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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 12.04.1862 - † 23.07.1925 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Städtler, Sadtler | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Eduard S., Metallarbeiter
| Mutter: Josefa, geb. Neubauer
| Ehe mit Wilhelmine Simony (1856-1923)
| kinderlos |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| unbekannt |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab ca.1888 | in Wien als Bauführer und Architekt tätig (Baumeisterkonzession nicht gesichert) |
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Vita
| Richard Sädtler (fälschlich des Öfteren „Städtler“) wurde als Sohn eines Metallarbeiters 1862 in Wien geboren. Über sein familiäres Umfeld wie auch über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Er begann als Bauzeichner und arbeitete in der Folge als Bauführer in diversen Baubüros. Ungefähr Ende der 80er Jahre des 19.Jh.s machte er sich als Architekt selbständig, wobei er sich – wahrscheinlich aufgrund seiner ausschließlich praktischen Ausbildung – auf den Wohnhausbau beschränkte. Sädtler, der möglicherweise nie die Baumeisterkonzession erworben hatte, fertigte für viele Baufirmen Entwürfe für Miethäuser an. Insbesondere in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg konnte er eine rege Tätigkeit entfalten, nicht zuletzt in häufiger Zusammenarbeit mit der Baufirma von Anton Schwertmann.
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| Das Ende der Donaumonarchie und der nahezu völlige Zusammenbruch der Bauwirtschaft bedeuteten für Sädtler praktisch das Ende seiner Karriere. Er konnte seinen Lebensunterhalt nur mehr mit kleinen Gelegenheitsarbeiten für Baufirmen und diversen Vermittlungsgeschäften bestreiten. Richard Sädtler starb nach dem Tod seiner Frau schließlich im 63.Lebensjahr völlig verarmt und vereinsamt an Herzversagen. |
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Stellenwert
| Richard Sädtler, dessen Tätigkeit sich ungefähr auf die letzten fünfzehn Jahre vor dem Ersten Weltkrieg erstreckt, war durch seine (wahrscheinlich) praktische Ausbildung als Bauzeichner nur dazu legitimiert, als Planverfasser von Miethäusern aufzutreten, wobei er nicht selten für den Entwurf ganzer Wohnhausgruppen verantwortlich war. In planerischer und formaler Hinsicht entsprechen die von Sädtler konzipierten Wohnhäuser den damals gängigen Standard, zeichnen sich jedoch auch durch eine gewisse Qualität aus, so dass einige Eingang in die Fachliteratur gefunden haben.
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| Während Sädtlers Bauten aus den 90er Jahren dem üblichen späthistoristischen Kanon folgen (Miethaus Wien 18, Lazaristengasse 8, 1896), vollzog er relativ früh eine teilweise Annäherung an die zeitgenössische Moderne, die sich insbesondere in einem sehr flächig gestalteten Obergeschoß und dem Einsatz von secessionistischen Dekor manifestiert. Dessen ungeachtet hielt Sädtler an dem historistischen Motiv des rustizierten Sockelgeschosses fest, das bei ihm zumeist besonders plastisch ausgeformt war (Miethausgruppe, Wien 4, Schönburggasse 48, 1906). Das Thema einer betonten Rustizierung – allerdings nicht mehr im Sockelgeschoß, sondern am Mittelerker – findet sich sogar bei einem seiner letzten dokumentierten Bauten, dem 1912 errichteten, sehr elegant gestalteten Miethaus Wien 19, Döblinger Hauptstraße 37, das ansonsten weitgehend dem schlicht klassizierenden Kanon der damaligen Moderne folgt. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1888 | Miethaus, Wien 20, Klosterneuburger Straße 32 (verändert)
| 1895 | Miethaus, Wien 20, Staudingergasse 14
| 1896 | Miethaus Wien 20, Wallensteinstraße 56
| 1896 | Miethaus, Wien 18, Lazaristengasse 8
| 1896 | Miethaus „Augarten-Hof“, Wien 20, Wallensteinstraße 56 (nicht gesichert)
| 1901-1904 | Miethausgruppe, Wien 20, Staudingergasse 21 / Petraschgasse 1-3 / Heinzelmannstraße 22
| 1902 | Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 34
| 1902 | Miethaus, Wien 20, Klosterneuburger Straße 73
| 1903 | Miethaus, Wien 5, Vogelsanggasse 6 (mit Anton Schwertmann)
| 1903 | Miethaus, Wien 9, Sobieskiplatz 2 / Säulengasse 13
| 1903 | Miethaus, Wien 5, Jahngasse 4 (mit Anton Schwertmann)
| 1904 | Miethaus Wien 20, Petraschgasse 2
| 1904 | Miethaus, Wien 18, Gentzgasse 115-117 (mit Anton Schwertmann)
| 1905 | Miethaus, Wien 8, Josefstädter Straße 46
| 1906 | Miethausgruppe, Wien 4, Schönburgstraße 48 / Schelleingasse 38-40 / Johann-Strauß-Gasse
| 1906 | Miethaus, Wien 3, Kleistgasse 10 / Hegergasse 21
| 1907 | Miethaus, Wien 21, Äugelgasse 4
| 1909 | Miethaus, Wien 6, Laimgrubengasse 25-27
| 1909 | Miethaus, Wien 6, Bienengasse 4
| 1912 | Miethaus, Wien 19, Döblinger Hauptstraße 73 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA (Meldeauskunft, Verlassenschaftsabhandlung); Matrikenstelle Pfarre Hernals |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980.
| Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts, Wohhnhäuser in Mariahilf, Wien u.a 1976 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Richard Sädtler wird zumeist in der Literatur fälschlich mit Städtler (Dehio, Achleitner, ÖKT) angegeben. | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 24.11.2010 |
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