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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 28.08.1864 - † 28.08.1945 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Pfarrkirchen (Bayern) | Land: Deutschland | weitere Namen: Otto Emmerich Rudolf Paupie | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Otto W. (1941-1918), Architekt
| Mutter: Sofie Anna Paupie (1840-1912)
| Ehe (1898) mit Paula Aloisia Schmeidler (1873-1953), getrennt
| Tochter: Paula (1899-1974) verh. mit Ludwig v. Baldass (Kunsthistoriker) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1886-1887 | Studium an der Technische Hochschule Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| um 1895-1920 | in Wien und Berlin als Architekt tätig
| 1920-1927 | in Graz
| ab 1928 | in Wien und Deutschland tätig |
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Auszeichnungen und Ämter
| ca. 1920-1927 | Direktor des Wohnungsfürsorgevereins in Graz |
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Mitgliedschaften
| ab 1906 | Gesellschaft Österreichischer Architekten |
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Vita
| Otto Wagner jun. war der älteste von zwei Söhnen Otto Wagners, die aus einer langjährigen vorehelichen Beziehung mit der Braumeisterstochter Sophie Paupie hervorgegangen sind. Erst im Alter von achtzehn Jahren wurde er von seinem berühmten Vater legitimiert und war berechtigt, dessen Namen zu führen.
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| Wagner jun. erhielt seine Ausbildung an der Technischen Hochschule in Wien. Nach einigen Praktika arbeitete er zeitweise im Büro des Vaters, war daneben aber auch selbständig tätig, wobei er sich ausschließlich auf den Wohnbau spezialisierte. Sein größtes Projekt war die Häusergruppe rund um den Draschepark im 4. Bezirk, wo er auch als Bauherr aufgetreten ist. Nach Abschluss dieses Projekts verließ Wagner jun. Wien und versuchte anderswo Fuß zu fassen. Ein eher unstetes Leben führte in nach Graz und Berlin. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte er wieder nach Wien zurück und arbeitete im Büro seines Vaters, wo er – da er altersmäßig für einen Kriegseinsatz nicht mehr in Frage kam – in diesen Jahren nahezu der einzige Mitarbeiter war. Allerdings kam es mit seinem Vater immer wieder zu Konflikten. Offenbar war das Verhältnis Otto Wagners, der in der Folge zwei Ehen eingegangen war, aus denen mehrere Kinder stammten, zu seinem unehelichen Sohn sehr zwiespältig. Dennoch betrachtete Wagner sen. seinen Sohn als Nachfolger und betraute ihn in seinem Testament mit der Weiterführung seines Ateliers.
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| Nachdem er aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation nach dem Weltkrieg das Büro des Vaters aufgelöst hatte, verließ Otto Wagner jun. Anfang der 20er Jahre Wien. Er lebte zuerst einige Jahre in Graz, wo er als Direktor eines Wohnungsfürsorgevereins fungierte. Nach dessen Konkurs ging er neuerlich nach Wien und schlug sich mit kleinen Gelegenheitsarbeiten durch. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete er aus Wien nach Bayern, wo er im 81. Lebensjahr gestorben ist.
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| Otto Wagner jun. war verheiratet (die Ehe wurde später getrennt) und hatte eine Tochter, die mit dem renommierten Wiener Kunsthistoriker Ludwig Baldass verheiratet war. |
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Stellenwert
| Otto Wagner jun. steht im Schatten seines berühmten Vaters und wird als eigenständiger Architekt kaum wahrgenommen. Das harte väterliche Urteil über die fachliche Qualifizierung seines Sohnes – „Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so wenig Künstler ist und absolut keinen Geschmack hat“ (Tagebucheintragung 1917, zit. nach: Geretsegger/Peintner, 1983) – ist zweifellos vor dem Hintergrund persönlicher Differenzen zu sehen und scheint etwas überzogen.
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| Otto Wagner jun. hat in seinen Wiener Jahren nur wenige Bauten innerhalb einiger Jahre errichtet, die allerdings in die Zeit des Aufbruchs der frühen Wiener Moderne fallen, deren Promotoren u.a. Otto Wagner sen. und sein Kreis waren. Auf der Suche nach einer neuen zeitgemäßen Formensprache waren es vor allem die Schüler und Mitarbeiter Otto Wagners die kurzfristig mit secessionistischen Elementen experimentierten. In diesem Umfeld stehen auch die Villen und Miethäuser von Otto Wagner jun. Insbesondere seine Hietzinger Villa (Wien 13, Schloßberggasse 14) ist eines der wenigen, unverfälschten Beispiele des frühen Secessionismus, wobei Wagner jun., sehr von der damals aktuellen Auseinandersetzung mit dem Werk des schottischen Architekten Mackintosh beeinflusst war, wie die hochgezogenen Kamine und geschwungenen Konturen zeigen.
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| Die etwas später errichteten Miethäuser von Wagner jun. folgen in ihrer strikten kubischen Durchgestaltung des Baukörpers, den flächigen Fassaden und betont vorkragenden Dächern den Kriterien der „Wagner-Schule“, zeigen allerdings wenig Eigenständigkeit. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1899 | Villa, Wien 12, Kaulbachstraße 20 (ehemals Valerie Cottage, umgebaut)
| 1901 | Villa, Wien 13, Schloßberggasse 14
| 1902 | Miethäuser, Wien 4, Radeckgasse 1-3
| 1902-1904 | Miethäuser, Wien 4, Schelleingasse 46-48 / Johann Strauß-Gasse 42
| 1904-1905 | Miethaus, Wien 19, Glatzgasse 9 / Lichtenwerderplatz |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1901 | Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum, Wien (Wettbewerb)
| 1917 | Neugestaltung einer Gartenanlage vor dem Palais der Ungar. Garde (jetzt Palais Trautson) in Wien (Wettbewerb, ein Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; WrSTLA (Verlassenschaftsabhandlung); Stadtarchiv Graz |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. Geretsegger / M. Peintner: Otto Wager. Wien, Salzburg 1983
| E. Koller / H. Zdrazil: Unbekannter Jugendstil in Wien. Wien 1983
| Neubauten in Wien Prag und Budapest (Verlag Schroll). Wien 1904, T.20
| H. Schöny: Otto Wagner, Familie u. Herkunft. In: Adler 22./36. Bd., H.5, Jän./März 2004, S.152f
| O. Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. München 1966
| Wiener Bauten im Style der Sezession, Bd.2, 1904, T.64 | HINWEISE AUF WERKE:
| Allgemeine Bauzeitung
| 67.1902, S.61ff (Entwurf Kaiser Franz Josef-Stadtmuseum)
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| Architekten und Baumeisterzeitung
| 21.1912, Nr.18/Beilage (Einfamilienhaus, Projekt)
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| Architektonische Monatshefte
| 8.1902, T.70 (Villa in Wien) / S.37f, T.73 (Villa Schneider in Hacking bei Wien) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) | LEXIKA:
| ÖBL 2; H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 |
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Anmerkungen
| In der Literatur fälschlich als Sohn aus der 1. Ehe Wagners mit Josefine Domhart angeführt, auch die sonstigen biografischen Angaben sind zumeist unrichtig. | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 23.01.2008 |
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