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Carl Wanitzky

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 02.09.1846 - † 25.12.1905
Geschlecht: m
Geburtsort: Sopron
damaliger Name: Ödenburg
Land: Ungarn
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Karl
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Franz W. (1821-1890), Stadtbaumeister
Mutter: Thekla, geb. Liebhart
Geschwister: Adolf Wanitzky (*1850), Architekt; Maria Anna (*1852), verw. Witsch, verh. Brodhuber
Ehe mit Gabriele W.
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1868/69Technische Hochschule Wien (allg. Abteilung)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.ab 1875als Baumeister und Architekt tätig
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Auszeichnungen und Ämter
1881-1882Baukonsulent der Witwen- u. Waisensozietät des medizinischen Doktorenkollegiums
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Mitgliedschaften
1879-1905Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1881NÖ-Gewerbeverein
ab 1900Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs
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Vita
Carl Wanitzky wurde 1846 im damaligen Ödenburg (heute Sopron) als Sohn eines Baumeisters geboren. Wann genau die Familie nach Wien gezogen ist, ist nicht bekannt. Nachweislich war der Vater Franz W. in den 1860er Jahren bereits ein renommierter Wiener Baumeister, der neben der Errichtung einer erheblichen Zahl von Miethäusern auch mit Schulbauten beauftragt war.

Carl erhielt, wie sein jüngerer Bruder Adolf, seine berufliche Ausbildung an der Wiener Technischen Hochschule. Nach einigen Jahren des Praktikums war er im großen Stil als Bauunternehmer und Architekt tätig, wobei ihm die gute Baukonjunktur in den 80er Jahren zugute kam. Mitte des ersten Jahrzehnts des 20.Jh.s geriet seine Firma jedoch in Schwierigkeiten und er zog sich ins Privatleben zurück. Carl Wanitzky, dessen Ehe kinderlos geblieben war, ist bald darauf an den Folgen eines Schlaganfalles im 59.Lebensjahr in Wien verstorben.
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Stellenwert
Carl Wanitzky, der die beiden letzten Jahrzehnte des 19.Jh.s tätig war, ist ein typischer Vertreter der späthistoristischen Ausrichtung im Wiener Baugeschehen. Wie die meisten Baumeister und Architekten dieser Jahre insbesondere mit dem Miethausbau befasst, konnte er infolge des großen Wohnbedarfs Wiens in den 80er Jahren als eine Art Generalunternehmer ganze Baublocks errichten. Trotz dieser umfangreichen Bautätigkeit hat sich allerdings nur ein relativ kleiner Teil seines Werks bis heute erhalten. Formal bleiben die Gebäude zumeist im damals üblichen Kanon der Neorenaissance. Wanitzkys möglicherweise repräsentativster Bau ist der sog. „Belvedere-Hof“ (Wien 4, Belvederegasse 6-8), der U-förmig um einen zur Straße offenen Hof errichtet wurde. Dieses Hof-Schema ermöglichte es, möglichst viele, teuer vermietbare straßenseitige Wohnungen zu errichten. Da allerdings infolge eines zumeist engen Hofes viele der Räume über keine guten Lichtverhältnisse verfügten, kam man später von dieser Organisationsstruktur wieder ab. Die gehobenen Ansprüche des „Belvedere-Hofes“ wurden mittels reich dekorierten, turmartig ausgestalteten Eckrisaliten symbolisiert, die sich formal an die deutsche Renaissance anlehnten.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1875Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 69
1880Miethaus, Wien 14, Bujattigasse 19 (verändert)
1882Miethaus, Wien 4, Mostgasse (Entw. Fellner & Helmer)
1885Miethausgruppe, Wien 5, Am Hundsturm 11,12,13 / Bräuhausgasse 67 / Embelgasse 71
1887Miethaus „Belvedere-Hof“, Wien 4, Belvederegasse 6-8
1889Miethausgruppe, Wien 5, Anzengrubergasse 22-28
1889Miethaus, Wien 5, Hauslabgasse 16
1889Miethaus, Wien 2, Taborstraße 71
1892-1993Villa, Wien 18, Dr.Heinrich-Maier-Straße 46 (ehemals Julienstraße, nicht erhalten)
1895„Wiener Radfahrer“ (Geschäftslokal), Wien 6, Gumpendorfer Straße 97 (nicht erhalten)
1895Miethaus, Wien 7, Gutenberggasse 23 (Entw. Carl Gödrich)
1901Miethaus, Wien 1, Wollzeile 28 (Entw. Albert Pecha)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1898Handelschule und -akademie Wien 12, Hetzendorfer Straße 66
1900Landwehrkaserne in Unter-Baumgarten
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA; WStLA; MA 43 (Grabprotokoll)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980

HINWEISE AUF WERKE:
Wiener Bauindustriezeitung
7.1889. S.312, T.52 (Miethaus Belvederehof, Wien 4, Belvederegasse)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 04.06.2008
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