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Anton Krones sen.

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 16.12.1848 - † 25.01.1912
Geschlecht: m
Geburtsort: Horni Benesov
damaliger Name: Bennisch / Freudenthal
Land: Tschechien
damaliger Name: Schlesien
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Anton von Krones, Edler von Lichtenhausen (Liechtenhausen)
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Ehe (1875) mit Rosa Schwanzar
Kinder: Anton (*1876) Architekt; Rosa (*1878); Felix (*1880)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
ab 1857Besuch der Realschule Troppau, Schlesien / Opava, CZ
1872Theoretische und praktische Prüfung als Baumeister
o.J.Technische Hochschule Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Maurergehilfe
o.J.Polier
1872Bauleiter der Wiener Baugesellschaft
1874Baumeisterkonzession
190430-jähriges Baumeisterjubiläum
1912Zurücklegen der Baumeisterkonzession (nach mehreren Jahren Nichtbetrieb)
o.J.Gründung der Fa. Anton Krones
o.J.Direktor des Gewerblichen Credit-Institutes
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Auszeichnungen und Ämter
1888Ausdruck Allerhöchster Anerkennung wegen der Beteiligung an der Herstellung des öffentlichen Parkes auf der Türkenschanze / Wien 18
1888Ausdruck Allerhöchster Anerkennung wegen verdienstvoller Leistungen bei der niederösterreichischen Jubiläums-Gewerbeausstellung
1888Ernennung zum Ehrenbürger der Geburtsstadt Bennesch
1898Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Johannesberg / NÖ
1902Kammerrat der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer
1907Ausdruck Allerhöchster Anerkennung aus Anlaß der Errichtung des neuen Gebäudes für die Handels- und Gewerbekammer Wien (zusammen mit Oberbaurat Ludwig Baumann)
1912Erhebung in den Adelsstand
o.J.Ehrenbürger der Gemeinde Anzbach / NÖ (Maria Anzbach?)
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Mitgliedschaften
ab 1872Österr. Ingenieur- und Architektenverein (lebenslängliches Mitglied)
ab 1874Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft, uralte Haupthütte, Wien
ab 1877NÖ Gewerbeverein
1889Gründung des Verbandes der Wiener Bauinteressenten (im Vorstand)
1897-1912Verein der Baumeister Niederösterreichs (1897: einer der Gründer; Obmann; Präsident; Ernennung zum Ehrenmitglied 1903)
ohne Datum:
Allgemeiner Bautechnikerverein Wien (Ehrenmitglied)
Verein der Bauinteressenten
Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer
Männergesangsverein Jägerndorf (Ehrenmitglied)
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Vita
Der wahrscheinlich aus ärmlichen Verhältnissen stammende Anton Krones arbeitete sich nach dem Besuch der Realschule in Troppau / Opava, Schlesien, zunächst vom Maurergehilfen zum Polier hoch. Nach Besuch der Wiener Technischen Hochschule nahm er den Posten eines Bauleiters beim Bau des k.k. Telegraphenamtes in Wien an. Nach dem Erwerb der Baumeisterkonzession im Jahre 1874 zählte Anton Krones bald zu den bekannteren Architekten und v.a. Baumeistern in Wien. Krones, der auch als Bauherr auftrat, erwarb vor 1890 an der Nordseite der Schmelz, Wien 15, einen Baugrund mit 350 Parzellen, mit der Absicht, ein neues Stadtviertel zu errichten. Engagiert zeigte sich Krones bei diversen kommunalen Projekten von kleinen Gemeinden – er sorgte u.a. für die Errichtung eines Schulgebäudes in seinem Geburtsort Bennisch / Horni Benesov, Schlesien, die Entwässerung des Friedhofs von Pressbaum, NÖ und die Erbauung eines Feuerwehrhauses in Rekawinkel, NÖ.

Krones war aktives Mitglied in mehreren Architekten- und Baumeistervereinen; dies trug ihm auch die Ehrenmitgliedschaft im Allgemeinen Wiener Bautechnikerverein und im Niederösterreichischen Baumeisterverein und daraus resultierend häufige Erwähnungen in fachspezifischen Zeitungen ein. Eine wesentliche Rolle spielte er auch als Handelskammerrat der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer.

Sein ältester Sohn Anton, der eine fundierte Architekten- und Baumeisterausbildung genossen hatte, übernahm 1907 die Kanzlei in Wien 6. Kurz nachdem Anton Krones in den Adelsstand erhoben worden war, starb er 1912 im 64. Lebensjahr; er wurde in der von ihm selbst entworfenen Grabkapelle am Pressbaumer Friedhof bestattet.
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Stellenwert
Über die Tätigkeit von Anton Krones als Architekt und Baumeister in den 1870er und 80er Jahren ist – abgesehen von der Teilnahme bei der Verbesserung von Deckenkonstruktionen bei Palaisbauten und diversen maschinellen Erneuerungen – nicht allzu viel bekannt. Vom Kaiser ausgezeichnet wurde er aber 1888 für den Entwurf und die Erbauung der „Paulinenhöhe“ im neu eröffneten Türkenschanzpark, Wien-Währing, einem 30 m hohen Rohziegelrundbau mit einem Fachwerkobergeschoss.

In den 90er Jahren entwarf und baute Krones vornehmlich Wohn- und Geschäftshäuser innerhalb des Gürtels, deren durch Erker und Balkone gegliederte Fassaden er in sehr plastischen barockisierenden Formen oder in Formen der Neu-Wiener-Renaissance ausführte. Um 1895 setzte er auch secessionistische Details bei der nun insgesamt flacher werdenden Fassadengestaltung ein. Während er für die einfacheren Wohn- und Geschäftshäuser der Vorstadt im Erdgeschoss rustizierte Arkaden für die Gestaltung der Geschäftszone verwendete, fasste er bei den größeren Wohn- und Geschäftshäusern erst knapp vor 1900 die Erdgeschoss- und Mezzaninzone durch Granitpfeiler zusammen, wodurch er die Schaufensterflächen vergrößerte.

Obwohl Anton Krones in technischen Belangen als fortschrittlich galt, war er als Architekt doch eher dem historistischen Formenkanon verpflichtet.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1881Wohnhaus Wien 7, Zieglergasse 40
vor 1890Bauten am Franz-Josephs-Quai, Wien 1 (als Bm.?)
vor 1890Ringstraßenbauten, Wien 1 (als Bm.?)
vor 1890südliche Seite des Rudolfsplatzes, Wien 1 (als Bm.?)
1892Doppelwohnhaus Wien 7, Kandlgasse 15 / Schottenfeldgasse 55
1893Wohnhaus Wien 6, Gumpendorfer Straße 88
1895Wohn- u. Geschäftshaus Wien 9, Nußdorfer Straße 19 / Fuchsthallergasse 2 (A.)
1898Wohnhaus Wien 5, Hamburgerstraße 10 (= Rechte Wienzeile 57; A. +Bm.+BH)
1898ehem. Gast- und Mietshaus Wien 7, Lerchenfelder Straße 14 (A.+Bm.)
1898Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 8, Florianigasse 35 / Lederergasse 14 A (A.+Bm.; abfassadiert)
vor 1899Wohnhaus, Wien 8, Lammgasse 2 / Florianigasse 16 (A.+Bm.)
1899Wohn- u. Geschäftshaus „Mariahilfer-Hof“, Wien 6, Mariahilfer Straße 75 / Amerlingstraße 19 (A.+Bm.; abfassadiert)
1899-1900Wohn- u. Geschäftshaus „Defregger-Hof“, Wien 6, Mariahilfer Straße 63 / Nelkengasse 8 (A.+Bm.)
um 1900Wohn- und Geschäftshaus Wien 7, Breite Gasse?
1901Wohnhaus Wien 7, Zieglergasse 1
o.J.Ausbau der Rembrandtstraße, Wien 2

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1887Zubau rechter Seitentrakt am k.k. Technologischen Gewerbe-Museum, Wien 9, Währinger Straße 59 / Prechtlgasse
1888Restaurationsgebäude Türkenschanzpark, Wien 18 (Bm.; Abbruch nach dem 2.WK)
1888Aussichtsturm "Paulinenhöhe", Türkenschanzpark, Wien 18
1888-1889Armenhaus Neulengbach, NÖ
1890Feuerwehrhaus, Rekawinkel, NÖ, Forsthausstraße 29 (Anfang 20.Jh. adaptiert)
1898Grabkapelle Krones, Friedhof Pressbaum, NÖ (A+Bm.)
1903Verbindungstrakt und Erweiterungsbauten der Allgemeinen Krankenpflegeschule am Krankenhaus der Stadt Wien-Lainz, Wien 13, Jagdschloßgasse 23, 25
1910Erholungsheim „Wilhelmshöhe“ für Gewerbetriebende, Tullnerbach-Lawis, Weidlingbachstraße 14, NÖ (A+BM, mit A. Krones jun., heute Lungenheilstätte der Justizanstalt Wien-Josefstadt)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
o.J.Zentrale der Elektrizitätsgesellschaft

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
o.J.Postamt, Moskau, RUS (Wettbewerb 1.Preis)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
A. Krones: Kaiser Franz-Josef-Armen- und Versorgungshaus in Neulengbach. In. BT 10.1890, S. 189.

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; WStLA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Anton Krones, Edler von Lichtenhausen +. In: Neue Freie Presse 27. Jänner 1912, Morgenblatt, S.11
W. F. Exner: Das k.k. Technologische Gewerbemuseum in Wien 1879-1904. Wien 1904
P. Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. 2 Bde. Wien 1906
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts [6. Bezirk]. Wien 1976
ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde, Wien 1996-1998

HINWEISE AUF WERKE:
BT (Der Bautechniker)
8.1888, S.695f (Das Restaurationsgebäude und der Aussichtsturm in der Parkanlage auf der Türkenschanze bei Wien)
18.1898, S.37ff (Gast- und Miethaus „Zum grünen Thor“, Lerchenfelder Straße Nr. 14 in Wien)
18.1898, S.867ff (Wohnhaus Wien 8, Florianigasse 35 / Lederergasse 14 A)
18.1898, S.241; Beil. zu H.13 (Grabkapelle der Familie A. Krones, Pressbaum, NÖ)
19.1899, S.353ff (Der Mariahilfer-Hof in Wien)
19.1899, S.493; Beil. zu H.23 (Wohnhaus Wien 8, Florianigasse 16 / Lammgasse 2)
20.1900, S. 1141ff; S.1163ff (Wohn- und Geschäftshaus “Defreggerhof” in Wien 6, Mariahilferstraße und Nelkengasse)

Facaden und Details. Wien 1900. Wien 1900, Bl 35 (Wien 7, Breite Gasse)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio 2 - II.-IX. u. XX. Bezirk; Dehio 3 - X.-XIX. und XXI.-XXIII. Bezirk
Dehio NÖ/Süd M-Z
A. Eckstein (Hrsg.): Künstler-Album. Wien 1890
L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftstellerlexikon. Wien 1902
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977

LEXIKA:
H. Sturm (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Bd.II, München 1984
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Anmerkungen
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.11.2005
Zuletzt geändert: 22.12.2021
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