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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 18.11.1865 - † 13.07.1937 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | damaliger Name: Hütteldorf bei Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Kommerzialrat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt u. Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann St. (1831-1912), Baumeister
| Mutter: Barbara (Betty) Spiering (1837-1914)
| Geschwister: Moritz (1862-1907), Architekt; Dr. Rudolf (1867-1935); Viktor (1874-1906); Leopoldine und Valerie
| Ehe (1900) mit Adele Brix (1869-1955)
| kinderlos | Bürogemeinschaft: 1892-1907 Firma Moritz und Josef Sturany |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1884 | Reifeprüfung Staatsgewerbeschule Wien
| 1885/86 | Technische Hochschule Wien (Bauschule u.a. bei Karl König)
| 1887/88 | Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg, D |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.ab 1891 | als Baumeister und Architekt tätig
| 1892-1937 | Gesellschafter der Fa. Moritz und Josef Sturany (ab 1906 Alleininhaber, 1921-28 vorübergehend mit dem Neffen Moritz jun. als Gesellschafter) |
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Auszeichnungen und Ämter
| ab 1906 | Verein der Baumeister Niederösterreichs (im Vorstand)
| 1916-1921 | Mitglied der Kommission für Theater und Lokale in Wien
| 1935 | Kommerzialrat |
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Mitgliedschaften
| ab 1891 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1897 | Verein der Baumeister Niederösterreichs
| o.J. | Genossenschaft bildender Künstler Wiens |
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Vita
| Josef Sturany wurde als das zweite von sechs Kindern des renommierten Hofbaumeisters Johann St. in Wien geboren. Die Familie war äußerst angesehen und wohlhabend. Der Vater besaß umfangreiche Immobilien, die Mutter stammte aus einer begüterten Seidenfabrikantenfamilie. Neben einer Sommervilla bewohnten die Sturanys eines der elegantesten Stadtpalais in Wien (Palais Sturany, Wien 1, Schottenring 21). Josef erhielt, wie auch sein älterer Bruder Moritz, eine fachlich äußerst qualifizierte Ausbildung, in Hinblick darauf, dass er die väterliche Firma später weiterführen sollte. Er absolvierte die Staatsgewerbeschule und studierte danach an den Technischen Hochschulen in Wien und Berlin-Charlottenburg. Nach Abschluss seines Studiums begann er als Bauleiter in der Firma des Vaters, wo er insbesondere mit der Errichtung von größeren Miethausblocks befasst war.
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| Anfang der 1890er Jahre gründete er mit seinem älteren Bruder Moritz die Firma „Moritz und Josef Sturany“, wobei nicht geklärt ist, wieweit das Unternehmen formalrechtlich mit dem väterlichen verflochten war. Joseph Sturany, der mit einer Witwe verheiratet war, die zwei Stieftöchter in die Ehe mitgebracht hatte, war – ebenso wie sein Bruder Moritz – ein großer Kunstsammler. Ein schwerer Schicksalsschlag, sowohl in persönlicher Hinsicht als auch für das Firmengeschehen, bedeutete 1907 der spektakuläre Selbstmord des älteren Bruders Moritz. Wieweit sich das tragische Geschehen auf das Unternehmen ausgewirkt hat, lässt sich schwer beurteilen. Auffallend ist die relativ geringe Bautätigkeit der Firma in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, obwohl gerade damals eine gute Baukonjunktur herrschte. Ungeachtet dieser familiären Probleme führte Josef die Firma alleine weiter und nahm erst in der Zwischenkriegszeit seinen Neffen Moritz jun. vorübergehend als Gesellschafter auf.
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| Josef Sturany, der das Unternehmen bis zu seinem Tod leitete ist im 72.Lebensjahr in Wien an Lungenkrebs verstorben. |
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Stellenwert
| Josef Sturany, der ab den frühen 1890er Jahren als Baumeister und Bauunternehmer tätig war, leitete die Firma „Moritz und Josef Sturany“ gemeinsam mit seinem Bruder Moritz, wobei sich das Unternehmen insbesondere auf den gehobenen Miethausbau konzentrierte. Neben der zumeist vornehmen Lage der Bauten ist auch die Zusammenarbeit mit vielen bedeutenden Architekten markant, wie u.a. Fellner & Helmer, Karl König und später auch Adolf Loos.
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| Wieweit Josef Sturany, der eine äußerst qualifizierte Ausbildung erhalten hatte, auch als Architekt tätig war, ist nur schwer rekonstruierbar. Es sind nur einige wenige Bauten dokumentiert, bei denen er namentlich als Planverfasser firmiert, darunter einige gemeinsam mit seinem Bruder Moritz. Generell sind die Häuser dem damals üblichen Formenkanon des Späthistorismus – zumeist dem Neobarock – verpflichtet (z.B. Wien 6, Mariahilfer Straße 113). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
| 1885-1886 | Miethausgruppe, Wien 5, Zeinlhofergasse 5-14 (mit Johann und Moritz Sturany, Entw. Fellner u. Helmer)
| vor 1890 | Miethausgruppe, Wien 15, Felberstraße 24-28 (Bauleiter)
| 1890 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 10 (mit Moritz Sturany)
| 1891 | Miethaus, Wien 6, Webgasse 28 (Entw. Karl Stephann)
| 1891-1892 | Palais Karl Probst, Wien 4, Theresianumgasse 23 (Entw. Karl König)
| 1893 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 51
| 1895 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 1, Kärntner Straße 11 (Entw. Friedrich Schön)
| 1896 | Miethaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 16 (Entw. F. Schindler)
| 1896 | Miethaus, Wien 6, Webgasse 24 (Entw. Karl Stephann)
| 1898 | Miethaus, Wien 6, Mariahilfer Straße 113
| 1899 | Miethaus, Wien 7, Schottenfeldgasse 20 (Entw. Ludwig Schöne)
| 1899 | Miethaus, Wien 9, Porzellangasse 62
| 1899 | Miethaus, Wien 3, Paulusgasse 6 (mit Moritz Sturany)
| 1900 | Palais Egon Müller, Wien 4, Brahmsplatz 3 (Entw. Rudolf Dick)
| 1901 | Miethaus, Wien 1, Bognergasse 1 / Naglergasse 2 (Entw. Christian Ulrich)
| 1901 | Miethaus, Wien 6, Stumpergasse 62 (Entw. Arnold Hatschek)
| 1901 | Palais Isbary, Wien 4, Schmöllerlgasse 5 (Entw. Karl Mayreder)
| 1902 | Miethaus, Wien 7, Zieglergasse 12 (verändert)
| 1903 | Warenhaus Gerngross, Wien 7, Mariahilfer Straße 42-44 (Entw. Fellner & Helmer, nicht erhalten)
| 1905 | Miethaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 144 (Entw. Karl Stephann)
| 1905 | Miethaus, Wien 6, Mariahilfer Gürtel 2 (Entw. Karl Stephann)
| 1905 | Miethaus „Galilei-Hof“, Wien 13, Lainzer Straße 3-5 (Entw. Emil Reitmann)
| 1907 | Miethaus u.Kinderbewahranstalt, Wien 7, Neustiftgasse 111
| 1912 | Miethaus, Wien 2, Böcklinstraße 17 (Entw. Adolf Oberländer)
| 1913-1914 | Miethaus, Wien 10, Quellenstraße 134-140 (Entw. Adolf Oberländer)
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1922 u. 1928 Einfamilienhaus (Umbau), Wien 13, Elßlergasse 9 (Entw. Adolf Loos)
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ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1883-1890 | Kaiserin-Elisabeth-Spital Wien 15, Hugelgasse 1-3 (Bauleiter)
| 1894 | Hotel Meissl u. Schaden, Wien 1, Kärntnerstraße 16 (Entw. Karl Hofmeier)
| 1896 | Haus der griech. orthodoxe Kultusgemeinde, Wien 1, Hafnersteig 4 (Entw. Ludwig Tischler)
| 1899 | russ. orthodoxe Kirche Wien 3, Jauresgasse 2 (Entw. von Grigorij Kotoff, Giacomelli u. Rumpelmayer) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; MA 43; Archiv ÖIAV; Matrikenstelle Pfarre Schottenfeld; Archiv-Adler; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts, Mariahilfer Wohnhäuser, Wien u.a. 1976 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 25.1905, S.385ff u. S.409f (Warenhaus Gerngross) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 07.02.2012 |
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