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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 01.11.1878 - † 19.12.1955 | Geschlecht: m | Geburtsort: Velesin bei Ceske Budejovice | damaliger Name: Welleschin, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Karl | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Wenzel St., Baumeister
| Mutter: Maria, geb. Irra
| Ehe mit Hedwig Donath (1888-1979)
| Tochter: Lilly St. (1912-2004), Burgschauspielerin, verh. Just |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1902 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien (Werkmeisterschule) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1905 | als Bauleiter in Wien tätig
| 1910 | Baumeisterkonzession
| ca.ab 1910 | Gesellschafter des Bauunternehmens Karl Stepanek & Co.
| ca.ab 1925 | in Stockerau, NÖ als Baumeister tätig
| ca.1938-1945 | Mitarbeiter im Büro von Kastner & Waage in Wien
| 1945 | Wiederaufnahme der Baumeisterkonzession; Tätigkeit in Wien (?) |
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Mitgliedschaften
| ab 1911 | Verein der Baumeister Niederösterreichs
| ab 1930 | NÖ-Gewerbeverein |
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Vita
| Carl Stepanek wurde 1878 als Sohn eines Baumeisters in einem kleinen Ort bei Böhmisch-Budweis geboren. Die Familie dürfte in den 1890er Jahren nach Wien gekommen sein, da Stepanek seine Ausbildung bereits an der Wiener Staatsgewerbeschule erhielt. Nach einigen Jahren Praxis machte er sich um die Mitte des ersten Jahrzehnts des 20.Jh.s als Baumeister und Architekt selbständig, wobei er in der Folge auch als Bauunternehmer auftrat und insbesondere in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine Reihe von Miethäusern errichtete.
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| Als die Bautätigkeit bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum Erliegen kam, musste sich Stepanek mit kleineren Adaptierungarbeiten begnügen. Offenbar infolge der aussichtslosen wirtschaftlichen Situation in Wien verlegte er seine Tätigkeit in der Zwischenkriegszeit nach Stockerau, NÖ, wo er abermals vor allem auf dem Gebiet des Wohnbaus tätig war. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland im März 1938 erhielt er aufgrund der jüdischen Herkunft seiner Frau Berufsverbot und musste seine Selbständigkeit aufgeben. Als Mitarbeiter im gut ausgelasteten Büro von Kastner & Waage konnte er sich jedoch während des Zweiten Weltkriegs durchschlagen. Nach dem Krieg erhielt er seine Konzession zurück und war wieder selbständig tätig, es sind allerdings keinerlei Bauten aus diesen Jahren dokumentiert. Carl Stepanek ist im 77. Lebensjahr in Wien gestorben. Seine einzige Tochter war die bekannte Burgschauspielerin Lilly Stepanek. |
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Stellenwert
| Das dokumentierte Werk von Carl Stepanek ist relativ schmal und eine genaue Zuordnung wird außerdem durch den Umstand erschwert, dass er – wie viele Architekten seiner Zeit – nicht nur als Planverfasser, sondern auch als ausführender Baumeister und Bauunternehmer tätig war, wobei die Grenzen zwischen diesen Funktionen oft schwer zu ziehen sind. Dennoch zeichnet sich ein Großteil seiner Bauten durch eine bemerkenswerte Qualität in der formalen Durchgestaltung aus, die sich am Kanon der damaligen Wiener Moderne, wie der Schule Otto Wagners und der Ästhetik der Wiener Werkstätte, orientierte.
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| Diese Nähe zur Wagner-Schule ist insbesondere für das Miethaus Wien 12, Rotenmühlgasse 9 prägend. Neben dem charakteristisch vorkragenden Dach und der orthogonalen Strukturierung der Fassade mittels klassizierender Halbsäulen, Lisenen und Gesimsbänder, ist die äußerst elaborierte Dekoration bemerkenswert. In nobler Reduktion werden Kartuschen und Medaillons, die eine große Nähe zur Formensprache der Wiener Werkstätte aufweisen und die teils in Mörtelstuck, teils in farbiger Keramik angefertigt sind, über die Fassade verteilt. In ähnlicher Weise zeigen auch die beiden – architektonisch eher konventionell gestalteten – Mietvillen in Wien 16, Gallitzinstraße 68 aufgrund des Einsatzes von buntem keramischen Dekor eine große Affinität zum Dekorativismus der Wiener Werkstätte. Eine harmonische Proportionierung und der sparsame, aber gezielte Einsatz von dekorativen Elementen, wie sie für die Bauten Stepaneks charakteristisch sind, macht sich auch noch bei einer in der 20er Jahren errichteten Wohnhausanlage in Stockerau bemerkbar („Grafendorferhof“, Eduard Rösch-Gasse 2). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1906 | Miethaus, Wien 20, Pöchlarnstraße 22 / Vorgartenstraße 82 (verändert)
| 1910 | Miethaus, Wien 12, Rotenmühlgasse 7 (Zuschr. fragl.)
| 1910 | Miethaus, Wien 12, Rotenmühlgasse 9
| 1910 | Miethaus, Wien 16, Effingergasse (Nr. unbek.)
| 1912 | Miethaus, Wien 6, Laimgrubengasse 11
| 1912 | Miethaus, Wien 15, Stiegergasse 3-5
| 1912 | Mietvillen, Wien 16, Gallitzinstraße 68 / An der Scheibenwiese 2-4
| 1927 | WHA „Grafendorferhof“, Stockerau, Eduard Rösch-Gasse 2, NÖ
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Ausführung:
| 1912 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 22 / Lindengasse 65 (Entw. K.u.W. Schön) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1913 | Brauereigebäude, Wien 16, An der Scheibenwiese 6 (abgerissen)
| 1920 | Adaptierung für Fa. R.u.M. Czettel, Wien 7, Lindengasse 22 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Meldearchiv) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50-Jahrfeier der techn.gewerbl. Bundeslehranstalt Wien 1. Wien 1930
| S. Plischke: Kastner und Waage, das Werk der Architekten bis 1934, Dipl.Arb. Wien 1999, Bd.2
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk] Wien 1976 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Nord |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 02.05.2008 |
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