A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
Ludwig Davidoff

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 24.06.1897 - † unbekannt
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Sterbeort: 10.06.1939 abgemeldet nach England
Titel: Ing.
weitere Namen: Dawidow, David
Religionsbekenntnis: Mosaisch
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Markus (Meschilem Salmen) D. aus Czernowitz
Mutter: Mathilde, geb. Engelberg
Ehe (1928) mit Lea, geb. Hahn aus Grzymalow (*1905)
top
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Realschule Wien
1915-1918Kriegsdienst
1918-1923Technische Hochschule Wien (bei M. Ferstel, K, Mayreder, F. Krauss)
top
Vita
Ludwig Davidoff, der auch unter den Namen Dawidoff, Dawidow oder auch David aufscheint, wurde im Jahr 1897 in Wien geboren, erhielt aber erst nach seiner Heirat im Jahr 1928 das Wiener Heimatrecht. Er absolvierte die Realschule und war im Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1918 eingerückt. Anschließend inskribierte er an der Technischen Hochschule in Wien und schloss sein Studium im Jahr 1923 mit der 2.Staatsprüfung ab.

Davidoffs Tätigkeit als Architekt liegt nach derzeitigem Forschungsstand weitgehend im Dunkeln. Laut einer Publikation in der Fachzeitschrift „Moderne Bauformen“ hat sich Davidoff in den 30er Jahren mit Wohnungseinrichtungen befasst. Gegenwärtig ist als einziges architektonisches Werk der „Eldersch-Hof“ in Wien 2 bekannt, den Davidoff in den Jahren 1931-1933 für die Gemeinde Wien errichtete.

Als Jude musste Davidoff vor den Nationalsozialisten im Jahr 1939 nach England flüchten, wo sich alle Spuren verlieren.
top
Stellenwert
Ludwig Davidoff hatte für die Errichtung des Eldersch-Hofes mit 124 Wohnungen in Wien 2, Elderschplatz / Kafkastraße / Engerthstraße ein dreieckiges Grundstück zur Verfügung. Das Gebäude ist in der Kafkastraße und in der Engerthstraße, das heißt an den Schenkeln des rechwinkeligen Dreiecks situiert und nur geringfügig um die spitzen Winkel herumgeführt. Auf diese Weise öffnet sich der gesamte Gebäudekomplex als großer, begrünter Hof zum Elderschplatz. Die Fassaden sind schlicht und sachlich gestaltet. Durch das Spiel mit verschieden gestaffelten Baublöcken erhielt die Wohnhausanlage jedoch eine Auflockerung und gewisse Dynamik. In den spitzen Winkeln sind die Baublöcke turmartig überhöht und an den Kanten finden sich die seitlichen Fenster – als einziger Schmuck des Gebäudes – durch andersfarbige Putzbänder verbunden. Die Dachzonen wurden zum Teil mit Mansarden belebt, und auch im Hof wird ein sehr zurückhaltendes Gestaltungselement verwendet, indem der Zusammenstoß der beiden Fassaden abgerundet und als abgetreppte Attikazone hochgezogen wird. Die konkave Rundung schließlich wird durch konvex vorgewölbte Erker konterkariert.

Mit dieser Gestaltungsweise darf der Eldersch-Hof nahezu als Musterbeispiel der Gemeindebauarchitektur des „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit gelten. Der große, begrünte Hof erzeugt eine wohnliche Atmosphäre und die zwar schmucklosen, aber phantasiereich angeordneten und durchgestalteten Baukörper lassen trotz der Größe der Wohnhausanlage kein Gefühl von Tristheit oder Eintönigkeit aufkommen.
top
Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1931-1933WHA d. Gem.Wien „Eldersch-Hof“, Wien 2, Elderschplatz 1-2 / Kafkastraße / Engerthstraße

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1931Ausstellung „Die neuzeitliche Mietwohnung“, Wien
top
Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv TU; IKG; WStLA (Meldearchiv)
top
Sekundärquellen

LITERATUR:
M. Eisler: Die Ausstellung „Neuzeitliche Mietwohnung“ in Wien. In: Moderne Bauformen 30.1931, S.69ff
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980

HINWEISE AUF WERKE:
Innendekoration
42.1931, S.106f (Ausst. „Die neuzeitliche Mietwohnung“)

Moderne Bauformen
30.1931, S.78 (Ausst. Die neuezeitliche Mietwohnung, Wohn- und Speisezimmer)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
top
Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 21.08.2007
top
  A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
 
© Architekturzentrum Wien
Mit freundlicher Unterstützung des FWF
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung