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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 21.05.1835 - † 11.08.1903 | Geschlecht: m | Geburtsort: Krems, NÖ | damaliger Name: Hollenburg bei Krems, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Leopold W., Maurermeister
| Mutter: Aloisia, geb. Hettmann
| eine Schwester
| Ehe (1874) mit Katharina Weber (1837-1911)
| kinderlos |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| nicht bekannt (Werkmeisterschule ?) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.ab 1870 | in Wien als Baumeister und Architekt tätig
| ab 1871 | Inhaber der Firma Heinrich Wagner |
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Vita
| Heinrich Wagner wurde 1835 als Sohn eines Maurermeisters in Hollenburg bei Krems (damals noch eine eigene Gemeinde) in Niederösterreich geboren. Sowohl über seine Kindheit als auch über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Höchstwahrscheinlich hat Wagner die dreijährige Werkmeisterschule absolviert. Ungefähr ab 1870 ist er in Wien als Baumeister und Architekt nachweisbar, wobei er überwiegend im 3.Bezirk tätig war. Sein Schwerpunkt lag auf dem Wohnbau, er führte aber auch Hotels und Fabriksanlagen aus. Infolge der guten Baukonjunktur konnte er insbesondere in den 90er Jahren eine große Zahl von Miethäusern realisieren. Als er im 68.Lebensjahr in Wien als äußerst gut situierter Mann starb, wurde in einem Nachruf hervorgehoben, dass er mehr als 100 Bauten errichtet habe. |
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Stellenwert
| Heinrich Wagner, der weitgehend ein lokaler Baumeister war, dessen Miethäuser im Rahmen des üblichen späthistoristischen Kanon blieben, fand durch die Errichtung der serbisch-orthodoxen Kirche St.Sava (Wien 3, Veithgasse 3) Eingang in die Architekturgeschichtsschreibung. Wagner war möglicherweise aufgrund des Umstandes, dass er in den 1890er Jahren im Baugeschehen des 3.Wiener Gemeindebezirks (Landstraße) offensichtlich eine gewisse Rolle spielte, zu diesem respektablen Auftrag gekommen.
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| Der Bau einer eigenen Kirche wurde seitens der ständig wachsenden serbischen Gemeinde, die bis dahin mit den Griechisch-Orthodoxen zusammen die Messe feierte, schon seit 1860 geplant. Aber erst 1890 konnte nach lang währenden Spendensammlungen und der wohlwollenden Unterstützung Kaiser Franz Josefs I. und König Milans I. von Serbien das Grundstück in der Veithgasse erworben und die Planung der Kirche in Angriff genommen werden. Innerhalb von drei Jahren wurde der Bau, dessen Kosten sich auf 58.000 Gulden belief, fertiggestellt. Im November 1893 konnte schließlich die feierliche Einweihung in Anwesenheit des Kaisers erfolgen.
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| Da die Kirche mit einem Wohnhaus kombiniert werden sollte, sah sich Heinrich Wagner als Planverfasser mit einer eher unüblichen Aufgabe betraut. Der von außen wie ein Miethaus wirkende Bau wird durch eine hohe rustizierte Sockelzone nobilitiert und auch die Fensterumrahmungen des durch Pilaster gegliederten Mittelteils erhalten durch stilisierte Kreuzmotive einen besonderen Akzent. Dem entspricht auch die dekorative Ausgestaltung der beiden Eingänge – die jeweils zu den Wohnungen bzw. zur Kirche führen –, über denen sich musivisch gestaltete Bogenfelder mit der Darstellung der Heiligen Simeon und Sava befinden. Das Portal zur Kirche wird durch ein Kreuz im Giebelfeld noch besonders hervorgehoben. Der dahinterliegende Kirchenraum, der ungefähr 300 Gläubigen Platz bietet, ist als Saal konzipiert, der durch Gurtbögen in Joche unterteilt ist, wobei die formale Ausgestaltung im „serbisch-byzantinischen Stil“ gehalten ist, wie es in der zeitgenössischen Berichterstattung heißt. Die Ausstattung besorgten damals namhafte Wiener Künstler. Die prunkvolle Ikonostase (in der orthodoxen Kirche die Trennwand von Altarbereich und Betraum der Allgemeinheit) wurde vom Hoftischler Alexander Albert hergestellt, der Hochaltar vom Stuckateur Josef Schmidt und die Fenster von der Firma Geyling. Dem Kirchenraum sind noch ein Festsaal und einige Dienstwohnungen angegliedert. Heinrich Wagner dürfte seine Aufgabe zur Zufriedenheit der serbisch-orthodoxen Gemeinde gelöst haben, denn kurze Zeit später wurde er noch mit der Errichtung einer Friedhofskapelle auf dem Wiener Zentralfriedhof betraut. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1871 | Miethaus Wien 3, Schützengasse 21
| 1871-1872 | Miethaus Wien 3, Reisnerstraße 37-39
| 1877 | Adaptierung Miethaus Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 37
| 1885-1886 | Miethaus Wien 3, Hainburger Staße 27
| 1892 | Miethaus Wien 17, Kulmgassse 12 (ehemals Uniongasse)
| 1893 | Miethaus Wien 7, Stiftgasse 11
| 1893 | Miethaus Wien 7, Lindengasse 1a
| 1892 | Miethaus Wien 3, Schlachthausgasse 25
| 1901 | Miethaus Wien 3, Hintzerstraße 1 (Entw. G. Richter)
| 1901 | Miethaus Wien 8, Schlösselgasse 18
| 1902 | Miethaus Wien 3, Fasangasse 10
| um 1902 | Restaurant Parzer, Wien 2, Prater |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1875 | Hotel Frauenhof, Baden bei Wien, Josefsplatz 3, NÖ
| 1890-1893 | Serbisch-orthodoxe Kirche St.Sava, Wien 3, Veithgasse 3 (in Wohnhaus integriert)
| 1893 | Friedhofskapelle der russ. Botschaft, Wien 11 Zentralfriedhof (Gruppe 68 B)
| um 1902 | Taubstummenanstalt der israelit. Kultusgemeinde (Umbau) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1893-1901 | Malzfabrik Hauser & Sobotka, in Stadlau (Wien 22) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Matrikenstelle Pfarre St.Rochus |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
| F. Englisch: Die serbische St.Sava Kirche in Wien: In: Wiener Geschichtsblätter 1961, Nr.2, S.268ff
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| Die serbisch-orthodoxe Kirche in Wien und ihre Gemeinde (Hg. K. Knezevic). Wien 2003
| Wiener Bauindustriezeitung 20.1903, S.368 (Nachruf) | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 13.1893, S.601f , S.617f u. S.635 (Malzfabrik Hauser in Stadlau)
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| Österreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst
| 10.1901, S.997 (Malzfabrik Hauser und Sobotka)
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| Wiener Bauindustriezeitung
| 11.1894, S.86f (serb. orthodox. Kirche) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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