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Foto privat
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 14.04.1886 - † 23.01.1964 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing. | weitere Namen: Schlöß | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Carl Sch. (1857-1930), Maschinening. der k.k. priv. Südbahngesellschaft
| Mutter: Marie Pfeiffer Edle v. Wellheim (1861-1841)
| Ehe (1918) mit Leonora Domengo (1892-1967)
| Kinder: Erich (*1920), Architekt; Hilde (*1925), Graphikerin |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1902-1906 | Staatsgewerbeschule Wien
| 1906-1910 | Technische Hochschule Wien
| 1909-1910 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterklasse Friedrich Ohmann) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1910-1951 | Tätigkeit im Stadtbauamt Wien
| 1914 | Beförderung zum Architekt IV. Klasse
| 1916-1918 | Kriegsdienst (Einsatz im technischen Dienst in Wien)
| 1918 | Beförderung zum Architekt III. Klasse
| 1921 | Zuteilung zum Siedlungsamt des Stadtbauamts Wien
| 1928 | Leiter des Amtes zur Sicherstellung von Baugründen für das Wiener Wohnbauprogramm
| 1934 | Referent für technische Siedlungsangelegenheiten |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1928 | Technischer Rat
| 1930 | Ingenieur
| 1935 | Kriegserinnerungsmedaille
| 1938 | städtischer Baurat
| 1949 | Oberstadtbaurat
| 1963 | Silb. Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich |
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Mitgliedschaften
| ab 1911 | Wiener Bauhütte |
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Vita
| Heinrich Schlöss entstammt einer Familie, die wirtschaftlich eng an die Südbahn gebunden war: Sein Vater, Carl Schlöss, arbeitete als Maschinendirektor bei der Südbahn, sein Schwiegervater übte die Funktion eines Verkehrsdirektors bei der Südbahn aus und auch die beiden Brüder von Heinrich Schlöss, Karl - nach einem abgeschlossenen Maschienbaustudium - und Robert, arbeiteten für die Südbahn. Heinrich Schlöss hingegen wählte das Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Wien.
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| Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1910 begann Schlöss seine Tätigkeit im Wiener Stadtbauamt. Er wurde zunächst als „Architekturzeichner“ eingesetzt, bald aber mit der Planung diverser Schulen und Kindergärten in Wien betraut.
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| Während des Ersten Weltkriegs fand Schlöss aufgrund seiner fachlichen Kompetenz im technischen Dienst in Wien Verwendung. Im November 1918 konnte er seine Tätigkeit im Stadtbauamt wieder aufnehmen, wo er vor allem mit Entwürfen für den Kleinwohnhausbau, aber auch für „Kriegerheimstätten“ betraut war. 1921 wurde er dem Siedlungsamt des Stadtbauamts zugeteilt, wo er Siedlungsanlagen plante und als Bauleiter diverse Bauvorhaben betreute.
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| Schlöss war ein dezidierter Anhänger der Siedlerbewegung und förderte diese in Wien neue Form der Wohnraumbeschaffung. Da diese städtebaulichen Maßnahmen allgemein und insbesondere im Stadtbauamt nicht unbestritten waren, spielte Schlöss auch eine wichtige Rolle in der Vermittlung zwischen den „Neuerern“ und den „beharrenden Kräften“.
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| Für die Zeit von 1938-1945 ist wenig dokumentiert. Sicher ist, dass er seine Bauleitertätigkeit im Dienst der Stadt Wien beibehielt und auch für die Planung und Durchführung von schnell und einfach zu errichtenden Notquartieren sowie Kriegerheimstätten zuständig war.
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| Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Schlöss die Durchführung diverser Wohnbauanlagen, wie etwa den Hugo-Breitner-Hof in Wien 14, Linzerstraße. Als Berater der GESIBA (Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt, gegr. 1921) war er auch bei der Errichtung der Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien-Favoriten beteiligt. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1951 wurde Schlöss Berater der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft „Gartensiedlung“ am Flötzersteig im 14.Bezirk und Konsulent der Siedlungsgenossenschaft „Altmannsdorf-Hetzendorf“.
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| Ein wichtiges Anliegen war Schlöss die Lehrlingsausbildung im Baugewerbe. In den Jahren 1911-1928 unterrichtete er daher - nur unterbrochen durch den Krieg - an verschiedenen fachlichen Fortbildungsschulen in Wien, unter anderem „Baumaterialenkunde“ in der Staatsgewerbeschule Schellinggasse.
| Um 1964 wurde ihm zu Ehren am Haus Wien 10, Laxenburgerstraße 134 eine Gedenktafel angebracht. |
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Stellenwert
| Die katastrophale Ernährungslage während des Ersten Weltkriegs bewirkte, dass im Umland Wiens in ungeregelter Landaneignung tausende Kleingärten für Gemüseanbau und Kleintierzucht angelegt wurden. In weiterer Folge entstanden auch planlos errichtete Wohnhütten, die vielfach allen städteplanerischen, sozialhygienischen, verkehrspolitischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten widersprachen. Dieser chaotische Zustand wurde schließlich durch den Zusammenschluss der Siedler zu Genossenschaften und Verbänden und durch die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, dem Stadtbauamt Wien, beendet.
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| Schon im Jahr 1907 war in Wien die Zentralstelle für Wohnungsreform gegründet worden, die unter anderem eine Dezentralisierung des Wohnungswesens durch die Errichtung von Gartenstädten nach englischem Vorbild zum Ziel hatte. Viele bedeutende Architekten, wie etwa Camillo Sitte oder Adolf Loos, aber auch namhafte Politiker vertraten die Ansicht, dass die Wohnungsfrage im Wiener Raum durch die Anlage von Gartensiedlungen gelöst werden sollte. Die resultierende große Ausdehnung des Stadtgebietes wäre durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen wie dem Ausbau der Bahn gelöst worden. So sollten laut Plänen der Gemeinde Wien in den Jahren 1919-21 Flachbauten für 41.000 Familien entstehen, die sich im Wiener Becken bis etwa Wr. Neustadt ausgedehnt hätten.
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| Schlöss beschäftigte sich eingehend mit den planerischen Grundlagen und infrastrukturellen Erfordernissen neuer Siedlungen. Bemerkenswert ist das Konzept, nach dem die ersten Siedlungen errichtet wurden: 85 Prozent der Kosten wurden durch einen Kredit, der Rest durch Eigenleistungen aufgebracht, d.h. je Haus waren zwischen 1600 und 3000 Arbeitstunden durch den zukünftigen Besitzer zu leisten. Bei jeder Siedlungsanlage waren auch Gemeinschaftseinrichtungen, allem voran ein „Genossenschaftshaus“, vorgesehen.
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| Mit dem Wiener Siedlungsbau stellte sich den Architekten eine vollkommen neue Bauaufgabe, die stilistisch allerdings mit dem Rückgriff auf Empire- und Biedermeiervorbilder gelöst wurde - ein Widerspruch, der auch in der zeitgenössischen Kritik zum Ausdruck kam. Auch Schlöss orientierte sich bei der formalen Gestaltung der Siedlungshäuser am außerstädtischen Wohnbau des Vormärz. Bei sämtlichen Siedlungsbauten war allerdings einerseits die Kostengünstigkeit ausschlaggebend und andererseits bestimmte eine optimale Grundrisslösung vorrangig die Gestaltungsweise. Auch die von Schlöss errichteten Häuser zeigen eine großzügige Anlage der Räume, die für die Schicht der Bevölkerung, die diese Siedlungshäuser bewohnte, völlig neuartig war.
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| Ein besonderes Verdienst von Schlöss lag auch in seiner kompetenten Beratertätigkeit in allen Belangen des Siedlungsbaus, die er bis zu seinem Tod ausübte. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1919-1921 | Notsiedlung „Heustadelmais“, Wien 22, Biberhaufenweg / Lobaugasse (abgerissen)
| 1923-1924 | Siedlung „Lainz-Speising“, Wien 13, Hochmaisgasse (mit Emil Krause)
| 1925 | Siedlung „Hoffingergasse“, Wien 12, Hoffingergasse (einzelne Bauabschnitte)
| 1923-1926 | Siedlung Antäus, Wien 13, Flötzersteig / Spiegelgrundgasse |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1925 | Kriegerdenkmal Zentralfriedhof, Wien 11 (Plastik „Klagende Mutter“ von Anton Hanak)
| 1916 | Naschmarktkapelle, Wien 6, bei Linke Wienzeile 18 (Übertragung der Kapelle von den ehemaligen Freihausgründen auf der Wieden und Restaurierung) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| H. Schlöss: Verzeichnis über die von der Gemeinde Wien, von Siedlungsgenossenschaften mit Kredithilfe der Gemeinde Wien, unter Inanspruchnahme der Wohnbauförderung oder im Wege der Heimbauhilfe der Gemeinde Wien fertiggestellten und im Bau befindlichen Wohnhausanlagen. Stichtag: 1.Jänner 1934. Typoskript, erstellt im Rahmen der Täigkeit im Stadtbauamt | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Achleitner-Archiv; Privatarchiv Dr. Erich Schlöss |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Die Wohnungspolitik der Gemeinde Wien. Wien 1926
| Festschrift zur 50 Jahrfeier der Techn. Gewerbe-Bundeslehranstalt Wien I. 1880-1930
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Das neue Wien. Städtewerk. (Hrsg. Gemeinde Wien), Wien 1926-1928
| K. Novy / G. Uhlig: Die Wiener Siedlungsbewegung 1918-1934. (Ausst.Kat) o.O., o.J. (Wien 1981)
| R. Münster: Wiener Siedlungsbauten. Wien (1925)
| W. Posch: Die Gartenstadtbewegung in Wien. In: bauforum 13.1980, Nr.77/78, Sonderdruck
| E. Schlöss: Ganz persönliche Erinnerungen an den kommunalen Wohnbau der zwanziger Jahre in Wien. In: Konstruktiv 52, 17.4.1978
| E. Schlöss: Wer war Heinrich Schlöss? Typoskript 1984
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2; Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| Czeike |
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Persönliche Mitteilungen
| Persönliche Mitteilungen von Dr. Erich Schlöss, Sohn von Heinrich Schlöss, in den Jahren 2003/2004 |
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Anmerkungen
| Die Angaben bei H. und R. Hautmann sind zum Teil irreführend und falsch. | Eingegeben von: Erich Schlöss/Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.05.2005 | Zuletzt geändert: 28.05.2008 |
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