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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 01.11.1880 - † nach 1941 | Geschlecht: m | Geburtsort: Budapest | Land: Ungarn | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Szekes-Fejérvár oder Budapest | Land: Ungarn | weitere Namen: Widtner, Widder | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister u. Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Anton W. (1848-1936), Braumeister
| Mutter: Josefa, geb. Winter (1854-1922)
| Schwester: Hermine, verh. Nagy
| Ehe mit Margarete W. | Bürogemeinschaft: ab ca.1907 mit Anton Quixtner |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1901 | Reifeprüfung Höhere Staatsgewerbeschule Wien (Bautechnische Abteilung) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab ca.1907 | Gesellschafter der Fa. Anton Quixtner & Franz Widter (Wien 13, Wattmanngasse 7)
| 1914-1918 | Militärdienst ?
| 1921-1924 | Gesellschafter der Firma Baboczky u. Franz Widter (Tierhandel und Tierzüchter)
| 1924-1931 | Architekt und Bautechniker in Wien
| ab ca.1932 | als Baumeister in Szekes-Fejérvár (Stuhlweißenburg), H, tätig |
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Vita
| Franz Widter, der 1880 in Budapest geboren wurde, war der Sohn eines ursprünglich aus Schwechat, NÖ, stammenden Braumeisters, der vorübergehend nach Ungarn gegangen war, um dort eine der Niederlassungen der Dreher’schen Brauerei zu leiten. Es ist nicht bekannt, wann genau Widter nach Wien gekommen ist, gesichert ist jedoch, dass er seine berufliche Ausbildung an der hiesigen Höheren Staatsgewerbeschule (bautechnische Abteilung) erhielt, die er mit Matura abschloss. Nach einigen Jahren des Praktikums machte er sich um 1907 selbständig und betrieb mit seinem Schulkollegen Anton Quixtner eine Baufirma, die für die nächsten Jahre recht gut ausgelastet war, wobei sie sich nicht nur auf die Ausführung beschränkten, sondern bei einigen Projekten auch die Planverfassung übernahmen.
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| Über das Schicksal Widters zur Zeit des Ersten Weltkriegs ist nichts bekannt, ein Militärdienst scheint jedoch aufgrund seines Alters sehr wahrscheinlich. Nach Kriegsende hatte die Firma infolge der allgemeinen schlechten Wirtschaftslage große Probleme und Widter versuchte sich in anderen Sparten, wie dem Tierhandel. Anfang der 30er Jahre stieg er aus der Firma, die sein Partner Anton Quixtner alleine weiterführte, endgültig aus und ging nach Szekes-Fejervar in Ungarn, wo er als Baumeister tätig war, dann verlieren sich seine Spuren. Einige Hinweise lassen vermuten, dass Widter zuletzt in Budapest gelebt hat und auch dort gestorben ist. |
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Stellenwert
| Franz Widter gehört zu der großen Gruppe von Architekten und Baumeistern, die die gute Konjunktur in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg hervorgebracht hat. Gemeinsam mit seinem Partner, Anton Quixtner, realisierte er eine Reihe von Miethäusern und Villen, wobei die Grenzen zwischen ausführendem Baumeister und Planverfasser fließend waren. Die von der Bürogemeinschaft selbst konzipierten Miethäuser blieben zumeist im damals üblichen Kanon einer Art von Neobarock mit secessionistischen Anklängen (Wien 15, Sechshauser Straße 106 und Mariahilfer Straße 181).
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| Der markanteste Bau ist zweifellos das um 1912 errichtete Wohn-Geschäftshaus in Wien 13, Altgasse 21, bei dem Franz Widter selbst als Bauherr auftrat und in dem er und seine Familie auch die längste Zeit wohnten. Während die Grundrisseinteilung mit schlichten Doppeltraktern eher konventionell war, wurde die Fassade jedoch höchst anspruchsvoll gestaltet. Die breit gestreckte, leicht konkav einschwingende Front, die der platzartigen Erweiterung der Altgasse Rechnung trägt, wird durch drei vorschwingende Risalite akzentuiert und mittels architektonischer Details und Dekorelemente, wie Halbsäulen, gerahmte Giebel und Puttenfriese, repräsentativ überhöht. Der Publizist und Vordenker einer neokonservativen Architekturrichtung der letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg Ferdinand von Feldegg lobte diesen Bau in einem Aufsatz (WBIZ 1914) und begrüßte es, dass endlich wieder „Gesimse, Profile, Säulen und Pilaster zu Ehren kommen“ und die „Armseligkeit der formalen Entartung der secessionistischen Architektur“ beendet wird. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
alles mit Anton Quixtner:
| 1908 | Villa in Ober St.Veit, Adr. unbek. (Entw. Arnold Lotz)
| um 1911 | Villa, Wien 13, Wattmanng. 22 (Entw. Ludwig Ramler)
| 1911-1912 | Miethaus, Wien 13, Altgasse 21
| um 1911 | Villa, Wien 13, Stadlergasse, Nr. unbek. (Entw. Ludwig. Ramler )
| 1912 | Miethaus, Wien 14, Onno Klop-Gasse 11
| 1913 | Miethaus, Wien 15, Sechshauser Straße 106 / Anschützgasse 8
| 1913-1914 | Miethaus, Wien 15, Mariahilfer Straße 181 / Kranzgasse 30
| 1928 | WHA d. Gem.Wien, Wien 13, Linzerstraße, Nr. unbek. (Ausführung) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA (Meldearchiv); Matrikenstelle Pfarre Hietzing; MA 43 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. v. Feldegg, Das neue Wiener Zinshaus. In: WBIZ 31.1914, S.187ff
| E. Koller-Glück / H. Zdrazil: Unbekannter Jugendstil in Wien. Wien 1983 | HINWEISE AUF WERKE:
| Architekten u. Baumeisterzeitung
| 21.1912, Nr.3, Beilage (Villa Wien 13, Stadlerg.) / Nr.4, Beilage (Villa Wien 13, Wattmanng. 22)
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| Wiener Bauindustriezeitung
| 31.1914, S.194 (Wohnhaus Wien 13, Altgasse 21) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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