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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 16.03.1874 - † 05.06.1956 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing., Stadtbaumeister | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Karl Friedrich S. (Konditor)
| Mutter: Maria, geb. Redl
| 1.Ehe mit Maria S. (1882-1953)
| Kinder: Maria, verh. Kschwendt; Dipl.Ing. Ludwig Sommerlatte (1908-1956)
| 2.Ehe (1955) mit Helga Brossmann | Bürogemeinschaft: mit Johann Marschall |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1894 | Reifeprüfung Staatsgewerbeschule Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1906-1908 | Militärbauingenieur-Assistent
| 1910-1949 | Teilhaber der Fa. L. Sommerlatte & J. Marschall |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Vorstand der Baumeistergenossenschaft |
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Mitgliedschaften
| ab 1930 | NÖ-Gewerbeverein
| ab 1936 | Verband der Baumeister Österreichs (Vizepräsident) |
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Vita
| Ludwig Sommerlatte wurde 1874 als Sohn eines Konditors in Wien geboren. Die Familie Sommerlatte, die aus Preußen stammte, war ursprünglich protestantisch. Da die Mutter jedoch katholisch war, wurde auch Ludwig katholisch getauft. Die Familie hatte Anteile an Besitzungen in Deutsch-Ostafrika und lebte demgemäß in gut situierten Verhältnissen.
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| Seine Ausbildung erhielt Sommerlatte an der Staatsgewerbeschule in Wien. Nach einigen Jahren Praktikum arbeitete er in der Militärbauabteilung als Bauingenieur, war aber daneben bereits freiberuflich tätig. Mit seinem Jahrgangskollegen von der Staatsgewerbeschule Johann Marschall realisierte er die ersten Projekte und beteiligte sich an dem spektakulären Wettbewerb für das Reichskriegsministerium, bei dem die beiden einen prestigeträchtigen 2.Preis einheimsen konnten. Bereits nach einigen Jahren ließ Sommerlatte sich jedoch von der Militärbauabteilung beurlauben, um sich um 1910 endgültig selbständig zu machen. Mit seinem Partner Johann Marschall war er in der Folge als Bauunternehmer und Baumeister tätig, wobei das Team zeitweise auch als Planverfasser ihrer Projekte auftrat. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg errichteten sie eine Reihe von Miethäusern.
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| In der Zwischenkriegszeit dürfte sich die Firma infolge des Umstands, dass nahezu keine Bauten dokumentiert sind, weitgehend auf die Ausführung und den Umbau diverser Projekte beschränkt haben. Obwohl es innerhalb der Partnerschaft später zu Zerwürfnissen kam, bestand die Firma nominell bis über den Zweiten Weltkrieg hinaus.
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| Sommerlatte engagierte sich vor allem auch in den verschiedenen Standesvertretungen, wie der Baumeistergenossenschaft und dem Verband der Baumeister Niederösterreichs, wo er über Jahre mehrere wichtige Funktionen ausübte. In diesem Kontext betätigte er sich auch als Förderer der Technischen Bundeslehranstalt. Als Sommerlatte, der zweimal verheiratet war, im 82. Lebensjahr in Wien verstarb, hinterließ er ein beachtliches Vermögen. |
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Stellenwert
| Da Ludwig Sommerlatte mit seinem Partner Johann Marschall zumeist als ausführender Baumeister und nur in einigen Fällen als Planverfasser auftrat, ist das dokumentierte Œuvre relativ schmal. Zumeist handelt es sich um Miethäuser, in einigen wenigen Fällen auch um Villen, die innerhalb eines Zeitraums von nur rund zehn Jahren entstanden sind. Demgemäß zeichnen sich auch die Bauten in formaler Hinsicht durch eine weitgehende Homogenität aus. Auffallend ist der äußerst repräsentative Charakter, der sich an die Formensprache des Barock oder des Biedermeier orientiert. Die eher traditionsverbundene Ausrichtung wird in der Spätphase durch die Übernahme einzelner Motive aus dem Formenrepertoire der Wiener Werkstätte (z.B. Medaillons mit Putti, Miethaus Wien 9, Boltzmanngasse 22) aufgelockert. Insbesondere lässt sich auch mittels aufwändiger Architekturdetails, wie überkuppelter, reich dekorierter Giebel und pompöser Balkone, eine Tendenz zur Monumentalisierung beobachten (Miethausgruppe Wien 8, Josefstädter Straße 43-45), wie sie generell für die Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg charakteristisch waren.
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| Über die Arbeitsteilung innerhalb der Ateliergemeinschaft ist wenig bekannt. Da sein Partner Johann Marschall nach der Staatsgewerbeschule noch an die Akademie gegangen war, um dort an der Meisterschule von Viktor Luntz zu studieren, spricht jedoch vieles dafür, dass sich Sommerlattes Anteil überwiegend auf die bautechnischen und kaufmännischen Belange konzentriert hatte. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
alle Bauten mit Marschall:
| 1904 | Wohnhaus, Wien 12, Rückergasse 1
| 1905 | Miethäuser auf den Trainkasernengründen, Wien 12, Ruckergasse
| 1906 | Miethaus, Wien 3, Dannebergplatz 18
| 1911 | Miethaus, Wien 9, Nordbergstraße 6
| 1911-1912 | Miethaus ,Wien 9, Boltzmanngasse 22 (ehemals Waisenhausgasse)
| 1912 | Villa Sommerlatte, Wien 16, Liebhartstalstraße 52 (nicht erhalten)
| 1912 | Miethaus, Wien 7, Richtergasse
| 1912 | Miethaus, Wien 7, Stiftgasse 6 / Schrankgasse 2
| 1912 | Miethaus, Wien 10, Columbusgasse 12
| 1913 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 8, Josefstädterstraße 43-45
| 1914 | Miethaus, Wien 8, Pfeilgasse 8
| 1914-1915 | Wohnhaus, Wien 19, Hartäckerstraße 20
| 1920 | Wohnhaus, Wien 7, Mariahilfer Straße 82 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1908 | Kriegsministerium Wien (Wettbewerb, 2.Preis, mit J. Marschall) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| L. Sommerlatte: Eine Kundgebung des Baugewerbes Österreichs. In: Österr. Bauzeitung 2.1926, S.160f | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| MA 43; Archiv Adler; Pfarramt Wien 9, Rossau (Martikenstelle) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. Matis / D. Stiefel: Mit der vereinigten Craft des Capitals... Wien u.a. 1994
| O. Schönthal (Hrsg.): Wettbewerbsentwürfe für ein Reichskriegsministerium. Wien 1909 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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