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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 07.05.1858 - † 26.7.1918 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Alois St. (1819-1895); Maurerpolier
| Mutter: Aloisia, geb. König (1822-1895)
| Ehe mit Franziska Goldstein (1860-1932)
| Kinder: Josef (1885-1958); Franziska (*1889); Juliana Maria (*1890); Blanca (*1893); Johann (*1900) | Bürogemeinschaft: ca. 1905-1918 mit Karl Troll (Wien 8, Piaristengasse 13) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Bau- und Maschinengewerbeschule
| 1874-1877 | Akademie der bildenden Künste Wien (Spezialschule Theophil Hansen) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1877-1905 | Mitarbeiter im Büro von Franz v. Neumann
| 1884 | Baumeisterkonzession
| 1905-1918 | Zusammenarbeit mit Karl Troll |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1901 | Goldenes Verdienstkreuz mit Krone |
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Mitgliedschaften
| ab 1906 | Verein der Baumeister Niederösterreichs |
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Vita
| Johann Stoppel, der aus einfachen Verhältnissen stammte, wurde als Sohn eines aus Südmähren zugewanderten Maurerpoliers in Wien geboren. Er erhielt eine fachspezifische Ausbildung an der damaligen Baugewerbeschule und studierte im Anschluss daran an der Akademie der bildenden Künste in Wien, in der Spezialschule von Theophil Hansen. Stoppel, der sein Studium ohne besondere Auszeichnungen absolvierte und anscheinend keine größeren Ambitionen hegte, entschied sich, als Angestellter im Atelier Franz v. Neumanns zu arbeiten. In der Folge gehörte er dem Büro nahezu 30 Jahre an und arbeitete an mehr als 50 Bauten mit, darunter die Antonskirche in Wien 10, für deren Mitarbeit er das goldene Verdienstkreuz mit Krone erhielt.
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| Nach dem Tod Franz v. Neumanns schloss er sich mit seinem jüngeren und offensichtlich ehrgeizigeren Kollegen Karl Troll zusammen, der gleichfalls ein Mitarbeiter Neumanns war. Gemeinsam realisierten sie u.a. einige Kirchenbauten. Das größte Projekt des gemeinsamen Büros war die Bauleitung und Vollendung der Donaufelder Pfarrkirche (Wien 21, Kinzerplatz) nach den Entwürfen Franz v. Neumanns, die sie nach dessen Tod übernommen hatten. Darüber hinaus beteiligten sie sich intensiv an zahlreichen Wettbewerben, jedoch kam kein einziger ihrer Entwürfe zur Realisation.
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| Stoppel, der bis zu seinem Tod tätig war, ist im 60. Lebensjahr gegen Ende des Ersten Weltkriegs gestorben. Er hinterließ eine Witwe und fünf Kinder. |
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Stellenwert
| Stoppel, der die längste Zeit seiner Berufslaufbahn nur als Mitarbeiter tätig war, ist als eigenständige künstlerische Persönlichkeit kaum zu erfassen. Aufgrund seiner Ausbildung bei Theophil Hansen und seiner jahrelangen Mitarbeit bei Franz v. Neumann ist er jedoch generell als ein typischer Vertreter des Späthistorismus anzusehen.
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| Die in seinen späteren Jahren gemeinsam mit Karl Troll erarbeiteten Projekte, insbesondere ihre zahlreichen Wettbewerbsentwürfe, zeigen eine gewisse Anlehnung an die zeitgenössische Moderne, wobei der jüngere Troll offensichtlich der Federführende innerhalb der Partnerschaft war. Ihre kleineren Realisationen auf dem Gebiet des Kirchenbaus waren dahingegen zumeist noch der historistischen Tradition verpflichtet.
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| Der wichtigste Auftrag in der relativ kurzen Zeit der Arbeitsgemeinschaft mit Troll war die sich über Jahre hinziehende Bauleitung und Vollendung der Donaufelder Pfarrkirche (Wien 21, Kinzerplatz), die sie als Mitarbeiter Franz v. Neumanns nach dessen Tod sozusagen als Vermächtnis übernommen hatten. Die Planungsarbeiten, die bereits auf das Jahr 1893 zurückgingen, waren mehrmals geändert worden, da das ursprüngliche ehrgeizige Vorhaben, hier einen neuen Bischofssitz zu errichteten, aufgegeben und man sich – nach der Eingemeindung von Floridsdorf 1904 – mit dem Bau einer Pfarrkirche begnügen musste. Neumann, der kurz nach Baubeginn verstorben war, hatte in der Tradition Friedrich v. Schmidts einen neugotischen Backsteinbau entworfen, zu einer Detailplanung hinsichtlich der Einrichtung war es jedoch nicht mehr gekommen. Während Stoppel und sein Partner Troll beim Bau den Entwurf von Neumann zur Realisation brachten, hatten sie daher bei der Innenausstattung freie Hand, ebenso bei der Errichtung des benachbarten Pfarrhofs, der mit zwei seitlich gesetzten Miethäusern als städtebauliches Ensemble gedacht war. In der Folge entwarfen Troll und Stoppel die komplette Ausstattung der Kirche, die von einer gekonnten Balance von historisierenden Anlehnungen und zeitgenössisch jugendstilartigen Einflüssen geprägt waren. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| um 1910 | Villa Brünner (mit Karl Troll)
| 1910-1914 | Pfarrhof der Donaufelder Pfarrkirche mit zwei anliegenden Miethäusern, Wien 21, Kinzerplatz |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1904-1914 | Donaufelder Pfarrkirche, Wien 21, Kinzerplatz (Bauleitung und Vollendung gemeinsam mit Karl Troll nach einem Entwurf Franz v. Neumanns, Ausf. J. Schmalzhofer)
| 1910-1911 | Pfarrkirche Grillenberg (Bez. Baden), NÖ (mit Karl Troll) |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1910-1914 | Ausstattung der Donaufelder Pfarrkirche, Wien 21, Kinzerplatz |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
Projekte mit Karl Troll:
| 1909 | Kirche in Wigstadtl, Ö.Schlesien / Vitkov, CZ (Wettbewerb)
| 1912 | Evang. Kirche Wien 2, Am Tabor (Wettbewerb)
| 1913 | Kaiser Franz Josef-Stadtmuseum an der Schmelz (Wettbewerb)
| 1910 | Neusimmeringer Pfarrkirche Wien 11 (Wettbewerb)
| 1914 | Dekanatskirche in Lissa / Vis, HR (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1915 | Österr. Völker- u. Ruhmeshalle auf dem Burgstall, Wien, Kahlenberg (Wettbewerb)
| 1915 | Abschluss des Schottenringes in Wien (Wettbewerb)
| 1916 | Kath. Kirche in Bodenbach a.d. Elbe / Podmokly, CZ (Wettbewerb)
| 1916 | Friedhof Marburg, Stmk. / Maribor, SLO (Wettbewerb) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; Pfarren Mariahilf u. Karl Borromäus (Matrikenstellen) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Ferdinand v. Feldegg: Troll und Stoppel. In: WBIZ 34.1916/17., Nr.1, S.1ff
| I. Scheidl: Schöner Schein und Experiment. Wien 2003 | HINWEISE AUF WERKE:
| WBIZ
| 33.1915/16, S.55 T.52f (Entwurf Friedhof Marburg)
| 34.1916/17, S.1, T.3 (Entwurf Kirche in Wigstadtl) / S.2 u. S.6 (Entwurf Städt. Museum auf d. Schmelz u. Schottenringabschluß) / S.4, T.8 (Entw. Kriegerdenkmal) / S.4, T.5 (Simmeringer Pfarrkirche) / S.8 (Kirche in Grillenberg) / S.27ff, T.26 f (Kirche in Floridsdorf) / S. 33 (Villa Brünner) / S.74, T71f (Kirche in Bodenbach) / T.69 (Entw. Kirche Wien 2, Am Tabor) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio/NÖ Süd
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | INTERNETLINKS:
| www.pfarre-donaufeld.at |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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