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Josef Franz Dex

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 28.12.1899 - † 31.07.1945
Geschlecht: m
Geburtsort: Linz, OÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: New York City
Land: USA
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Innenarch., Designer, Maler
Familiäres Umfeld: Vater: Josef D.
Mutter: Fanny geb. Kerns
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Oberrealschule
1920-1922Kunstgewerbeschule Linz (bei Matthias May)
1923-1926Akademie der bildenden Künste Wien (bei Peter Behrens)
nach 1926Reise nach Rom
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Tätigkeit bei Prof. Baltzarek und Baurat Schulte in Wien
o.J.selbständige Tätigkeit
1941-1945Einrichtungsgeschäft „Josef Dex, Interior Designer“ in New York
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Auszeichnungen und Ämter
1925Staatspreis I. Klasse
1926Staatsreisestipendium (Rompreis)
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Mitgliedschaften
ab 1931Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
ab 1926Künstlervereinigung Maerz (als Josef Franziska(!) Dex angeführt)
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Vita
Josef Dex wurde in Linz geboren und besuchte dort auch die Kunstgewerbeschule. Das Studium der Architektur absolvierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er 1925 mit dem Staatspreis 1.Klasse und ein Jahr darauf mit dem begehrten Rompreis ausgezeichnet wurde. Nach einigen Praxisjahren u.a. bei Prof. Baltzarek und Baurat Schultze machte sich Dex selbständig und arbeitete vor allem als Innenarchitekt und Möbeldesigner. Zeitweise soll er auch in Paris tätig gewesen sein (lt. Lexikoneintragung im AKL). Das Doppelwohnhaus in der Werkbundsiedlung, Wien 13, Jagdschlossgasse 76-78 (1932), ist das einzige bekannte architektonische Werk von Josef Dex.

Obwohl Dex kein Jude war, emigrierte er 1941 nach New York. Da über das Leben von Dex sehr wenig bekannt ist, kann über den Grund seiner Emigration nur spekuliert werden.

In New York war Dex ebenfalls als Innenarchitekt tätig und betrieb auch bis zu seinem Tod das eigene Einrichtungsgeschäft „Josef Dex, Interior Designer“. Im Jahr 1945 plante Dex mit dem Amerikaner Fred Beck ein eigenes Atelier zu gründen. Die beiden hatten schon ein Büro angemietet und mit der Umgestaltung begonnen, als Dex erst 46-jährig starb.
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Stellenwert
Josef Dex beendete seine Studien zu einem Zeitpunkt, zu dem die stagnierende Wirtschaft nahezu jegliche private Bautätigkeit zum Erliegen gebracht hatte. Es ist Dex offensichtlich auch nicht gelungen, im Kommunalbauprogramm der Gemeinde Wien Fuß zu fassen. Wie viele seiner Kollegen verlegte er sich daher auf das Entwerfen von Möbeln und die Gestaltung von Wohnungseinrichtungen. Im Gegensatz zu etlichen anderen wurden jedoch nur sehr wenige seiner Arbeiten publiziert, so dass anhand des überlieferten Materials kaum eine Beurteilung vorgenommen werden kann. Dex scheint allerdings schlichte, funktionale Einrichtungsgegenständen favorisiert und damit Räume mit durchaus wohnlicher Atmosphäre geschaffen zu haben.

Wieso Dex von Josef Frank, dem Initiator der Werkbundsiedlung, zur Gestaltung eines Doppelwohnhauses eingeladen wurde, ist nicht ganz erklärlich. Frank hat fast durchwegs bereits arrivierte inländische Architekten, wie etwa Adolf Loos oder Oswald Haerdtl, eingeladen, aber auch renommierte Architekten aus dem Ausland, wie André Lurcat oder Gerrit Thomas Rietveld. Im Vergleich dazu erscheint Dex gleichsam als „unbeschriebenes Blatt“. Auffallend an Dex’ wenig spektakulärem, eher konservativem Entwurf ist, dass das Haus zur Straße hin durch breite Fensterbänder großzügig geöffnet wird, während die Gartenseite relativ abgeschlossen wirkt und damit dem allgemeinen Trend, die Gartenseite zu öffnen und die Straßenseite gegen „Außen“ abzuschließen, klar zuwiderläuft.

Während Dex im Obergeschoss durch die zweckmäßige Anordnung der Räume sowie durch Einbauschränke funktionale Lösungen gefunden hat, befremdet, dass im Erdgeschoss kein WC vorgesehen war. Stattdessen gab es „einen direkten Abgang von der Küche zum Keller und Küchen-WC“. Allerdings muss festgehalten werden, dass die Häuser der Siedlung eine äußerst kleine Grundfläche zur Verfügung hatten und darüber hinaus in erster Linie kostengünstige Entwürfe verlangt waren. Dex äußerte sich persönlich zur Konzeption seines Baues: „Die Bauidee kann nur aus dem harmonischen Maß entstehen, in dem die Funktion praktisch und ästhetisch erfüllt ist, die Konstruktion systematisch, das heißt klar ist und die konstruktive Struktur mit der formalen Gestalt in ein und derselben Idee verschmolzen sind.“ Damit deklarierte sich Dex klar als Verfechter moderner Architekturprinzipien, dessen Schaffen sich an den oft schwierigen Herausforderungen der Zwischenkriegszeit orientierte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1930-1932Doppelwohnhaus in der Werkbundsiedlung, Wien 13, Jagdschlossgasse 76-78

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
o.J.Arztpaxis vermutlich im 1931/32 von Theiß & Jaksch errichteten Hochhaus, Wien 1, Herrengasse
1929Beleuchtungskörper (Wettbewerb, ausgeschr. von der Fa. R.Ditmar-Gebr.Brünner A.G., 1.Preis)
Entwürfe diverser Möbel, Gestaltung von Interieurs

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1928WHA Wien 12, Gaudenzdorfer Gürtel (Wettbewerb)
1931Siedlung Froschberggründe Linz, OÖ (Wettbewerb, mit Adolf Hrabal)
1931Handels- und Gewerbekammer Linz, OÖ (Wettbewerb, mit Theo Scholl)
1933Hotel und Restaurant am Kahlenberg (Wettbewerb, mit Josef Hawranek)
1934Österreichischer Pavillon für die Biennale in Venedig 1934 (geladener Wettbewerb)
o.J.Kriegerdenkmal Linz (Wettbewerb 3.Preis)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
J. Dex: Josef Dex. [Haus in der Werkbundsiedlung]. In: profil 1.1933, S.189f

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA; Archiv der ABK
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Wiener Wohnräume. Zu den Arbeiten des Architekten Josef F.Dex. In: Innendekoration 49.1938, S.364ff
Anonym: Josef Dex. In: profil 1.1933, S.189f, Abb.400 ff
M. Boeckl (Hrsg.): Visionäre und Vertriebene (Ausst.Kat.). Berlin 1995
J. Frank (Hrsg): Die internationale Werkbundausstellung. In: Neues Bauen in der Welt, Bd.VI, Wien 1932, S.84ff
A. Gmeiner / G. Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Salzburg/Wien 1985
O. Kapfinger / A. Krischanitz: Die Wiener Werkbundsiedlung. Wien 1985
G. Koller / G. Withalm: Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Wien 1985
Th. Schöll: Wie schütze ich mich vor Enttäuschungen beim Hausbau? In: profil 3.1935, H.2, S.80ff (Korrektur H.5., S.210)
G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde, Wien 1996-1998

HINWEISE AUF WERKE:
profil
1.1933, S.190 (Wohnraum in der Werkbundsiedlung)
2.1934, H.6., S.184ff, Abb.428ff (Billige Umarbeitung alter Möbel)
4.1936, S.130f (Einzelmöbel und behagliche Wohnräume) / S.466f (Wohnung eines Arztes)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2; Arch.Wien; Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
ÖKL; AKL; Weihsmann 05

INTERNETLINKS:
www.rz.uni-karlsruhe.de; www.archinform.de
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.11.2005
Zuletzt geändert: 17.04.2008
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