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Theodor Franz Schöll

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 25.10.1895 - † 11.11.1980
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Prof.
weitere Namen: Theo
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Franz Sch., Zahlkellner
Mutter: Aloisia, geb. Prienegg (*1893)
Ehe (1924) mit Katharina Staindl (1898-1985)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Maurerlehre
o.J.sieben Jahre im Atelier von Robert Oerley
1924-1927Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Peter Behrens)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.ab 1925als freiberuflicher Architekt in Wien tätig
ca.ab 1933Leiter der Bauberatungsstelle der Zentralvereinigung der Architekten im „Hochhaus“, Wien 1, Herrengasse
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Auszeichnungen und Ämter
1956Professor (Berufstitel)
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Mitgliedschaften
ab 1927Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Theodor Schöll, als Sohn eines Zahlkellners 1895 in Wien geboren, stammte aus bescheidensten Verhältnissen. Nachdem er eine Maurerlehre absolviert hatte, arbeitete er über längere Zeit im Atelier des damals sehr renommierten Architekten Robert Oerley. Erst als Spätberufener, schon fast 30-jährig, begann er schließlich ein Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Peter Behrens, einem der damals bedeutendsten Architekten Mitteleuropas. Bereits während seines Studiums begann Schöll als freier Architekt zu arbeiten und realisierte einige Wohnhausanlagen im Rahmen des Wohnbauprogramms des „Roten Wien“ (landläufige Bezeichnung für die sozialdemokratische Stadtverwaltung in der Zwischenkriegszeit). In der Folge trat Schöll bis weit in die Zeit des Zweiten Weltkriegs mehrmals als Planverfasser von diversen Siedlungen auf, errichtete aber auch Industrieanlagen und anderes mehr. Außerdem leitete er ab Anfang der 30er Jahre die Bauberatungsstelle der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, die im sog. „Hochhaus in der Herrengasse“, in Wien 1 untergebracht war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Schöll für den Wiederaufbau des Stadionbades im Wiener Prater verantwortlich. Die erfolgreiche Ausführung dieses Projekts brachte ihn den Folgeauftrag zur Erweiterung des Prater-Stadions ein und insbesondere auch die Errichtung eines neuen städtischen Bades in Wien-Meidling, des Theresienbades. Daneben realisierte er weiterhin zahlreiche Wohnhausanlagen in Wien und Niederösterreich. Schöll, der 1956 den Titel „Professor“ erhalten hatte, war bis gegen Ende der 60er Jahre tätig und ist schließlich im 85.Lebensjahr in Wien gestorben.
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Stellenwert
Theodor Schöll ist als Schüler von Peter Behrens (der ein Vertreter einer modern, funktionalistischen Ausrichtung war) innerhalb der Gruppe der Architekten, die in der Zwischenkriegszeit tätig war, einer eher sachlichen Orientierung zuzurechnen. Dieser Haltung entspricht auch sein frühester dokumentierter Bau, die Wohnhausanlage Wien 17, Richthausenstraße 3, die noch während seiner Ausbildung in den späten 20er Jahren errichtet wurde und – im Gegensatz zu den zeitgleichen Wohnhausblocks der Wagner-Schüler – von einem zurückhaltenden Funktionalismus geprägt ist. Auffallend ist die klare Strukturierung des Baukörpers und die Zusammenfassung von Fenstergruppen mittels horizontaler Leisten zu einer Art von Fensterband. Auch bei der Grundrisslösung der äußerst klein dimensionierten Wohnungen befleißigte sich der Architekt höchster Ökonomie.

In der Nachkriegszeit machte Schöll durch den Wiederaufbau des Stadionbades und den Um- und Ausbau des Wiener Stadions auf sich aufmerksam. Beide Objekte waren in der Zwischenkriegszeit von dem deutschen Architekten Otto Schweizer für die Arbeiterolympiade von 1931 errichtet worden. Gemeinsam mit dem Statiker Professor Friedrich Baravalle erweiterte Schöll das Stadion um einen Tribünenring, so dass die Kapazität von rund 60.000 Plätzen auf 90.000 erhöht werden konnte. Dieser Ausbau konnte insofern ohne größere Probleme durchgeführt werden, als die Anlage schon seinerzeit in Hinblick auf spätere Erweiterungen konzipiert worden war. Schölls bemerkenswertester Bau für Wien ist jedoch das Theresienbad in Wien-Meidling (Wien 12, Hufelandgasse 3), das nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in mehreren Etappen wiedererrichtet wurde. Anfang der 50er Jahre wurden die entsprechenden Gebäude für die Infrastruktur (wie Kassen, Verwaltung etc.) und ein Freibecken errichtet. Rund zehn Jahre später wurde das Bad erweitert und ein Hallenschwimmbad angebaut. Formal war die Anlage mit ihren klar strukturierten Gebäuden und dem Einsatz von großen Glasflächen der damals üblichen gemäßigten Moderne verpflichtet. Mittels klassizierender Elemente wie einem portikusartigen Vorbau wurde auch einem repräsentativen Anspruch Genüge getan.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1925WHA d. Gem.Wien, Wien 17, Richthausenstraße 3
1928WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Meiselstraße 73
um 1933Einfamilienhaus (Adresse unbek.)
um 1935Siedlung, Wien 14, Bierhäuslberggasse (Mitarbeit)
1943WHA d. Gem.Wien, Wien 21, Frömmelgasse 30-32
um 1944WHA, Klosterneuburg, Kierlinger Straße, NÖ,
1952-1955Eigenheimsiedlung „Tirolerhof“, Perchtoldsdorf, Tirolerhofallee 1-9 / Herzogbergstraße, NÖ
1963-1964Wohnhaus, Klosterneuburg-Weidling, Elisabethgasse 51-53, NÖ
um 1960Einfamilienhaus, Wien 19, Schreiberweg (Nr. unbek.)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1948-1950 u.1956-1967 Umbau Stadionbad, Wien 2, Meiereistraße
1952-1954 u.1962-1964 Theresienbad, Wien 12, Hufelandgasse 3
1956-1959Erweiterung Praterstadion, Wien 2, Meiereistraße

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1951-1952Schuhfabrik Pelz, Wien 15, Witzelsbergergasse 28
um 1960Heizwerkstätte der MA 32 am Laaerberg, Wien 10

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1932Stadtkernverbauung von Hindenburg, D (Wettbewerb)
1936Verbauung der Gartenbaugründe Wien (Wettbewerb)
1951Lehrlingsheim, Wien 4, Theresianumgasse (Wettbwerb, 3.Preis)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK; Pfarre St. Leopold (Matrikenstelle); MA 43 (Grabprotokoll)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20.Jahrhunderts. Wien-Graz 2005
Kommunaler Wohnbau in Wien Aufbruch 1923–34 Ausstrahlungen (Ausst.Kat.). Wien 1978
Das neue Wien (Hg. Gemeinde Wien). Bd.3, Wien 1927
Dr. Scharff: Wiener Wohnungsgrundriß – Experimente. In.: Deutsche Bauzeitung 61.1927, S.37 f (WHA 17, Richthausenstr.)
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
Wiener Zeitung 15.4.1956 (Architekt Schöll zum Prof. ernannt) und 15.11.1980 (85. Geburtstag)

HINWEISE AUF WERKE:
der aufbau
11.1956, S.24f (Theresienbad)
19.1964, S.61 (Theresienbad) / S.287 (Heizwerkstätte der MA 32 am Laaerberg)

Der Bau
5.1950, S.52ff (Wiederaufbau Stadionbad)
11.1956, S.124ff (Theresienbad, Wien)
13.1958, S.76 (Tirolerhofsiedlung, Perchtoldsdorf)
16.1961, S.128ff (Ausbau des Wiener Stadions) / S.133 (Haus Wien 19, Schreiberweg)

Deutsche Bauzeitung
1927, Nr.90, S.740 (WHA Wien 17, Richthausenstr.)

Österreichische Kunst
3.1932, H.11, S.29 (Stadtkernverbauung Hindenburg)

Perchtoldsdorfer Rundschau
1904, Nr.12, S.10f (Tirolerhofsiedlung, Perchtoldsdorf)

profil
3.1935, S.231 (Einfamilienhaus)

Zeitschrift d. Baumeister
13.1926, Nr.2, S.1 (WHA Wien 17, Richthausenstr.)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio/NÖ Süd

LEXIKA:
H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005

INTERNETLINKS:
www.wien.spoe.at
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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