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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 03.06.1891 - † 11.08.1959 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: techn. Rat | weitere Namen: Johann | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann M. (1860-1945)
| Ehe mit Henriette (Jetty) M. (1899-1984) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1905-1907 | Maurerlehre, Werkmeisterschule d. k.k. Staatsgewerbe-Schule Wien
| 1907-1911 | Höhere Gewerbeschule, Baufachschule der k.k. Staatsgewerbe-Schule
| 1912-1914 | a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien (Übungen bei Karl König, Karl Mayreder)
| 1913-1914 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Friedrich Ohmann)
| 1914-1918 | Kriegsdienst
| 1918-1919 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Leopold Bauer, 1919 Austrittszeugnis) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1920 | Baumeisterkonzession
| 1927 | Befignis zum Zivilarchitekt
| o.J. | techn. Berater d. Versicherungsgesellschaft Assicurazioni Generali
| o.J. | eigene Gebäudeverwaltungs-Kanzlei |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1951 | techn. Rat
| o.J. | Sachverständiger für Gebäude für gewerbl. u. industrielle Zwecke, Wohnhäuser, Villen, Geschäftshäuser u. Gebäudeschäden |
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Mitgliedschaften
| 1923 | Genossenschaft d. Bau- und Steinmetzmeister in Wien
| 1925 | Verein d. Baumeister in Wien u. N.Ö.
| o.J. | Österr. Ingenieur- und Architektenkammer |
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Vita
| Hanns Miedel, Sohn des Architekten Johann Miedel, entschloss sich für den Beruf seines Vaters und erwarb das dafür nötige Rüstzeug von der Pike auf. Anfangs absolvierte er an der Werkmeisterschule der k.k. Staatsgewerbeschule eine Bau- und Steinmetzlehre, wechselte danach aber doch an die Höhere Gewerbeschule, Abteilung Baufach, über, die er nach vier Jahren mit Auszeichnung abschloss. Dieser Erfolg bestärkte ihn in der Absicht, nun auch Architektur zu studieren. Er schwankte jedoch offensichtlich, welche der beiden in Wien für diese Ausbildung gebotenen Möglichkeiten er wählen sollte. So besuchte er zunächst als a.o. Hörer verschiedene Übungen an der Technischen Hochschule, inskribierte aber nach einem Jahr daneben auch an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterklasse Friedrich Ohmanns. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrach seine Studien, da er für volle vier Jahre zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach Ende des Krieges kehrte an die Akademie zurück und beendete seine Studien in der Meisterklasse von Leopold Bauer.
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| Hanns Miedel, der schon während seiner Ausbildung in verschiedenen Ateliers mitgearbeitet hatte, legte bald nach Studienende die Baumeisterprüfung zur Erlangung der Konzession ab. Der Zeitpunkt des Beginns der Zusammenarbeit mit seinem Vater, Architekt Johann M., ist nicht bekannt, doch sind gemeinsame Arbeiten erst in den 30er Jahren dokumentiert. In der Hauptsahce waren es Geschäftsbauten und kaum Wohnbauten. Hanns Miedel fungierte neben seiner Architektentätigkeit Jahre hindurch als technischer Berater der Versicherungsgesellschaft Assicurazione Generali und hatte die Verwaltung ihrer Häuser inne. Überdies leitete er auch eine eigene Gebäudeverwaltungskanzlei und war gerichtlich beeideter Sachverständiger. Er errichtete Industriebauten, Großgaststätten, Villen und eine Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, führte aber auch Innenraumgestaltungen aus.
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| Er starb mit 68 Jahren und ist im Familiengrab am Ottakringer Friedhof beigesetzt. |
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Stellenwert
| Von den in verschiedenen Fachzeitschriften publizierten Werken Hanns Miedels ist kaum mehr etwas erhalten, handelte es sich doch zumeist um Geschäftsportale- und einrichtungen, die dem Zeitgeschmack unterliegen und deshalb nicht mehr existent sind. Formal entsprachen sie den Kriterien einer klaren und sachlichen Gestaltung, wie sie seit den späten 20er Jahren en vogue waren. Bei den Geschäftsportalen projektierte er große, von kräftigen Metallrahmen eingefasste Auslagenscheiben zur Präsentation der Waren, darüber in die Metallrahmung eingelassen eine die ganze Portalbreite einnehmende, überaus hohe Marmorglasscheibe mit dem Namenszug des Geschäftes. Marmorglas und spritzlackierter Eisenrahmen waren in Kontrastfarben gehalten (z.B. in Gelb und Rot bei Feinkost Struppe). Auch bei den Geschäftseinrichtungen bevorzugte Architekt Miedel eine helle, kontrastierende Farbigkeit in der Kombination von Holz und dem damals überaus beliebten Schleiflack.
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| Die klaren, geraden Linien waren auch für den einzigen dokumentierten Villenbau Hanns Miedels maßgeblich (Wien 18, Hasenauerstraße 75). Das Haus ist von schlichter, kubischer Form, wobei die Gartenseite durch Terrassen und Balkone, die alle ein zartes, horizontales Gestänge als Brüstung aufweisen, etwas differenzierter gestaltet ist. Die je nach Raumnutzung unterschiedlichen Fensterformen sind glatt in die vollkommen schmucklose Fassade eingeschnitten. Das flache Dach war für „Sonnenkultur“ angelegt.
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| Was man an Werken von Hanns Miedel kennt, zeigt seine Aufgeschlossenheit gegenüber den neuen, modernen Tendenzen, die er in seinen Bauten zu verwirklichen suchte. Kreativer Anteil und Rolle, die seinem damals bereits 72-jährigen Vater Johann M. in der gemeinsamen Arbeit zukam, entzieht sich einer Beurteilung. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1932 | Portal Fleischhauer u. Selcher Josef Frank, Wien 7, Neustiftgasse 80 (mit Johann Miedl, zerstört)
| 1932 | Karl Struppe Konserven Kaffee Südfrüchte, Wien 1, Tuchlauben 11 (mit Johann Miedel, zerstört)
| 1934 | Wohnhaus Dr. Wilhelm Herz, Wien 18, Hasenauerstraße 75 (mit Johann Miedel)
| 1936 | Feinkost Hugo Wilhelm, Wien 1, Franz-Josefs-Kai 19 / Ecke Adlergasse (mit Johann Miedel, zerstört)
| 1936 | Umbau Haus Dr. B., Dornbach, Wien 17
| 1957-1959 | WHA d. Gem.Wien „Stefan Achatz-Hof“, Wien 11, Kaiserebersdorferstraße 332 / Münnichplatz 1 (mit Friedrich Rollwagen)
| 1958 | WHA d. Gem.Wien, Wien 1, Gonzagagasse 7 / Rudolfsplatz 8 |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1938-1944 | Erweiterung der Enzesfelder Metallwerke A.G., heute Enzesfelder Caro-Metallwerke GmbH, NÖ (mit Alexander Popp)
| o.J. | Gebe-Fabrik, Wien 14, Linzer Straße 139 |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1934 | Verkaufsraum Kunstgewerbe-Werkstätte Anna Zimm, Wien 1, Kohlmarkt 3 (mit Johann Miedel, zerstört)
| 1936 | Cafe Bauernfeld, Wien 9, Liechtensteinstraße 42 / Bauernfeldplatz (mit Johann Miedel, total verändert) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Achleitner-Archiv; Archiv der ABK; Archiv Baumeisterinnung; Archiv der KAIK; TUWA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| E. Hofmann: Neue Arbeiten der Zivilarchitekten techn. Rat Johann Miedel, Hanns Miedel. In: Österr. Kunst, 5.1934, H..5, S.22ff
| A. Lang: Johann und Hanns Miedel: In: Österr. Kunst 7.1936, H.1, S.14ff und H.12, S.36f
| Festschrift z.50-Jahrfeier d. techn.gew.Bundes-Lehranst. Wien I, 1880–1930
| I. Meder: Offene Welten. Die Wr.Schule im Einfamilienhaus 1910–38, Diss. Stuttgart 2001
| H. Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz, Wien 1998
| Zeitungsartikel Achleitner-Archiv ohne Quellenangabe | HINWEISE AUF WERKE:
| Österreichische Bau- u. Werkkunst
| 8.1932, S.120f (Geschäftsportale Fleischhauer Josef Frank und Feinkost Karl Struppe) | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| falsche Angabe von Weihsmann 05 bei Villa Dr. H.: nicht Wien 18, Hasenauerstr. 23, sondern Nr. 75 und unverändert erhalten | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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