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Adalbert Constantin Swoboda


Quelle: Anton Mansch (Hrsg): Meister-Archiv, ca. 1908

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 03.09.1853 - † 07.01.1941
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
weitere Namen: Albert, Konstantin
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Karl S., Bauzeichner
Mutter: Franziska, geb. Jüttenberger
Ehe (1887) mit Emma Mutz
Brüder: Alfred und Othmar
Kinder: Elsa (1893-1869); Margarete (1884-1969); Emma (1896-1976)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Technische Hochschule Wien (u.a. bei Heinrich Ferstel)
um 1875Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Theophil Hansen)
1876Griechenlandreise gemeinsam mit Theophil Hansen
1877Militärdienst als Einjährig Freiwilliger
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.1878-1880Angestellter der Baufirma Rudolf Fray (Mitarbeit am St.Marxer Zentralviehmarkt in Wien)
ca.1880Studienreise und Tätigkeit in Odessa, Russ. Reich / UA in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekten Alexander Bernardazzi
ca.ab 1883Chefarchitekt der Fa. Rumpelmayer in Wien
ca.ab 1890als freier (?) Architekt tätig
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Mitgliedschaften
ab 1908Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
ab 1913Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein
o.J.Österreichsche geographische Gesellschaft
o.J.Hansen-Club
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Vita
Adalbert C. Swoboda wurde 1853 als Sohn eines Bauzeichners in Wien geboren. Entsprechend der fachlichen Orientierung des Vaters erhielt auch der Sohn eine umfassende Ausbildung. Swoboda studierte zuerst an der Technischen Hochschule, wo u.a. Heinrich Ferstel zu seinen Lehrern zählte, um dann sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule Theophil Hansens fortzusetzen. Mit Hansen unternahm er auch eine längere Studienreise nach Griechenland. Nach seinem Militärdienst arbeitete Swoboda rund zwei Jahre in der Baufirma Rudolf Fray, wo er mit so großen Projekten wie dem St.Marxer Zentralviehmarkt befasst war.

Um sich weiter auszubilden, unternahm Swoboda schließlich eine weitere Studienreise in den Orient und arbeitete für einige Zeit in Odessa bei dem renommierten schweizer-russischen Architekten Alexander Baldazzi, wo er am Bau des Bahnhofs und der orthodoxen Kirche beteiligt war. Nach Wien zurückgekehrt, nahm Swoboda bei der Baufirma Rumpelmayer den Posten eines Chefarchitekten an. Es ist nicht eindeutig geklärt, aber es spricht vieles dafür, dass er sich um 1890 selbständig gemacht hat. Swoboda hat in der Folge zahlreiche Projekte, die neben Wohnbauten auch Badeanlagen, Kirchen und anderes mehr umfassten, in Wien und auf dem Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie errichtet. Insbesondere bei Miethäusern trat er auch als Bauunternehmer auf. Über seine Tätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ist nichts bekannt, es sind keinerlei Bauten aus dieser Zeit dokumentiert. Swoboda, aus dessen Ehe drei Töchter hervorgegangen sind, ist hoch betagt und völlig verarmt im 88.Lebensjahr in Wien gestorben.
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Stellenwert
Adalbert C. Swoboda, der seine Ausbildung bei den namhaftesten Wiener Ringstraßenarchitekten, wie Heinrich Ferstel und Theophil Hansen, erhalten hatte, war zur Zeit der vergangenen Jahrhundertwende ein äußerst anerkannter Architekt. Möglicherweise aufgrund des Umstands, dass ein Großteil seiner Bauten nicht mehr erhalten ist bzw. sich nicht in Wien befindet, ist er heute jedoch völlig in Vergessenheit geraten.

Swoboda machte sich vor allem einen Namen mit dem Bau des Zentralbades in Wien 1, Weihburggase 18-20. Das etwas ungewöhnliche Vorhaben, war ursprünglich von dem Architekten Adolf Endl initiiert und projektiert worden. Als aber dieser noch vor Baubeginn verstorben war, hatte Swoboda die Weiterführung der Entwurfsarbeiten übernommen und war in der Folge insbesondere für die Detailplanung und die Innenausstattung verantwortlich, wobei ihm offensichtlich seine Erfahrungen im Orient für die Ausgestaltung im „maurischen Stil“ besonders befähigten. Als Spezialist für Badeanlagen errichtete Swoboda dann noch weitere Einrichtungen dieser Art in Marburg / Maribor (SLO) und Preßburg / Bratislava (SK). Infolge einer völlig veränderten sanitären Infrastruktur der Städte sind jedoch alle diese Anlagen - bis auf das Wiener Zentralbad - im Laufe der Zeit abgerissen worden.

Die noch erhaltenen Miethäuser Swobodas in Wien zeigen die übliche Formensprache des Späthistorismus, wobei sich ein Übergang vom Vokabular der Neorenaissance zum Neobarock beobachten lässt. In seinen letzten Arbeiten vor dem Ersten Weltkrieg werden auch Elemente des Secessionismus aufgenommen. Wie alle Architekten seiner Zeit war Swodoba auch ein hervorragender Zeichner, seine sorgfältig ausgefertigten und handkolorierten Perspektivzeichnungen sind bis heute begehrte Sammlerobjekte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
um 1885Wohnhausblock, Wien 2, Rueppgasse / Volkertplatz 19-21
um 1885Wohnhausblock, Wien 2, Novaragasse / Zirkusgasse
um 1890Villenanlage, Preßbaum bei Wien, NÖ
1900Miethäuser, Wien 4, Alois Drasche-Park 3-6 / Johann-Strauß-Gasse 30 (mit Emil Konradi)
1904Miethaus (Palais Hoyos), Wien 4, Brucknerstraße 8
um 1905Wohn- u. Geschäftshäuser, Wien 1, Rotgasse / Fleischmarkt / Bauernmarkt 24
o.J.Schloss Kesthely am Plattensee / Balaton, H (Umbau?)
o.J.Schloss Zichy in Czifer, H (Umbau?)
o.J.Palais d. Grafen Pallfy, Pressburg, Ungarn / Bratislava, SK

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1878Festbauten für das Österreichische Bundesschießen in Wien
um 1880Empfangsgebäude d. Bahnhofs in Odessa, Russ.Reich / UA (mit Alexander Bernardazzi)
um 1880Griech.orthodoxe Kirche in Odessa, Russ.Reich / UA (mit Alexander Bernardazzi)
1889Zentralbad, Wien 1, Weihburggasse 18-20 (Mitarbeit)
1892-1893Zentralbad in Marburg, Stmk. / Maribor, SLO (nicht erhalten)
1903Hotel der Brauerei Brunner in Mödling, NÖ
o.J.Zentralbad, Pressburg, Ungarn / Bratislava, SK

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1879Zentralviehmarkt St. Marx, Wien 11 (Mitarbeit; zum Teil abgerissen)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
o.J.Pfarrkirche, Deutschkreuz, Burgenland (ehem. Westungarn)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK; MA 43; Pfarramt St. Josef/Matrikenstelle
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Sekundärquellen

LITERATUR:
A. Mansch (Hg.): Meisterarchiv, Galerie von Zeitgenossen Deutschlands a. d. Gebiet d. bildenden, bauenden u. techn. Künste. Berlin 1913
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980

HINWEISE AUF WERKE:
Der Bautechniker
9.1889, S.379ff (Zentralbad Wien 1, Weihburggasse 18-20)

WBIZ
23.1906, T.94ff (Wohnhaus Wien 4, Brucknerstr. 8)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977

LEXIKA:
ThB 32
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 30.04.2007
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