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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 29.06.1878 - † 08.03.1952 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Carl S., Schuhmachermeister
| Mutter: Magdalena, geb. Eisenberger
| unverheiratet |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1896 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien
| 1902-1905 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule bei Viktor Luntz, Alfred Castelliz und Friedrich Ohmann) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab ca.1908 | in Wien als Architekt tätig
| 1913-1919 | im Hochbauamt des Ministeriums für öffentliche Arbeiten
| ca.1920-1934 | im Ministerium für Handel und Gewerbe |
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Mitgliedschaften
| 1914 | Wiener Bauhütte |
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Vita
| Rudolf Sowa, der aus bescheidenen Verhältnissen kam, wurde 1878 als Sohn eines aus Mähren stammenden Schusters in Wien geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Staatsgewerbeschule Wien und war im Anschluss daran für einige Zeit praktisch tätig. Erst nachdem er einige Jahre berufstätig gewesen war, ging er an die Akademie der bildenden Künste, wo er sein Studium bei Viktor Luntz begann und nach dessen frühen Tod bei Alfred Castelliz fortsetzte. Da dieser nur interimistisch eingesetzt war, absolvierte Sowa schließlich sein letztes Jahr bei Friedrich Ohmann.
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| Nach dem vorgeschriebenen Praktikum war Sowa für einige Jahre als freiberuflicher Architekt tätig, wobei er sich immer wieder mit anderen Partnern zusammenschloss. Nach einigen gemeinsamen Projekten mit Heinrich Ried, arbeitete er für einige Jahre mit Ernst Ornstein zusammen. Späterhin waren Architekten, wie Rudolf Eisler und Friedrich Fischer seine Partner. Bemerkenswert ist die intensive Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben. Viele der Projekte wurden preisgekrönt, allerdings kamen nur ganz wenige zur Realisation. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs erhielt Rudolf Sowa eine Anstellung im Hochbauamt des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, er war aber daneben auch weiterhin als freier Architekt tätig.
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| Nach dem Ende der Monarchie verblieb Rudolf Sowa im Staatsdienst, wobei seine Dienststelle in der Ersten Republik in „Ministerium für Handel und Gewerbe“ umbenannt wurde. Im Zuge allgemeiner Sparmaßnahmen wurde er bereits Mitte der 30er Jahre pensioniert. Sowa, der unverheiratet blieb, ist im 74. Lebensjahr in Wien gestorben. |
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Stellenwert
| Rudolf Sowa ist aufgrund seiner häufig wechselnden Partner und seines relativ schmalen Œuvres nur schwer als künstlerische Persönlichkeit zu erfassen, dennoch sind bestimmte Charakteristika für sein Werk prägend.
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| Noch ausgebildet in der Tradition des Späthistorismus, erfolgte Sowas Orientierung an die Moderne in der gemäßigten Form seines Lehrers Friedrich Ohmann. Trotz wechselnder Partner prägt diese Haltung viele seiner Projekte, sei es das Rathaus für Mährisch-Schönberg (in Zusammenarbeit mit Ernst Ornstein) oder das Mozarteum für Salzburg mit Rudolf Eisler. Ein betont asymmetrischer Baukörper, vertikal strukturierte große Fenster, differenziert gegliederte Fronten und der punktuelle Einsatz von Dekor verleihen diesen Entwürfen eine eigene Qualität und den Charme des Fin-de-Siècle.
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| Diese Ausrichtung, oftmals in Umsetzung modernistisch tranformierter barocker Elemente, prägte auch den bemerkenswertesten Bau von Sowa, das Arbeiterheim in Ottakring (Wien 16, Kreitnergasse 15-19), das in Zusammenarbeit mit Ernst Ornstein und Ludwig Fuchsik 1907 erbaut wurde. Im Gegensatz zu dem einige Jahre zuvor errichteten Arbeiterheim in Favoriten, das von dem Wagner-Schüler Hubert Gessner in der Formensprache einer damals kühnen Moderne konzipiert worden war, bediente sich das Team – dem konservativen Zeitgeist entsprechend – eines neobarocken Vokabulars, mit dem sich offenbar auch die sozialdemokratischen Bauherren identifizieren konnte. Das äußerst aufwändig gestaltete Arbeiterheim folgte in seiner gemischten Funktion dem gängigen Typus, wie er bereits in der 2.Hälfte des 19.Jh.s vor allem in England und Belgien ausformuliert worden war. Neben Club- und Veranstaltungsräumen gab es noch eine Bibliothek, Büroräume und vor allem auch eine Anzahl von Mietwohnungen, die nach neuestem hygienischen Standard ausgestattet waren. Ebenso entsprach die hinter dem barocken Dekor verborgene Stahlbetonkonstruktion dem letzten technischen Stand. Das bemerkenswerte Gebäude wurde im Zuge der Februarkämpfe von 1934 zerstört.
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| Rudolf Sowa war auch nach dem Ersten Weltkrieg für die Sozialdemokratische Partei im Rahmen des Wohnbauprogramms des „Roten Wien“ tätig. Mitte der 20er Jahre errichtete er gemeinsam mit Anton Drexler eine Wohnhausanlage (Wien 14, Cervantesgasse 8), die noch romantisch expressionistischen Kriterien folgte. In alleiniger Verantwortung plante er einige Jahre später eine weitere Wohnanlage (Wien 14, Drechslergasse 24), die bereits einer funktionalistischen Ausrichtung verpflichtet war. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| um 1907 | Miethaus, Wien 19, Gymnasiumstraße 56 (mit Adolf Oberländer)
| 1925-1926 | WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Cervantesgasse 8-14 / Hickelgasse / Sebastian-Kelch-Gasse (mit Anton Drexler)
| 1929-1930 | WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Drechslergasse 24-32 / Goldschlagstraße 144 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1908 | Arbeiterheim und Arbeiter-Konsumverein, Wien 16, Kreitnergasse 15-19 (1.Preis; mit Ludwig Fuchsik und Ernst Ornstein; nicht erhalten)
| 1913 | Realschule Laa a.d. Thaya, NÖ (mit Friedrich Fischer) |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1908 | Internationale Baukunstausstellung Wien |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1901 | Realschule Teplitz-Schönau, Böhmen / Teplice, CZ (Wettbewerb, 2.Preis; mit A. Streit)
| 1903 | Rathaus in Weikersdorf, NÖ (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1906 | Rathaus in Esseg (Slawonien) /Osijek , HR (Wettbewerb; mit Heinrich Ried)
| 1906 | Handelsakademie in Wien 8 ( Wettbewerb, ein Preis; mit Heinrich Ried)
| 1906 | Schulhaus in Turn bei Teplitz, Böhmen / Teplice, CZ (Wettbewerb, Ankauf)
| 1906 | Theater in Saaz, Böhmen / Zatec, CZ (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1906 | Hotelbau in Oderberg, Ö-Schlesien / Bohumin, CZ (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1906 | Schulbau in Karlsbad, Böhmen / Karlova Vary, CZ (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1907 | Sparkassa Winterberg, Böhmen / Vimperk, CZ (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1908 | Handelskammer in Troppau, Ö-Schlesien / Opava, CZ (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1908 | Bezirkswaisenhaus Brüx, Böhmen / Most, CZ (Wettbewerb, ein Preis)
| 1908 | Hotelbau Schumburg a.d. Desse, Böhmen / Tanvald, CZ (Wettbewerb, 3.Preis; mit Ernst Ornstein)
| 1908 | Wohnhaus und Sparkassa in Bielitz, Ö-Schlesien / Bielsko-Biala, PL (Wettbewerb, ein Ankauf; mit Ernst Ornstein)
| 1908 | Volkswohnungen, Wien 15, Wernhardtstraße (Wettbewerb, 1.Preis; mit Ernst Ornstein)
| 1909 | Rathaus Mährisch-Schönberg, Mähren / Sumperk, CZ (Wettbewerb, 3.Preis; mit Ernst Ornstein)
| 1911 | Ausstellungsgebäude, Klagenfurt, Knt. (Wettbewerb; mit Rudolf Eisler)
| 1911 | Mozarthaus Salzburg (Wettbewerb; mit Rudolf Eisler)
| 1911 | Platzgestaltung Laibach, Krain / Ljubljana, SLO (Wettbewerb, 2.Preis; mit Rudolf Eisler)
| 1911 | Schulhaus in Bielitz-Biala, Ö-Schlesien / Bielsko-Biala, PL (Wettbeweb, ein Ankauf; mit Rudolf Eisler)
| 1911 | Gymnasium u. Realschule in Kronstadt, (Siebenbürgen) / Brasov RO (Wettbewerb; mit Rudolf Eisler und Ferdinand Glaser)
| 1911 | Wohn- u. Geschäftshaus Meran, Südtirol / I (Wettbewerb; mit Rudolf Eisler)
| 1912 | Lyzeum Czernowitz, Bukowina / Cernovci, UA (Wettbewerb, Ankauf; mit Rudolf Eisler)
| 1913 | Schulbau in Mödling, NÖ (Wettbewerb, 2.Preis; mit Friedrich Fischer)
| 1914 | Volks- und Bürgerschule Wien-Mauer, NÖ (Wettbewerb; mit Friedrich Fischer)
| 1914 | Krankenkassengebäude in Sarajewo, Bosnien-Herzegowina / BA (Wettbewerb, ein Preis)
| 1921 | Kurhaus Tobelbad, Stmk. (Wettbewerb, ein 3.Preis; mit Rudolf Reisch)
| 1924 | städtebauliches Konzept der WHA Sandleiten, Wien 16 (Wettbewerb) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50-Jahr-Feier der technischen Bundeslehranstalt Wien. Wien 1930
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Kommunaler Wohnbau in Wien. Aufbruch 1923 –34, Ausstrahlungen (Ausst.Kat.), Wien 1978
| Neubauten in Österreich. Wien o.J., Bd.2, T.18ff, T.56
| Das neue Wien (Hg. Gemeinde Wien) 3.Bd. Wien 1927
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
| Wiener Neubauten im Styl der Secession, Bd.4, Wien 1908, S.26 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 12. 1906, S.36f, T.103f (Handelsakademie in Wien)
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| Der Bautechniker
| 27.1907, S.713f, T.36f u. S.733f (Arbeiterheim Wien 16)
| 28.1908, S.921f, T.47 (Wohlfahrtshaus Wien 16)
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| WBIZ
| 28.1911,S.3 f., T.4 (Mozarteum Salzburg) / S.137f. u. S.156f, T.35 (Gymnasium Kronstadt) / S.159 (Rathaus Mährisch-Ostrau) / S.9f (Schulhaus Bielitz-Biala) / S.216, T.55 (Wohn- u. Geschäftshaus Meran) / S.305f (Ausstellungsgebäude Klagenfurt)
| 29.1912, S.145f, T.33 (Platzgestaltung Laibach) / S.281f (Lyzeum Czernowitz)
| 30. 1913, S.50 f, T.10 (Schule Laa a.d. Thaya) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 | INTERNETLINKS:
| www.dasrotewien.at |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 08.10.2008 |
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