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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 12.06.1862 - † 13.11. 1907 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Moriz | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann St. (1831-1912) Baumeister
| Mutter: Barbara (Betty), geb. Spiering (1837-1914)
| Geschwister: Josef (1865-1937), Architekt, Viktor (1874-1906); Rudolf, Leopoldine und Valerie
| Ehe (1890) mit Laura Reichert (1866-1944)
| Kinder: Moritz jun. (1891-1946) Architekt; Hildegard (1893-1971), verh. Nowotny | Bürogemeinschaft: 1892-1907 Firma Moritz und Josef Sturany |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1881 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien (Werkmeisterschule)
| 1881-1884 | Akademie der bildenden Künste (Meisterschule bei Theophil Hansen) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.ab 1889 | als Baumeister und Architekt tätig
| 1892-1907 | Gesellschafter der Fa. Moritz u. Josef Sturany |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1899 | kaiserlich-russischer Annen-Orden |
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Mitgliedschaften
| ab 1885 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1893 | NÖ-Gewerbeverein
| ab 1897 | Verein der Baumeister Niederösterreichs
| o.J. | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens |
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Vita
| Moritz Sturany wurde 1862 als das älteste von sechs Kindern des renommierten Hofbaumeisters Johann St. in Wien geboren. Die Sturanys waren äußerst angesehen und wohlhabend. Der Vater besaß umfangreiche Immobilien, die Mutter stammte aus einer begüterten Seidenfabrikantenfamilie. Neben einer Sommervilla bewohnten die Sturanys eines der elegantesten Stadtpalais in Wien (Palais Sturany, Wien 1, Schottenring 21). Moritz erhielt demgemäß eine äußerst qualifizierte Ausbildung und studierte nach dem Abschluss der Staatsgewerbeschule an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Theophil Hansen.
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| Nach einigen Jahren des Praktikums (wobei nicht geklärt ist wieweit er im väterlichen Unternehmen mitgearbeitet hat) erwarb Moritz die Baumeisterkonzession und gründete Anfang der 90er Jahre mit seinem jüngeren Bruder Josef die Firma „Moritz und Josef Sturany“, die – neben einigen größeren Projekten – vor allem auf die Errichtung von Miethäuser spezialisiert war. Wieweit das Unternehmen mit dem damals noch existierenden väterlichen Betrieb verbunden war, ist nicht rekonstruierbar. Neben seiner beruflichen Tätigkeit galt das Interesse von Moritz Sturany jedoch vor allem seiner großen Kunstsammlung, der er sich – nach Angaben von Zeitzeugen – geradezu manisch widmete. Die schwierige Persönlichkeitsstruktur Moritz Sturanys, der mit einer begüterten Fabrikantentochter verheiratet war, wurde dann auch in seinem spektakulären Selbstmord manifest, als er sich erst 45-jährig an dem Fensterkreuz eines Wiener Nobelhotels erhängte. Obwohl die Firma zu diesem Zeitpunkt positiv bilanzierte, war er persönlich – möglicherweise infolge seiner Sammlerleidenschaft – stark verschuldet.
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| Moritz Sturany hinterließ zwei unmündige Kinder, deren Vormundschaft Oberbaurat Ferdinand Dehm übernahm, der auch die Veräußerung seiner Kunstsammlung veranlasste. Sein Sohn Moritz jun. wurde später gleichfalls Architekt und war in den 20er Jahren zeitweise an der Firma Sturany, die sein Onkel Josef in der Zwischenzeit in alleiniger Verantwortung weiter geführt hatte, beteiligt. |
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Stellenwert
| Moritz Sturany, der ab den frühen 1890er Jahren als Baumeister und Bauunternehmer tätig war, leitete die Firma „Moritz und Josef Sturany“ gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Josef. Das Unternehmen konzentrierte sich weitgehend auf den Bau von Miethäusern des gehobenen Standards und arbeitete mit vielen namhaften Architekten, wie wie u.a. Fellner & Helmer, Karl König und Karl Stephann, zusammen.
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| Obwohl Moritz Sturany eine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste erhalten hatte, ist seine Tätigkeit als Architekt jedoch nur schwer rekonstruierbar. Bei den wenigen Bauten, bei denen er als Planverfasser angegeben wird, firmiert er stets gemeinsam mit seinem Bruder Josef. Generell verraten die Bauten eine konservativ konventionelle Ausrichtung im Formenvokabular des Späthistorismus, zumeist im Neobarock (z.B. Wien 7, Schottenfeldgasse 10). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl (in Zusammenarbeit mit Josef Sturany):
| 1885 | Miethausgruppe, Wien 5, Zeinlhofergasse 5-14 (mit Johann und Josef Sturany, Entw. Fellner & Helmer)
| vor 1890 | Miethausgruppe, Wien 15, Felberstraße 24-28
| 1890 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 10
| 1891 | Miethaus, Wien 6, Webgasse 28 (Entw. Karl Stephann)
| 1891-1892 | Palais Probst, Wien 4, Theresianumgasse 23 (Entw. Karl König)
| 1892-1893 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 51
| 1895 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 1, Kärntner Straße 11 (Entw. Friedrich Schön)
| 1896 | Miethaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 16 (Entw. F. Schindler)
| 1896 | Miethaus, Wien 6, Webgasse 24 (Entw. Fellner & Helmer)
| 1898 | Miethaus, Wien 6, Mariahilfer Straße 113 (nicht gesichert)
| 1899 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 20 (Entw. Ludwig Schöne)
| 1899 | Miethaus, Wien 9, Porzellangasse 62
| 1899 | Miethaus, Wien 3, Paulusgasse 6
| 1900 | Miethaus Müller, Wien 4, Brahmsplatz 3 (Entw. Rudolf Dick)
| 1901 | Miethaus, Wien 1, Bognergasse 1 (Entw. Christian Ulrich)
| 1901 | Miethaus, Wien 6, Stumpergasse 62 (Entw. Arnold Hatschek)
| 1901 | Palais Isbary, Wien 4, Schmöllerlgasse 5 (Entw. Karl Mayreder)
| 1902 | Miethaus, Wien 7, Zieglergasse 12 (verändert)
| 1904 | Warenhaus Gerngross, Wien 7, Mariahilfer Straße 42-44 (Entw. Fellner & Helmer, nicht erhalten)
| 1905 | Miethaus „Galilei-Hof“, Wien 13, Lainzer Straße 3-5 (Entw. Emil Reitmann)
| 1905 | Miethaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 144 (Entw. Karl Stephann)
| 1905 | Miethaus, Wien 6, Mariahilfer Gürtel 2 (Entw. Karl Stephann) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1897 | Haus der griech. orthodoxen Kultusgemeinde, Wien 1, Hafnersteig 4 (Entw. Ludwig Tischler)
| 1899 | Russ. Orthodoxe Kirche Wien 3, Jaurèsgasse 2 (Entw. Grigorij Kotoff, Giacomelli u. Rumpelmayer)
| 1894 | Hotel Meissl u. Schaden, Wien 1, Kärntnerstraße 16 (Entw. Karl Hofmeier) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv d. Akademie, Archiv d. ÖIAV; Matrikenstelle der Pfarre Schottenfeld |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Neue Freie Presse 12. u.14.11.1907 (Nachruf )
| Neues Wiener Journal 14.11.1907 (Nachruf)
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts, Mariahilfer Wohnhäuser, Wien/u.a. 1976 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 25.1905, S.385ff u. S.409f (Warenhaus Gerngross) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 04.06.2008 |
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