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Quelle: Anton Mansch (Hrsg): Meister-Archiv, ca. 1908
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 13.07. 1875 - † 08.11.1957 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Dipl. Ing. | weitere Namen: Johann Georg | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Familiäres Umfeld: Vater: Wilhelm S., (1847-1914), Stadtbaumeister
| Mutter: Luise Krämer
| Geschwister: Margarete; Wilhelm, Architekt; Julius; Franz, Architekt, Prof.
| Ehe mit Anna Rosa S. (+1944)
| Kinder: Gertraud Straub; Adelheid (*1906), Prof.
| Enkelkinder: Ludwig (+1935); Wolfgang (*1942); Waltraud (*1944) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1892 | Matura (mit Auszeichnung), Realschule, Wien 2
| 1892-1898 | Bauschule der Technischen Hochschule Wien (bei Mayreder, K. König, M. Freiherr von Ferstel, A. Prokop)
| 1898 | 2.Staatsprüfung (mit Auszeichnung)
| o.J. | diverse Studienreisen (Italien, Ungarn, Istrien, Dalmatien, Böhmen, Deutschland) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| vor 1898 | Freiwilligenjahr beim Militär, Patent zum Artillerie-Reserve-Offizier
| o.J. | praktische Tätigkeit im Baubüro seines Vaters Fa. W. Schimitzek sen. und F. Anderle
| 1904 | selbständiger Architekt in Wien |
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Mitgliedschaften
| ab 1901 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1904 | Österr. Ingenieur- und Architektenkammer
| ab 1920 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| bis 1924 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister |
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Vita
| Hans Schimitzek wurde 1875 als Sohn des Wiener Stadtbaumeisters Wilhelm Schimitzek sen. in Wien geboren. Seine Brüder Franz und Wilhelm Schimitzek waren ebenfalls als Architekten tätig. Schon in jungen Jahren machte sich sein technisches Talent bemerkbar und er entschloss sich, nach der mit Auszeichnung abgeschlossenen Realschule in Wien 2 an der Technischen Hochschule Architektur zu studieren. Seine Studien wurden durch einen Einjährig-Freiwilligen-Militärdienst unterbrochen, nach dessen Ablauf er mit dem Patent zum Artillerie-Reserve-Offizier auf die Technische Hochschule zurückkehrte. 1898 beendete er mit Auszeichnung sein Studium der Architektur.
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| Seine praktische Tätigkeit begann Hans Schimitzek im Baubüro seines Vaters Wilhelm Schimitzek sen. Ab dem Jahr 1904 war Hans Schimitzek als selbständiger Architekt tätig und hatte sein Atelier in einem von ihm selbst erbauten Haus in Wien 2, Ausstellungsstraße 51. In den folgenden Jahren unternahm H. Schimitzek zahlreiche Studienreisen, vor allem in die österreichischen Alpenländer, nach Istrien, Dalmatien, Italien, Ungarn und Deutschland, wobei er hier hauptsächlich in München einen längeren Studienaufenthalt verbrachte.
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| Hans Schimitzek entwickelte sich im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit zu einem anerkannten Spezialisten für Krankenhäuser, Sanatorien, Bäder und Kuranstalten. Durch Um- und Zubauten ist von den ursprünglichen Konzepten dieser Bauten allerdings nur mehr wenig erhalten. Reiche Anerkennung, auch von Seiten des Kaisers, erntete Schimitzek für das 1910 eröffnete Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus in Bad Ischl. Das Kuratorium der Ritter von Wirer’schen Badstiftung in Bad Ischl hat ihn auch mit der Reorganisation der Kuranstalten beauftragt, wobei Schimitzek im Zuge dessen die Umwandlung der alten Schwimmschule zu einer großzügigen Anlage mit Wellenbassin, Sol- und Sandbädern, Strandcafé und Restaurant projektierte. Fast gleichzeitig leitete Schimitzek den von ihm entworfenen Bau des allgemein-öffentlichen Krankenhauses in Scheibbs (NÖ), der damals sowohl in Fachkreisen als auch in den Medien großen Beifall fand. Nach seinen Plänen wurden der Neubau des St.Anna-Krankenhauses in Steyr (OÖ), der Umbau des Spitals von Krems (NÖ), sowie die Krankenanstalten von Volosca-Abbazia (Kroatien), Oderfurt (Schlesien), Krumau (Böhmen) und Brixen (Südtirol) ausgeführt.
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| Seit dem Bestand der „Wiener gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft im Zentralverband der Staatsbeamtenvereine Österreichs“ in Wien fungierte Hans Schimitzek als deren bauleitender Architekt und Baukonsulent. In dieser Tätigkeit hatte er eine Reihe von Genossenschaftshäusern projektiert, wie z.B. das große Doppeleckhaus in Wien 3, Krieglergasse 17-19, Ecke Weißgerberlände und Weißgerberstraße sowie einige Wiener Zins- und Einfamilienhäuser. Um 1909 erbaute Hans Schimitzek gemeinsam mit Franz Anderle, der eine Bürogemeinschaft mit seinem Vater Wilhelm Schimitzek sen. führte, das Wohnhaus in Wien 3, Rudolf von Altplatz 2.
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| In Galizien, genauer in Dembiza und Jaworzno, erbaute er herrschaftliche Villen, ebenso für die galizische Montangesellschaft in Siersza-Wodua bei Trzebinia. In seinem Sommersitz in Bad Ischl erbaute Schimitzek neben dem Krankenhaus auch mehrere Villen.
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| Hans Schimitzek starb im Alter von 82 Jahren in Wien. |
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Stellenwert
| Hans Schimitzek war während seines Studiums geprägt von Persönlichkeiten wie K. König, W. Mayreder und M. Ferstel und er lernte in den ersten Praxisjahren im Atelier seines Vaters alle damals gängigen Stilzitate umzusetzen.
| Schimitzeks realisierte Wohnbauten zeigen vorwiegend eine typisch secessionistische Gestaltungsweise, wobei allerdings das Wohnhaus Wien 2, Ausstellungsstraße 51, mit dem von Balkonen flankierten Mittelerker mit Turmaufsatz noch späthistoristische Merkmale aufweist. Das Miethaus Wien 5, Margaretenstraße 100 von 1902 zeigt eine Fassade, die durch farbige Klinker, einem betonten Mittelerker und expressiv dreieckigen Fensterbrüstungen gegliedert ist und damit dem gängigen „Gemeindebaustil“ folgt. Originelle Details wie die Konsolen des Mittelerkers in Froschformen oder die betonten omegaförmigen Haus- und Ladentüren sowie das markante Haustor prägen den Gesamteindruck des Hauses.
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| Die extrem schmale Eckparzelle Kaiserstraße 106, Lerchenfelderstraße wird durch einen dominanten Runderker von der Kaiserstraße her rhythmisch aufgelockert und erhielt einen dezenten secessionistischen Dekor. Ein paar Häuser weiter befindet sich das zeitgleich erbaute Miethaus Lerchenfelderstraße 129, welches an der Rückfassade zum Josef Strauß-Park gelegen ist. Hier ist die Fassade wesentlich zarter durch Relief und Klinkerdekor und dezenten Runderkern mit feinen Gittern am Obergeschossbalkon und an den Fenstern gestaltet. Das mit Hilfe des staatlichen Wohnungsfürsorgefonds erbaute dominante Haus mit 39 Wohnungen in Wien 3, Krieglergasse 17-19, Ecke Weißgerberlände 18 um 1911, ist hingegen mit den flachen Erkern und den monumentalen Mansardengiebeln in einer ansonst betont schlichten, fast programmatischen Heimatschutzarchitektur gehalten.
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| Ganz anders repräsentiert sich das aus dem Jahr 1938 stammende Wohn- und Geschäftshaus in Wien 1, Wollzeile 27. Mit einem breiten, turmartig vortretenden Eckerker und konglomeratverkleideten Erdgeschoss erscheint der Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit. Schwibbögen verbinden den Block mit dem angrenzenden Wohnhaus.
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| In Hans Schimitzek zeigt sich ein sehr vielseitiger Architekt. Während er bei der Konzeption der Spitalbauten den modernsten technischen sowie medizinischen Errungenschaften Rechnung trug, hat er im Wohnhausbau geschickt modernes Dekor mit traditionellem Formenvokabular zu vereinen verstanden und damit ästhetisch ansprechende und repräsentative Gebäude geschaffen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1903-1904 | Miethaus, Wien 2, Ausstellungsstraße 51 (eigenes Atelier)
| 1902 | Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 100
| 1906-1910 | Miethaus, Wien 3, Rudolf-von-Alt-Platz 2
| 1907 | Miethaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 129
| 1907-1908 | Miethaus, Wien 7, Kaiserstraße 106
| 1909 | Wohnhaus, Wien 3, Rudolf v. Altplatz 2 (mit Anderle Franz)
| 1911 | Miethaus, Wien 3, Krieglergasse 17-19 / Weißgerberlände 18
| 1938 | Miethaus, Wien 1, Wollzeile 27
| 1910-1911 | Miethaus, Wien 6, Mariahilfer Straße 49
| o.J. | Wohnhaus, Wien 18 / 19, Edmund-Weiß-Gasse 18-19 (ehem. Spöttelgasse)
| 1913-1914 | Doppelhaus, Wien 18, Geyergasse 2-2a
| o.J. | Villen in Wien und Bad Ischl (ohne Adr.) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1906-1908 | Knabenschule, Bad Ischl, OÖ
| 1908-1910 | Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus, Bad Ischl, OÖ, Dr.Mayr-Straße
| 1909-1911 | Krankenhaus, Scheibbs, NÖ
| 1912 | St.Anna-Krankenhaus, Steyr, OÖ
| 1912-1913 | Allgemeines Krankenhaus, Krems, NÖ (Umbau)
| o.J. | Allgemeines Krankenhaus, Volosca-Abbazia, Küstenland / Opatija, HR
| o.J. | Krankenhaus, Oderfurt, Mähren / Privoz, CZ |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1899 | Gymnasium Mährisch Ostrau/Ostrava, CZ (Wettbewerb, Ankauf)
| 1902 | Sparkasse, Bozen/Bolzano, Tirol/I
| 1908 | Postamtsgebäude, Eisenstadt, Ungarn/Bgld.
| 1912 | Städt. Schlachthof Steyr, OÖ
| o.J. | Schwimmbadanlage, Bad Ischl, OÖ |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der TU Wien; WStLA (Meldeanfrage, Verlassenschaftsabhandlung, Registerakt Handelsgericht) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 (1985) | HINWEISE AUF WERKE:
| WBIZ
| 19.1902, S.151ff (Konkurenzobjekt für neues Dienstgebäude der Sparkasse, Bozen)
| 26.1908/09, S.26f (Entwurf für Postamtsgebäude in Wiener Neustadt) / S.50ff (Wohnhaus, Wien 2, Ausstellungstraße 51)
| 27.1909/10, ST.41 (Miethaus, Wien 7, Kaiserstraße 106) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1;
| A. Mansch (Hrsg.): Meister-Archiv. Berlin um 1908
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Petra Schumann | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 27.07.2020 |
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