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Gustav Schlierholz

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 19.07.1846 - † 07.02.1923
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Franz (+1876), Baumeister
Mutter: Thekla, geb. Seitl
Geschwister: Alfred (Hofrat) und Leopoldine, verh. Kappitsch
unverheiratet
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Technische Hochschule Wien
1866/67Akademie d. bildenden Künste (Meisterschule Theophil Hansen)
o.J.längerer Parisaufenthalt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.ab 1870in Wien als Architekt tätig
1903Beamter der NÖ Statthalterei
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Auszeichnungen und Ämter
1886Goldenenes Verdienstkreuz mit Krone
1887-1918Bauschätzer des Oberhofmarschall-Gerichts Wien
1904-1921Mitglied der Prüfungskommission für Baugewerbe in NÖ
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Mitgliedschaften
ab 1877Wiener Bauhütte
ab 1897Verein der Baumeister Niederösterreichs
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Vita
Gustav Schlierholz, der 1846 in Wien geboren wurde, war der Sohn des renommierten Stadtbaumeisters Franz Sch., der zahlreiche Miethäuser, insbesondere in der Wiener Innenstadt, errichtet hatte. Generell ist jedoch über das familiäre Umfeld wenig bekannt. Seine Ausbildung erhielt Gustav Schlierholz an der Wiener Technischen Hochschule und an der Akademie der bildenden Künste, wo er die Meisterschule bei Theophil Hansen besuchte, die er allerdings schon nach einem Jahr – ohne korrekten Abschluss – wieder verließ. Zeitgenössischen Quellen zufolge hielt er sich dann für längere Zeit in Paris auf. Wann genau Schlierholz nach Wien zurückkam, ist nicht bekannt. Ab Mitte (oder Ende) der 1870er Jahre hat er für einige Zeit als freier Architekt gearbeitet und war insbesondere mit der Errichtung von gehobeneren Miethäusern befasst, bis er – das genaue Datum ist nicht bekannt – als beamteter Architekt in die Niederösterreichische Statthalterei wechselte. Daneben war er auch als Bauschätzer für das Oberhofmarschallgericht tätig und Mitglied diverser Prüfungskommissionen.

Schlierholz verstarb im 77.Lebensjahr an den Folgen eines Gasunfalls (ein Selbstmord ist nicht auszuschließen) in Wien.
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Stellenwert
Über Gustav Schlierholz, der ungefähr ab 1870 tätig war, ist sehr wenig bekannt. Der Umstand jedoch, dass er sowohl in Thieme-Becker (Bd.30) als auch in zeitgenössischen Nachschlagwerken (Eisenberg, Kosel) erwähnt wird, lässt darauf schließen, dass er seinerzeit ein anerkannter Architekt war. Auch die Mitte der 1880er Jahre erfolgte Ordensverleihung ist ein Indiz in dieser Richtung.

Obwohl das Werk von Schlierholz (zeitgenössischen Quellen zufolge) umfangreicher gewesen sein muss, ist heute – möglicherweise auch aufgrund der Tatsache, dass er die längste Zeit als beamteter Architekt tätig war – nur ein einziger Bau namentlich dokumentiert. Das zu Beginn der 1880er Jahre errichtete Miethaus (auch „Palais Linzer“, Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 6), das in einer sehr vornehmen Wohngegend situiert ist, die damals neu ausgebaut wurde, war entsprechend seiner Funktion als „Mietpalais“ äußerst repräsentativ gestaltet. Schlierholz, der das Gebäude mit einem turmartigen Eckrisalit versah, bediente sich – dem damaligen Kanon entsprechend – der Formensprache der Neorenaissance, wobei er jede Abweichung vom Üblichen vermied, in den Details jedoch, wie in der hypertrophen Dekoration der Säulen des Eingangsportals, zu einem gewissen Manierismus neigte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1880Miethaus „Bärenhaus“ Wien 2, Glockengasse 1
1882Miethaus (Palais) Linzer, Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 6
1882Miethaus, Wien 1, Teinfaltstraße / Oppolzergasse (nicht identifizierbar)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
o.J.Zentrale Reitschule in Wien 9 (nicht erhalten)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WrSTLA (Verlassenschaftsabhandlung); Pfarre Schotten (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Neue freie Presse 8.2.1923 (Todesnachricht)
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
R. Wagner-Rieger / K. Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus 1855-1896 (Bd.7). Wien 1979

HINWEISE AUF WERKE:
Wiener Bauindustriezeitung
1.1883. S.230, T.74 (Miethaus Wien 1, Teinfaltstr./Oppolzergasse)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Wien 1902

LEXIKA:
ThB 30
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Anmerkungen
Bei Thieme-Becker als Todesjahr fälschlich 1914 angegeben.
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 06.07.2009
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