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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 27.11. 1859 - † 16.10.1909 | Geschlecht: m | Geburtsort: Pacov | damaliger Name: Patzau (Böhmen) | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Smetiwy, Snitivy, Snetivy | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Militärbaufachmann und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Jakob Carl S. (1819-1895), Mitarbeiter d. Allg. österrr. Baugesellschaft) | Bürogemeinschaft: 1903-1909 mit Max Ott |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Staatsgewerbeschule und Praxis
| 1880-1883 | Studium an der Akademie der bildenden Künste (Meisterschule Theophil Hansen) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1890-1902 | Bauleiter der Alllgemeinen österr. Baugesellschaft
| 1903-1909 | Gesellschafter der Fa. Snietiwy u. Max Ott (Wien 9, Altmüttergasse 3) |
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Mitgliedschaften
| ab 1884 | Verein der Architekten an der Akademie der bildenden Künste (später Hansen-Verein bzw. Hansen-Club)
| 1893 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Johann Snietiwy stammte ursprünglich aus Böhmen. Aufgrund des Umstandes, dass die Familie den Namen allmählich ins Deutsche transkribierte sind die unterschiedlichsten Schreibweisen überliefert. Wann genau die Snietiwys nach Wien kamen, ist jedoch nicht bekannt. Der Vater war Bauingenieur bei der Allgemeinen Österreichischen Baugesellschaft und demgemäß erhielt auch Johann eine fachspezifische Ausbildung, wobei nicht gesichert ist, ob er die Staatsgewerbeschule bereits in Wien oder anderswo besuchte. Gesichert hingegen ist Snietiwys Studium an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule Theophil Hansens.
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| Nach Beendigung des Studiums und einigen Praxisjahren wurde Snietiwy – wie auch schon zuvor sein Vater – Mitarbeiter der Allgemeinen Österreichischen Baugesellschaft, wo er als Bauleiter über mehr als zehn Jahre tätig war. Um 1902 machte er sich schließlich selbständig und schloss sich mit dem Baumeister Max Ott zusammen. Da es ihnen schon bald nach der Firmengründung gelang, mit dem großen Projekt des k.u.k. Garnisonsgerichts beauftragt zu werden, das sich über mehrere Jahre erstreckte, sind kaum andere Bauten von ihnen überliefert. Snietiwy ist kurz nach Fertigstellung des Garnisonsgerichts nach langer Krankheit relativ jung im 49. Lebensjahr verstorben. |
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Stellenwert
| Da Johann Snietiwy über mehr als zehn Jahre für die Allgemeine österreichische Baugesellschaft gearbeitet hat, ist er für einen relativ langen Zeitraum in seiner Tätigkeit als Architekt nicht fassbar und auch sein Werk unbekannt.
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| Die relativ kurze Periode von Snietiwys Selbständigkeit ist hingegen nahezu ausschließlich von dem Großprojekt des k.u.k. Garnisonsgerichts geprägt, das eines der ganz wenigen Monumentalgebäude war, die entlang des Gürtels errichtet wurden. Das in (damals) örtlicher Nähe des Korpskommando errichtete Gerichts- und Arrestgebäude wurde seitens der Heeresverwaltung in Auftrag gegeben und unterlag auch der Aufsicht der Militärbauabteilung, unter Führung Konstantin v. Czeipeks. Die junge Firma Snietiwy & Ott konnte diesen spektakulären Auftrag nur erhalten, weil sie bereit war, zu äußerst kulanten finanziellen Konditionen zu arbeiten. Die rund um einen riesigen Innenhof errichtete Vierflügelanlage, die großteils in einer Betoneisenkonstruktion ausgeführt wurde, umfasste neben den Gerichtsräumen und den Arrestzellen noch diverse Verwaltungseinrichtungen, Mannschaftsräume, Werkstätten, eine medizinische Abteilung und anderes mehr.
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| Die Gefahr, dass der äußerst lang gestreckte Baukörper ein allzu nüchternes Element im Stadtbild darstellen könnte, überspielte Snietiwy durch eine starke Gliederung mittels betonter Risalite und differenziert gestalteter Ecklösungen, die sich an die frühen Entwürfe der Wagner- Schule anlehnten. Diese Orientierung wird auch bei der dekorativen Ausgestaltung der Außenfassaden fühlbar, wobei der dem Hernalser Gürtel zugewandten Front, an der auch das Gericht zu liegen kam, besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Emanuel Pendl kam ein durchaus secessionistischer Dekor zum Einsatz, der sich sehr an die zeitgenössische Moderne angelehnte und die üblichen historistischen Stilanlehnungen vermied. Um dem seitens der Militärbehörde geforderten „ernsten Ausdruck“ zu entsprechen, wurden insbesondere Dekorationsmotive eingesetzt, die den militärischen Charakter des Gebäudes vermitteln sollten. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1908 | Villa Wien 13, Gaßmannstraße / Schöpfergasse (mit Max Ott) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1904-1908 | K.u.k. Garnisonsgericht und Arrestgebäude (jetzt Landesgericht II), Wien 8, Hernalser Gürtel 6-12 (mit Max Ott) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der Akademie; MA 43 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| WBIZ (Wiener Bauindustrie-Zeitung) 27.1909/10, S.39 (Todesnachricht) | HINWEISE AUF WERKE:
| WBIZ (Wiener Bauindustrie-Zeitung)
| 26.1908/9, S.243ff (Garnisonsgericht Hernals) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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