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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 13.12.1885 - † 1968 | Geschlecht: m | Geburtsort: Prerov | damaliger Name: Prerau, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Praha | Land: Tschechien | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Staatsgewerbeschule Brünn
| o.J | Deutsche Technische Hochschule Prag
| o.J. | Kunstgewerbeschule Wien in der Meisterklasse von Oskar Strnad (nicht gesichert)
| 1916-1919 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Friedrich Ohmann) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1911 | in Wien als Architekt tätig
| um 1914 | Militärdienst (?)
| um 1920 | Mitarbeiter im Büro von Wilhelm Wohlmayer (?)
| ab 1928 | als Architekt in Prag / Praha, CZ tätig |
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Vita
| Rudolf Weiser wurde 1885 in der mährischen Stadt Prerau geboren. Über sein familiäres Umfeld ist nichts bekannt. Er erhielt seine schulische Ausbildung an der Höheren Staatsgewerbeschule in Brünn, die unter anderen auch Adolf Loos und Josef Hoffmann besucht hatten. Nach einem Architekturstudium an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag kam er gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 20.Jh.s nach Wien, wo er sich als freier Architekt niederließ und seine ersten Bauten realisieren konnte. Möglicherweise musste Weiser bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs – zumindest für einige Zeit – einrücken. Gesichert ist, dass er während des Krieges – wahrscheinlich infolge der darniederliegenden Bautätigkeit – die Meisterschule bei Friedrich Ohmann an der Akademie der bildenden Künste besuchte, wobei er zu diesem Zeitpunkt bereits über 30 Jahre alt war und über eine längere berufliche Praxis verfügte. Manche Quellen (Lukes, 2002) geben auch einen Besuch der Meisterklasse bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule an.
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| Einige Hinweise (Adresse) sprechen dafür, dass Weiser nach dem Krieg vorübergehend bei Wilhelm Wohlmayer gearbeitet haben könnte. Der einzig dokumentierte Bau, den Weiser in der Zwischenkriegszeit in Wien in alleiniger Verantwortung konzipiert hat, ist eine relativ kleine Wohnhausanlage der Gemeinde Wien (16, Thaliastraße 113). Ende der 20er Jahre verließ er offenbar aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation Österreich und ging nach Prag, wo er in der Folge mehrere Großbauten, insbesondere aber eine Reihe von Villen errichten konnte. Weiser, der auch während des Zweiten Weltkriegs in Prag verblieb, ist dort im 83.Lebensjahr verstorben. |
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Stellenwert
| Rudolf Weiser gehörte der Architektengeneraton an, deren Ausbildung vom Aufbruch der frühen Moderne geprägt war. In diesem Kontext stehen auch seine in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Wien errichteten Miethäuser, die neben secessionistischen Tendenzen vor allem auch dem Formenvokabular des damals aufkommenden Neoklassizismus verpflichtet sind, wobei allerdings weniger die Wiener Ausrichtung als die kompaktere Prager Spielart relevant wird. Ein markantes Beispiel dafür ist das 1911 errichtete Miethaus Wien 2, Sebastian-Kneipp-Gasse 3, dessen Fassade in einer Art Monumentalordnung mittels breiter Lisenen gegliedert ist.
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| Klassizierende Anklänge, jedoch mit einem betont expressionistischen Charakter, weist auch die kleine Wohnhausanlage in Wien 16, Thaliastraße 113 aus der Mitte der 20er Jahre auf, deren dekorative Ausgestaltung sich insbesondere auf den Eingangsbereich konzentriert, der durch ein mehrfach gestuftes Portal einen fast bühnenhaften Akzent erhält. Diese expressionistische Haltung prägt auch die kurze Zeit später errichteten Prager Bauten, wie das „Hotel Central“ (Prag-Altstadt, Rybna 8) und das Haus des Wirtschaftsverbandes der Wäschereien (Prag-Altstadt, Revolucni 3), wobei insbesondere betonte Gesimse und Fensterrahmungen gegen den Kanon der zeitgenössischen „Neuen Sachlichkeit“ verstoßen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911 | Miethaus, Wien 2, Sebastian-Kneipp-Gasse 3
| 1911 | Miethaus, Wien 2, Tandelmarktgasse 8
| 1912 | Wohnhaus Wien 16, An der Scheibenwiese 3 (verändert)
| 1926 | WHA d. Gem.Wien, Wien 16, Thaliastraße 113
| 1939-1940 | Villa Proschek, Prag / Praha, Lumeriu 28, Hlubocepy 5, CZ
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diverse Villen in Praha-Barandov, CZ
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ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1928 | Haus des Wirtschaftsverbandes der Wäschereien, Prag-Altstadt / Praha-Stare Mesto, Revolucni 3, CZ(mit Max Spielmann)
| 1930-1931 | Hotel Central, Prag-Altstadt / Praha-Stare Mesto, Rybna 8, CZ |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1912 | Arbeiterunfallversicherungsanstalt in Brno / Brünn (Wettbewerb, ein Preis)
| 1917 | Blumenverkaufshalle in Wien (Wettbewerb, ein Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Kommunaler Wohnbau in Wien. Aufbruch 1923-1934, Ausstrahlung. (Ausst.Kat.) Wien 1978
| Z. Lukes: Begleichung der Schuld. Praha 2002
| R. Svacha: Od moderny k funkcionalismu. Praha 1994 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 18.10.2007 |
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