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Heinrich Schopper

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 16.12.1881 - † 07.05.1952
Geschlecht: m
Geburtsort: Linz
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Dipl. Ing.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Familiäres Umfeld: Vater: Isidor Sch., Kaufmann
Mutter: Theresia, geb. Zeilinger
Brüder: Clemens (*1878) Arzt; Hermann (*1879), Kaufmann; Alfred (*1885), Tierarzt
Ehe mit Elisabeth Kneifl (1883-1959)
kinderlos
Bürogemeinschaft: ca. 1924-1950 mit Alfred Chalousch (auch Chalusch), Wien 5, Kettenbrückengasse 20
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Staatsgewerbeschule in Reichenberg, Böhmen / Liberec, CZ
1904-1907Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Otto Wagner)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab ca.1910 selbständiger Architekt in Wien
1915-1923Bürogemeinschaft mit Julius Chini
ca.1924-1950Bürogemeinschaft mit Alfred Chalousch
1926Befugnis zum Zivilarchitekt
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Mitgliedschaften
ab 1919Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Heinrich Schopper wurde als dritter von vier Söhnen eines gut situierten Kaufmanns in Linz geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Staatgewerbeschule in Reichenberg in Nordböhmen und studierte in Anschluss daran an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterschule Otto Wagners.

Nach einigen Praxisjahren machte er sich um 1910 selbständig. Während des Ersten Weltkriegs ging er eine Bürogemeinschaft mit Julius Chini ein, hingegen ist über einen eventuellen Militärdienst nichts bekannt. Ab Mitte der 20er Jahre arbeitete er mit seinem Studienkollegen Alfred Chalousch zusammen. Bekanntheit erlangten sie vor allem mit der Planung von Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien. Die Bürogemeinschaft bestand bis in den Zweiten Weltkrieg hinein und dürfte insbesondere bei der Errichtung von Industrieanlagen beteiligt gewesen sein, allerdings sind keine Bauten dokumentiert. Schopper, dessen Ehe kinderlos geblieben ist, starb im 71. Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Das dokumentierte Werk von Heinrich Schopper ist sehr klein und umfasst nur einige Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien, die innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums und in Zusammenarbeit mit Alfred Chalousch entstanden sind. Nicht zufällig waren beide Schüler Otto Wagners, die generell im Rahmen des sozialen Wohnbauprogramms der Gemeinde Wien einen wesentlichen Anteil hatten, wobei deren Positionierung zumeist eher traditionsverbunden war.

Dieser Ausrichtung entsprechen auch die beiden, relativ kleinen Wohnhausanlagen des „Gall-Hofes“ (Wien 9, Heiligenstädterstraße 4) und Wien 3, Engelsberggasse 3, die eine betont biedermeierlich-romantisch Formensprache auszeichnet. Das größte und letzte Projekt der Bürogemeinschaft, der „Hueber-Hof“ (Wien 10, Quellenstraße 24b), ist hingegen von einer zaghaften Annäherung an die zeitgenössische Moderne, insbesondere an holländische Vorbilder, geprägt. Die um einen großen Binnenhof angelegten Baumassen zeichnen sich durch einen unpretentiösen Funktionalismus und die nahezu völlige Absenz von Dekor aus. Einzig farblich akzentuierte Klinkerleisten verstärken die betont horizontale Fassadengliederung. Im Gegensatz zu zeitgleichen Wohnhausanlagen (z.B. „Karl-Marx-Hof“ von Karl Ehn oder WHA am Engelsplatz von Rudof Perco) wird hier jeglicher monumentaler Duktus vermieden.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
mit Alfred Chalusch:
1924WHA d. Gem. Wien „Gall-Hof“, Wien 9, Heiligenstädter Straße 4 / Latschkagasse
1926WHA d. Gem. Wien, Wien 3, Engelsberggasse 3
1928-1930WHA d. Gem. Wien „Goethe-Hof“, Wien 22, Schüttaustraße 1-39 / Schödlbergstraße (ein Bauabschnitt)
1930WHA d. Gem. Wien „Hueber-Hof“, Wien 10, Quellenstraße 24b

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1926Kurtheater Reichenau/Rax, NÖ (Adaptierung und Inneneinrichtung)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1906Miethaus an der Hohen Brücke, Wien (Schulentwurf)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv d. ABK; MA 43; WrStLA (Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Aus der Wagnerschule. Leipzig 1910 (Miethaus)
O.A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
Kommunaler Wohnbau in Wien Aufbruch 1923–34. Ausstrahlungen (Ausst.Kat.). Wien 1978
M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
M. Tafuri: Vienna Rossa. Milano 1980
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

HINWEISE AUF WERKE:
Österreichische Bau- und Werkkunst
8.1932, S.45 (WHA Wien 10, Quellenstraße 24b)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio/NÖ 2
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2006
Zuletzt geändert: 22.02.2007
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