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Foto aus Privatbesitz
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 27.03.1884 - † 22.11.1955 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Innsbruck, Tirol | Land: Österreich | Titel: Dr. techn., Prof. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Mutter: Irene Juliana Tranquillini (1862-1948), Beamtentochter
| Vater: Ing. Anton Lunda (1830-1894)
| Ehe (1918) mit Anna Rötsch
| Kinder: Peter (1921-1943); Walter (*1924), Prof. f. Forstwirtschaft |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule Wien
| o.J. | Militärdienst
| 1902-1907 | Studium an der Technischen Hochschule Wien (u.a. bei Karl König und Max Ferstel, 2.Staatsprüfung mit Auszeichnung)
| um 1908 | Studienreisen nach Deutschland, Belgien, Holland, England, Schweiz und Italien
| 1912 | Promotion zum Dr.tech. |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1909-1913 | Assistent bei Max Ferstel an der Technischen Hochschule Wien (Fachrichtung altchristliche u. mittelalterliche Baukunst), daneben Praktikum in den Ateliers von Fellner & Helmer, Viktor Siedek und Max Ferstel
| 1910-1913 | in Wien als Architekt tätig
| 1913-1945 | in Brünn / Brno als Architekt tätig
| 1913-1919 | a.o. Prof. an der deutschen Technischen Hochschule Brünn (Fachrichtung Zeichnen u. Ornamentzeichnen
| 1920-1945 | o. Prof. an der Technischen Hochschule Brünn (Fachrichtung mittelalterliche Baukunst, Zeichnen u. Ornamentzeichnen)
| 1920-1922 | Dekan an der Technischen Hochschule Brünn
| 1929-1930 | Rektor an der Technischen Hochschule Brünn
| ca. 1946-1955 | in Innsbruck als Architekt tätig |
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Mitgliedschaften
| ab 1909 | Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1916 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| ab 1914 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| 1918-1945 | Mährischer Kunstverein |
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Vita
| Emil Tranquillini wurde 1884 als Sohn einer Beamtentochter und eines Ingenieurs in Wien geboren. Obwohl die Familie in äußerst bescheidenen Verhältnissen lebte, wurde der Knabe auf die Realschule geschickt und nach Ableistung seines Militärdienstes konnte er an der Technischen Hochschule studieren, wo er u.a. Karl König und Max Ferstel zu seinen Lehrern hatte. Sehr ambitioniert legte der Student beide Staatsprüfungen mit Auszeichnung ab.
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| Nach einer Studienreise ins Ausland erhielt Emil Tranquillini eine Assistentenstelle bei Max Ferstel an der Technischen Hochschule in Wien und praktizierte in verschiedenen Ateliers, darunter bei Viktor Siedek, Max Ferstel und Fellner & Helmer. Daneben realisierte er bereits seine ersten Bauten in Zusammenarbeit mit Richard Ferge. Seine Laufbahn verlief schon bald sehr erfolgreich. 1913 gewann er gemeinsam mit seinem Partner Karl Hoffmann den spektakulären Wettbewerb für das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum in Wien und im selben Jahr erhielt er einen Lehrauftrag als a.o. Professor an der deutschen Technischen Hochschule in Brünn. Obwohl Tranquillini ab diesen Zeitpunkt in der mährischen Hauptstadt lebte, beteiligte er sich noch bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs an mehreren Konkurrenzen in Wien.
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| Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie blieb Tranquillini, der in der Zwischenzeit zum ordentlichen Professor für mittelalterliche Baukunst ernannt worden war, an der Hochschule in Brünn, wo er bis Ende des Zweiten Weltkriegs unterrichtete. Über seine Tätigkeit als Architekt in diesen Jahren ist relativ wenig bekannt. In Arbeitsgemeinschaft mit seinem Brünner Kollegen Heinrich Fanta errichtete er einige Industriebauten auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei und beteiligte sich an mehreren Wettbewerben, die allerdings nicht zur Ausführung gelangten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Angehöriger der deutschen Minderheit gezwungen, Brünn zu verlassen und ist nach Tirol gegangen, wo er neuerlich als Architekt tätig war. Tranquillini, der einen seiner beiden Söhne im Krieg verloren hatte, starb in Innsbruck im 71. Lebensjahr. |
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Stellenwert
| Emil Tranquillini, dessen architektonisches Werk sehr unzulänglich dokumentiert ist, ist für das Wiener Architekturgeschehen insoferne von Bedeutung, als er – gemeinsam mit Karl Hoffmann – der Preisträger des geschichtsträchtigen Wettbewerbs für das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum war, der kurz vor dem Ersten Weltkrieg stattfand.
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| Als Schüler der exponiert späthistoristischen Architekten Karl König und Max Ferstel war Tranquillini einer sehr traditionsverbundenen Ausrichtung verpflichtet, die vor allem in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg aufgrund des konservativen Kulturklimas einen besonderen Aufschwung erfuhr. Dies erklärt auch den Umstand, dass er und sein Partner – obwohl noch sehr jung und nahezu ohne praktische Erfahrung – den Auftrag für so ein bedeutendes Projekt erhalten konnten. Die sich über Jahre hinziehende Planung eines Wiener Stadtmuseums, reflektiert den Kulturkampf der letzten Jahre der Donaumonarchie. Bereits um 1900 hatte Otto Wagner wichtige Vorarbeiten für dieses Projekt geleistet und es hatten in der Folge mehrere Wettbewerbe stattgefunden, bei denen Otto Wagner – als der exponierte Vertreter der Moderne – jedoch sukzessive an die Wand gedrückt wurde.
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| Als man sich nach langen Diskussionen 1912 entschloss den Standort des Museums vom Karlsplatz auf die Schmelz im 15. Wiener Gemeindebezirk zu verlegen und einen neuerlichen Wettbewerb auszuschreiben, war „das Scheitern der Moderne“ (P. Haiko, Otto Wagner und das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum) endgültig besiegelt. Otto Wagner wurde zwar pro forma ein 1.Preis verliehen, zur Ausführung wurde jedoch das Projekt von Tranquillini-Hoffmann bestimmt. Der Entwurf, der einen stark gegliederten Bau mit einem romantischen Turm vorsah, wurde insbesondere vom Direktor der städtischen Sammlungen in Hinblick auf seinen „malerischen Heimatstil“ geschätzt, der zur „Erweckung und Festigung der Heimatliebe“ beitrage, während die funktionalistische Ausrichtung des Entwurfs von Otto Wagner heftigst abgelehnt wurde. Infolge des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs kam das Projekt jedoch nicht mehr zur Realisation.
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| Obwohl Tranquillini in der Zwischenkriegszeit in Brünn sehr erfolgreich als Professor und Architekt tätig war, sind seine Bauten aus dieser Zeit kaum dokumentiert. Seine nach dem Zweiten Weltkrieg realisierten Projekte in Tirol zeichnen sich – gemäß dem allgemeinen Zeittrend – durch einen eher nüchternen Funktionalismus aus. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911 | Wohnhaus Wien 19, Grinzinger Straße 51 (mit Ferge)
| vor 1912 | mehrere Wohnhäuser in Wien (mit Richard Ferge)
| 1925 | Villa Tranquillini, Brünn / Brno, CZ, Kinderspitalgasse 25
| nach 1946 | Heilig-Jahr-Siedlung, Innsbruck, T
| nach 1946 | Arbeitersiedlung der Montanwerke, Brixlegg, T
| nach 1946 | Eigentumswohnhaus, Innsbruck, T, Pradlerstraße
| nach 1946 | Wohnhaus (Wiederaufbau), Innsbruck, T, Boznerplatz 1 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1942-1944 | Umbau des Narodni Dum in Prostejov, CZ (ursprünglich von Jan Kotera)
| 1951-1955 | Priesterseminar und Kapelle, Innsbruck, T, Riedgasse 9 (mit Albert O. Linder) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| um 1926 | Baumwollspinnerei (Bürogebäude, Turbinenhalle u.a.) in Hranov, CZ (mit Heinrich Fanta)
| 1920-1938 | diverse Industrieanlagen in der Tschechoslowakei, CZ |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1915 | Entwurf einer Gartenbank (Wettbewerb, ein Preis)
| 1915 | Entwurf eines Beleuchtungsmastes (Wettbewerb, ein Preis) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1913 | Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum auf der Schmelz, Wien 15 (Wettbewerb, 1.Preis, zur Ausführung bestimmt; mit Karl Hoffmann)
| 1915 | Kursalon im Wiener Stadtpark (Wettbewerb, ein Preis; mit Karl Hoffmann)
| 1917 | Blumenverkaufshalle (Wettbewerb, ein Preis)
| 1928 | Deutsches Theater in Brünn / Brno, CZ (Wettbewerb, 1.Preis; mit Heinrich Fanta)
| 1929 | Rathaus Gablonz / Jablonec, CZ (Wettbewerb, 3.Preis; mit Heinrich Fanta) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; Matrikenstelle Pfarre Altlerchenfeld; ÖIAV; Privatsammlung Otto Vogel; KHA des WStLA; Meldeamt Innsbruck; Archiv-Wien Museum |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| P. Haiko: Otto Wagner und das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum. Wien o.J.
| Hist. Museum d. Stadt Wien (Hrsg.): Das ungebaute Wien 1800 bis 2000 (Ausst.Kat.). Wien 1999, S.256ff
| A. Lechner: Geschichte der Technischen Hochschule in Wien 1815–1940. Wien 1942
| ÖKT 52 (Hg. M. Fingernagl): Die sakralen Denkmäler der Stadt Innsbruck. Wien o.J.
| Tagesbote (Brünn), 16. 6.1929 (Tranquillini zum Rektor ernannt)
| Tiroler Tageszeitung Nov.1955 (Nachruf) | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 19.1913, T.119ff (Konk.Entw. Wiener Stadtmuseum auf d. Schmelz)
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| Der Industriebau
| 18.1927, S.184f (Baumwollspinnerei in Hranov)
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| Österr. Bau- u. Werkzeitung
| 5.1928/29, S.265f (Konk. Entw. Theater Brünn)
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| Tiroler Heimatblätter
| 1959, H1/3, S.27ff (Innsbrucker Priesterseminar)
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| WBIZ
| 32.1914/15, S.71f, T.67f (Konk. Entw. Kursalon Stadtpark) | NACHSCHLAGEWERKE:
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 |
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Ausstellungen
| o.J. | Brünner Kulturausstellung, Brünn / Brno, CZ |
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Persönliche Mitteilungen
| freundliche Auskunft Mag. Andreas Tranquillini u. Prof. Walter Tranquillini (Sept. 2006) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 31.03.2011 |
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