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Foto privat
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 05.12.1883 - † 15.09.1960 | Geschlecht: m | Geburtsort: Linz | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Bruno Leo Oskar | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Rudolf Max B. (*1859), Kaufmann
| Mutter: Juliane, geb. Weinberger (*1860)
| Ehe (1912) mit Helene Krätschmer (1888-1971)
| Kinder: Helene (*1912) verehel. Koller-Buchwieser, Architektin; Brunhilde (*1915); Bruno (*1919) Gründer der Jungarbeiterbewegung; Alexandra (*1924) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | drei Klassen Bürgerschule
| 1903 | Abschluss der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
| 1911 | Baumeisterprüfung |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1911 | Baumeisterkonzession
| 1911 | Anmeldung des Gewerbe-Unternehmens
| ab 1912 | selbständige Tätigkeit als Architekt und Stadtbaumeister
| ab 1915 | Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
| o.J. | Gerichtlich beeideter Sachverständiger |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1915 | Korpskomando-Belobung für tapferes Verhalten vor dem Feind
| 1917 | Tapferkeitsmedaille in Bronze
| 1917 | Kaiser Karl Truppenkreuz
| 1931 | Technischer Rat |
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Mitgliedschaften
| ab 1912 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
| ab 1913 | NÖ Gewerbeverein
| ab 1938 | Reichskammer der bildenden Künste |
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Vita
| Bruno Buchwieser wurde 1883 als Sohn eines Kaufmannes in Linz geboren. Nach drei Jahren Bürgerschule besuchte er in Wien die Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule. Anschließend absolvierte er einige Praxisjahre in diversen Baubüros und legte im Jahr 1911 die Baumeisterprüfung ab. Im gleichen Jahr erlangte er die Baumeisterkonzession und eröffnete ein eigenes Baubüro. Im Ersten Weltkrieg leistete er ab dem Jahr 1915 seinen Kriegsdienst, wurde allerdings schon ein Jahr später verwundet und fand ab 1917 als felddienstuntauglich im Kanzleidienst Verwendung.
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| Obwohl es in der Zwischenkriegszeit allgemein sehr schwierig war, Aufträge zu bekommen, ist es Buchwieser gelungen, eine rege Bautätigkeit zu entfalten. Seine wichtigsten Auftraggeber waren katholische Ordenskongregationen, die Spitäler, Konventsbauten, Erholungsheime oder auch Kirchen neu erbauen bzw. ausbauen ließen (z.B. die Klosterkirche und das Kloster für die Karmeliterinnen in Wien 21, Töllergase 15, 1925-1928). Darüber hinaus erstellte Buchwieser auch Pläne für einige Villen und Wohnbauten (Wien 16, Arnethgasse 93) und war im Rahmen seiner Baufirma auch an diversen Neu- bzw. Umbauten sowie Restaurierungen beteiligt. Buchwieser arbeitete auch in Ungarn, in den Niederlanden und in der Schweiz, allerdings sind die Arbeiten nicht bzw. nur mangelhaft dokumentiert.
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| Wie viele seiner Kollegen trat Buchwieser in der Hoffnung auf Beschäftigung im Jahr 1938 der NSDAP bei. Tatsächlich wurde er als Sachverständiger der Deutschen Reichsfront für die Ausführung von Hochbauten und als Sachverständiger für das Schätzungswesen für städtischen Grundbesitz zugelassen. Ob sein Ansuchen aus dem Jahr 1942 um Zulassung als Sachverständiger für „Gebäude für gewerbliche und industrielle Zwecke“ sowie „für Denkmäler und dekorative Architektur“ erfolgreich war, ist nicht bekannt.
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| Im Jahr 1945 wurde die Firma „Techn.Rat Bruno Buchwieser“ mit dem Wiederaufbau des Stephansdomes betraut und Buchwieser bestellte seinen Sohn, Dr. Bruno Buchwieser jun., der an der Hochschule für Welthandel und an der Juridischen Fakultät in Wien studiert hatte, zum Bauleiter. Angeregt durch die Beschäftigung zahlreicher junger Arbeiter, die aus verschiedenen Teilen Österreichs kamen, gründete Buchwieser jun. die „Österreichische Jungarbeiterbewegung“ mit dem Ziel, Internate für Arbeiter, Schüler, Lehrlinge sowie Studenten zu errichten. Mit Unterstützung seines Vaters wurde zunächst in Wien eine Unterkunft geschaffen, in weiterer Folge wurden etliche Wohnheime in ganz Österreich errichtet, die zum Teil von der Baufirma des Vaters ausgeführt wurden.
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| Buchwiesers Tochter Helene studierte Architektur und wurde später unter dem Namen Koller-Buchwieser eine vielbeschäftigte und angesehene Architektin. Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 1937 arbeitete sie mit ihrem Vater zusammen, bis sie sich im Jahr 1946 selbständig machte. Etliche von Koller-Buchwieser geplante Gebäude wurden jedoch vom Baubüro des Vaters ausgeführt. Nach dem Tod Bruno Buchwiesers im Alter von 77 Jahren wurde die Firma von Bruno Buchwieser jun. weitergeführt. Ab diesen Zeitpunkt wurden in der Firma allerdings keine Entwürfe mehr erstellt, sondern nur noch Baumeisterarbeiten übernommen. Auch etliche Projekte von Helene Koller-Buchwieser wurden von der Firma ihres Bruders ausgeführt. |
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Stellenwert
| Bruno Buchwiesers Haupttätigkeitsfeld lag in der Errichtung bzw. in Um- und Ausbauten von Kirchen, Klöstern oder sozialen Einrichtungen. Alle von Buchwieser projektierten und ausgeführten Gebäude zeigen eine dekorlose, sachlich funktionale Formensprache. Die großen Gebäudekomplexe wurden zumeist durch Vor- und Rücksprünge aufgelockert, beim Kinderheim in der Dreherstraße 66-68 im 11. Bezirk ist die Fassade beispielsweise auch durch sparsam eingesetzte Putzfelder belebt. Das Krankenhaus zum „Göttlichen Heiland“ erhielt hingegen einen markanten Eckrisalit, während der helle glatte Verputz die funktionale Bedeutung dieses Gebäudes betont. Hier wie etwa auch bei den Anbauten beim Preyer’schen Kinderspital, Wien 10, Schrankenberggasse 31 ist Buchwiesers generelles Anliegen deutlich erkennbar, durch große Fenster für eine gute Belichtung und Beleuchtung zu sorgen.
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| Das Hauptwerk Buchwiesers ist die Herz-Jesu-Sühne-Kirche im 17. Bezirk, Dr.Josef-Resch-Platz 12. Die Kirche ist als dreischiffige Basilika mit einem campanileartig beigestellten Turm in den Jahren 1931-1932 ausgeführt worden. Wenngleich die Amtskirche es immer vermieden hat, bei Kirchenneubauten strikte Vorgaben für die stilistische Formgebung vorzulegen, wurde von ihr – auch noch in den 30er Jahren – die Wahl eines mittelalterlichen Stils befürwortet. Bemerkenswert ist, dass Buchwieser in einer Zeit, als der Historismus endgültig überwunden schien, tatsächlich noch dieses Anliegen berücksichtigte. Dies zeigt sich nicht nur in der traditionellen Grundrissgestaltung, sondern insbesondere auch in der romanisierenden Formgebung. Rundbogenfriese säumen die Dachkanten und Gesimse, und im Zusammenhang mit einer schlichten Fensterrose über dem getreppten Rundbogenportal wird in gewissem Sinn mittelalterliche Ästhetik evoziert. Im Inneren ist die Kirche in schlichtem Weiß verputzt, Würfelkapitelle und Rundbogenarkaden knüpfen wiederum an die Romanik an. Diese Gestaltungsweise findet sich leicht variiert bei sämtlichen Sakralbauten Buchwiesers, wie etwa bei den Klosterkapellen, die den Konviktsgebäuden integriert sind. Stets sind die Bauten mit flachen Holzdecken ausgestattet und in der Regel weisen lediglich die Beleuchtungskörper, die im Art-Deco-Stil ausgeführt sind, auf die tatsächliche Errichtungszeit hin.
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| Die Wohnbauten sind durch eine schlichte und einfache Gestaltungsweise charakterisiert. Das Wohn- und Fabriksgebäude in Wien 7, Seidengasse 42 ist etwa nur durch lisenenartige Putzstreifen in der Vertikale betont. Nur beim Wohnhaus in Wien 16, Arnethstraße 93, ist die Fassade durch ein waagrechtes Putzband, das aus schmalen rechteckigen Feldern besteht, sowie durch abgestufte quadratische Putzfelder etwas reicher akzentuiert.
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| Ab dem Jahr 1945 hat sich Buchwieser vor allem auf die Wiederaufbauarbeiten des Wiener Stephansdoms konzentriert. Lediglich ein Wohnhaus, das im Auftrag der BUWOG errichtet wurde und eine zeittypische schlichte Fassadengestaltung zeigt, scheint Buchwieser nach dem Krieg errichtet zu haben (Wien 10, Antonsplatz 13).
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| Im zeitgenössischen Umfeld nimmt Buchwieser in gewissem Sinn eine Sonderstellung ein. Dies zeigt sich nicht nur darin, dass er fast ausschließlich für klerikale Auftraggeber arbeitete, sondern dass er sich auch mit – wohl schon damals anachronistisch anmutenden – Kirchenbauten erfolgreich behaupten konnte. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
ohne Datum:
| | Wohn- u. Fabriksgebäude, Wien 7, Seidengasse 42
| | Wohnhaus, Wien 16, Arnethgasse 93
| | Miethaus, Wien 4, Prinz-Eugenstraße 52-54
| | Wohnhaus, Wien 10, Antonsplatz 13
| | Villa, Wien 23, Wittgensteinstraße 13-15
| | Villa, Wien 23, Franz Grasslergasse (o.Nr) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1913 | Kloster und Missionslehrerinnenseminar St.Koloman, Stockerau, NÖ, Hornerstraße 75 (1936 auch Erweiterungsbau und Kirche)
| 1925-1928 | Klosterkirche und Kloster, Wien 21, Töllergasse 15 (ab 1940 Pfarrkiche, 1970 Um- und Zubau)
| 1928-1929 | Rektoratskirche Unsere liebe Frau v. allerheiligsten Sakrament und Kloster, Wien 10, Ludwig Höhnelstraße 17-19 (ab 1937 Pfarrkirche, Kloster ist heute sog. Neulandschule)
| 1928-1929 | Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau vom Allerheiligsten Sakrament und Kloster der Eucharsistiner, Wien 10, Grenzackergasse 292
| 1930 | Rekonvaleszentenheim und Hauskapelle der „Confraternität“, Wien 19, Kehevenhüllerstraße 18
| 1931-1932 | Herz Jesu-Sühnekirche und Pfarrhaus, Wien 17, Dr. Josef Resch-Platz 12 (früher Frauenfelderplatz)
| 1931-1932 | Notkirche und Seelsorgestation, Wien 12, Schedifkaplatz / Darnautgasse 5 (Umbau eines Stalles und Fabriksmagazins, 1945 zerstört, 1950 Neubau von Josef Vytiska)
| 1932-1933 | Noviziat und Kapelle der Salvatorianerinnen, Mariabesnyö, H
| 1934-1935 | Krankenanstalt des Göttlichen Heilands und Kapelle, Wien 17, Dornbacherstraße 20-28 (1962 Zubau und Neubau der Kapelle von W. Wanek)
| 1935 | Mutterhaus der Congregation der Töchter des göttl. Heilands, Wien 7, Kaiserstraße 25-27
| 1937 | Kinderheim der Congregation d. Carmeliten v. göttl. Herzen Jesu, Wien 11, Dreherstraße 66-68 (Adaptierung)
| vor 1938 | Krankenanstalt „Confraternität“, Wien 8, Skodagasse / Haspingergasse
| vor 1938 | Volksschule der Salvatorianerinnen, Wien 22, Schüttaustraße 41 / Schödelbergergasse 20 (früher Wien 2)
| vor 1938 | Hotel Mariahilf, Wien 6, Mariahilferstraße 121b / Millergasse (Umbau und Stockwerksaufbau)
| vor 1938 | Erholungsheim Mitterbach a.d. Mariazellerbahn, Stmk.
| vor 1938 | Strafanstalt Wr.Neudorf, Bez. Mödling, NÖ (Arbeitssäle und Elektro-Anlage, nicht erhalten)
| 1938 | Gottfried v. Preyer’sches Kinderspital, Wien 10, Schrankenberggasse 31 (Säuglings- und Infektionsabteilung)
| o.J. | Pfarrhaus, Siedlung Starchant, Wien 16, Johann Staud-Straße
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| | Diverse Restaurierungsarbeiten, z.B. die Fassade der Nationalbibliothek, das Innere der Gumpendorfer Pfarrkirche, Wien 6, Gumpendorferstraße, Gewölbe der Pfarrkirche Wien 15, Pouthongasse 16
| | Freilegung der romanischen Kirche und des Karners in Pulkau, NÖ.
| ab 1945 | Wiederaufbauarbeiten am Stephansdom Wien
| | Klöster und Kirchen in Ungarn und in der Schweiz |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| vor 1938 | Papierfabrik „Ibus“, Wien 7, Seidengasse 44
| vor 1942 | Ausbau der Waagner-Biro A.G., Wien Vösendorf
| vor 1942 | Ausbau der Saurer-Werke, Wien 11 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| vor 1938 | Kinderheim in München, D, Ruemannstraße |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Die Herz-Jesu-Sühne-Kirche des Canisiuswerkes in Wien. In: L‘Illustrazione Vaticana 3.1932, S.1096 (Dt. Ausgabe)
| W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
| Festschrift zur 50-Jahrfeier der Techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930
| A. Missong: Heiliges Wien. Wien 1970 (1. Aufl. 1933)
| N. Rodt: Kirchenbauten in Wien 1945-1975. Wien 1974
| L. Varga: Die Pfarre Namen Jesu. In: Blätter des Bezirksmuseums Meidling 2001, H.53/54 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2; Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Nord; Dehio NÖ/Süd M-Z | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Persönliche Mitteilungen
| von Brunhilde Leban, Enkelin Bruno Buchwiesers sen., im Jahr 2006 |
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Anmerkungen
| Angaben bei Weihsmann 05 zum Teil irreführend und falsch (Buchwieser erlernte das Bauhandwerk nicht im Selbststudium sondern er besuchte die Werkmeisterschule. Seine Tochter arbeitete nur bis zum Jahr 1949 mit dem Vater zussammen und nicht bis zu dessen Tod, Fehler bei der Werkangabe) | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 14.04.2008 |
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