Vita
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Jacques Schwefel wurde 1896 als Sohn eines Handlungsreisenden in Wien geboren. Die Lebensumstände der ursprünglich aus Ungarn stammenden jüdischen Familie waren äußerst bescheiden. Schwefel studierte nach dem Abschluss der Realschule an der Technischen Hochschule in Wien, wobei er sein Studium bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrechen und einrücken musste. Schwefel konnte seine Ausbildung erst Anfang der 20er Jahre abschließen.
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Über die genauere Tätigkeit Schwefels nach Abschluss seines Studiums ist praktisch nichts bekannt. Da nur ein einziger Bau von ihm dokumentiert ist, den er in Eigenverantwortung errichtet hat, ist anzunehmen, dass er in einem größeren Atelier angestellt war und nur gelegentlich als freier Architekt gearbeitet hat. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland im März 1938 ist Schwefel, dessen Existenz als Jude höchst gefährdet war, gemeinsam mit seiner Frau noch im Herbst des Jahres in die Emigration gegangen, wo sich seine Spuren verlieren. Da Anfang der 60er Jahre aus Los Angeles seine Geburtsurkunde bei der Wiener Kultusgemeinde angefordert wurde, scheint es nicht unmöglich, dass er zuletzt dort gelebt hat und dass das Dokument anlässlich seines Todes benötigt wurde.
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Schwefels Eltern, die in Wien geblieben sind, wurden 1942 in das Ghetto Theresienstadt / Terezin (CZ) deportiert, wo sie auch verstorben sind. |
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