprüfung Bauingenieurschule) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Ingenieurassistent bei der Lokalbahn Krems, NÖ
| o.J. | Assistent an der Technischen Hochschule Wien
| 1891-1931 | Tätigkeit im Wiener Stadtbauamt (MA 22)
| 1923-1926 | Leitender Direktor der Wasserkraftwerke A.G. (WAG) |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1906 | Ernennung zum Bauinspektor im Stadtbauamt
| 1910 | Baurat
| 1911 | Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens
| 1931 | Obersenatsrat (anlässlich seiner Pensionierung)
| o.J. | Mitglied der 2.Staatsprüfungskommission aus dem Bauingenieurfach |
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Mitgliedschaften
| ab 1893 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1906 | Klub der Wiener Stadtbauamtsingenieure (Vorstandstellvertreter) |
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Vita
| Aus einer gutbürgerlichen Familie stammend entschloss sich Bodenseher für ein Studium an der Technischen Hochschule, das er als Bauingenieur abschloss. Nach seinem Eintritt ins Stadtbauamt war er zunächst im Kanalbau tätig. Im Jahr 1902 wurde ihm die Bauleitung für die Zweite Wiener Hochquellenwasserleitung zugeteilt, im Jahr 1910 wurde er Leiter der gesamten Wasserleitungsbauten der Zweiten Hochquellenwasserleitung im Wiener Stadtgebiet. Nach Vollendung des Wasserleitungsbaus war er Vorstand des gesamten Wasserversorgungswesen der Stadt Wien.
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| Im November 1920 wurde er der Direktion der städtischen Elektrizitätswerke anlässlich der Aufstellung einer Bauleitung für Wasserkraftanlagen zugeteilt. Mit einer dreijährigen Unterbrechung, in der er Leiter der Wasserkraftwerke A.G. war, blieb er bis zu seiner Pensionierung, um die er 1931 ansuchte, in dieser Funktion.
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| Bodensehers Wirken hatte offensichtlich großen Einfluss auf seinen Sohn Eduard jun. Auch dieser studierte an der Technischen Hochschule und war anschließend im Hoch- und Industriebau tätig. |
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Stellenwert
| Die Errichtung der „Ersten Hochquellenwasserleitung“ in den Jahren 1870-73 bedeutete eine städtebauliche Innovation von internationaler Bedeutung. Die stark anwachsende Bevölkerung und nicht zuletzt die Eingemeindung der Vororte Wiens erforderte allerdings schon zwei Jahrzehnte später die Errichtung einer „Zweiten Hochquellenwasserleitung“ und die Gemeinde Wien beauftragte das Stadtbauamt, ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten. Unter der Leitung von Bodenseher wurde das wasserreiche Gebiet des Hochschwabs als Quellgebiet bestimmt. Die Zusammenführung der Quellen, die Verlegung von 170 km Hauptsträngen und 55 km Zweigleitungen sowie die Errichtung der erforderlichen Wasserbehälter stellt eine außergewöhnliche ingenieursmäßige Leistung dar und zählt zu den bedeutendsten kommunalen Bauaufgaben, die unter Bürgermeister Lueger zur Ausführung gelangten. Die Bevölkerung konnte nicht nur in allen Stadtteilen mit Frischwasser versorgt werden, es entstanden nun auch zahlreiche Brause- und Volksfreibäder, die einen wesentlichen Beitrag für die Volksgesundheit der Stadtbevölkerung leisteten.
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| In Hinblick auf die Etablierung der Stadt Wien als urbane Metropole bekamen kommunale Einrichtungen einen wichtigen Stellenwert, so dass auch bei Infrastrukturbauten zumeist ein repräsentatives Erscheinungsbild eingefordert wurde. Auch dem Wasserbehälter am Hackenberg, der inmitten von Weingärten und Kleingärten angelegt wurde, sollte, so beschloss das Stadtbauamt, „eine reichere charakteristische Architektur“ gegeben werden.
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| Bodenseher plante eine glorietteartige Anlage: ein im Terrain versenktes Bassin führt den Blick zu einem Arkadenbau mit einem erhöhten, überkuppelten Mittelrisalit. Terrassen im oberen Geschoss sollten ursprünglich der Bevölkerung als Aussichtsplattform zur Verfügung stehen. Als Material wählte Bodenseher teils glatten, teils bossierten Granitstein, ein Baumaterial, das mit „Naturnähe“ bzw. „Natürlichkeit“ in Verbindung gebracht wurde und auf die unverfälschte Qualität des Wiener Trinkwassers hinweisen sollte, das über Jahrzehnte als das beste aller Metropolen der Welt galt. Secessionistische Ornamente unterstreichen den repräsentativen Charakter dieses Bauwerks, das für den technischen Betrieb im eigentlichen Sinn keine Funktion hatte.
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| Um die Jahrhundertwende wurde wiederholt diskutiert, ob Ingenieure auch als „Baukünstler“ Geltung haben können. Gerade mit dem Wasserbehälter hat Bodenseher gezeigt, dass großartige technische Leistungen durchaus mit einer ästhetisch anspruchsvollen Gestaltungsweise vereint werden können.
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| Der Wasserbehälter zählt zu den bedeutendsten Hochbauten der Zweiten Wiener Hochquellenleitung, und Bodenseher galt als einer der „tüchtigsten und verwendbarsten Ingenieure der Stadt Wien“. |
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Werke
| INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1908-1910 | Wasserbehälter Hackenberg d. 2.Wr. Hochquellenwasserleitung, Wien 19, Hackenberggasse 130 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1898 | Canalisierung von Troppau (Wettbewerb, 1.Preis, mit R. Nemetschke) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| E. Bodenseher: Über die der Stadt-Entwässerungs-Anlagen zu Grunde zu legende Regenmengen mit der Berücksichtigung der Verzögerung im Abfluss desselben. In: ZÖIAV 52.1900, S.257ff
| E. Bodenseher: Die Verteilungsanlagen der 2. Wiener Kaiser Franz Josef-Hochquellenwasserleitung in Wien. Wien 1911
| E. Bodenseher: Selbsttätige Wasserhebewerke der Wiener Hochquellenleitung. Wien 1915 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; WStLA (Personalkataster d. Gem. Wien - Städtische Elektrizitätswerke); Archiv ÖIAV |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| Stadtbauamt: Die zweite Kaiser Franz Josef-Hochquellenleitung der Stadt Wien. Eine Gedenkschrift zum 2. Dez. 1910. Wien 1910
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Bd.1. Wien u.a. 1984 | HINWEISE AUF WERKE:
| Zentralblatt der Bauverwaltung
| 18.1898, S.71f (Wettbewerb für die Canalisirung der Stadt Troppau) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Weihsmann 05 irrt bei den Angaben zu Eduard Bodenseher jun. Er wurde nicht 1897 sondern 1907 geboren, das Todesdatum ist nicht unbekannt (3.Nov.1996). Die Beschreibung des Trinkwasserbeckens entspricht nicht der Realität. | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.05.2005 | Zuletzt geändert: 30.01.2014 |
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