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Josef Anton Eigl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 05.02.1875 - † 29.09.1947
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien 12
damaliger Name: Meidling bei Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Pressbaum bei Wien
Land: Österreich
Titel: Ing.
weitere Namen: Eigel
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister, Bildhauer
Familiäres Umfeld: Vater: Josef E., Bildhauer
Mutter: Therese, geb. Kaplanek
1.Ehe mit Name unbek.
2.Ehe (1927) mit Helene Josefa, geb. Breuer (1900-1986)
Kinder aus 1.Ehe: Bruno und Martha (*1911)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1895Abschluss der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
1899-1903Akademie der bildenden Künste Wien (bei Otto Wagner)
1906-1907a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien (bei Karl Mayreder u.a.)
1910Baumeisterprüfung
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1904Eröffnung des „Ateliers für moderne Architektur“
1910Baumeisterkonzession
1937Befugnis zum Zivilingenieur für Hochbau
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Mitgliedschaften
ab 1910Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien
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Vita
Josef Eigl wurde im Jahr 1875 in Wien geboren. Sein Ausbildungsweg ist durch mehrmalige Unterbrechungen charakterisiert, während derer er wahrscheinlich Praxisjahre absolvierte, möglicherweise, um sich sein Studium zu finanzieren. Vier Jahre nachdem er die Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule in Wien beendet hatte, studierte er in der Meisterklasse von Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste, und drei Jahre später war er als außerordentlicher Hörer für ein Jahr an der Technischen Hochschule inskribiert. Wiederum nach drei Jahren legte er 1910 seine Baumeisterprüfung ab und erhielt im gleichen Jahr die Baumeisterkonzession.

Eigl war allerdings schon ab dem Jahr 1903 als selbständiger Architekt tätig und errichtete einige Miethäuser in den Außenbezirken Wiens. Seine Tätigkeit ist nur bis zum Ersten Weltkrieg dokumentiert. Im Jahr 1919 wurde über sein Vermögen der Ausgleich eröffnet und es ist nicht bekannt, ob er sein Bauunternehmen später noch weiterführen konnte.

Ab dem Jahr 1929 war Eigl nicht mehr in Wien gemeldet. Er lebte in Pressbaum, wo er 1947, im 72.Lebensjahr starb. Er ist am Grinzinger Friedhof begraben. In seiner Sterbematrik wird er auch als Bildhauer ausgewiesen, eine diesbezügliche Tätigkeit ist allerdings nicht nachweisebar.
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Stellenwert
Josef Eigl weist sich bei seinen ersten Miethäusern auf Grund der secessionistischen Formensprache unverkennbar als Schüler Otto Wagners aus. Auf Basis dieser secessionistischen Grundkonzepte hat Eigl allerdings auch durchaus zu eigenständigen Formulierungen gefunden. Während er sich etwa bei dem Miethaus in Wien 15, Jheringgasse 21 (1903) mit der Ausbildung einer flächigen Fassade, dem weit vorkragenden Dachgesims sowie der Ornamentik noch strikt an die in der Meisterklasse erarbeiteten Kriterien hielt, zeugt bei dem Miethaus in Wien 12, Ratschkygasse 19 (1906-1907) ein mittig angelegter Erker mit manieristisch verfremdetem Dekor von Eigls Einfallsreichtum.

Bei den später entstanden Häusern änderte Eigl seinen Stil. Bei der Mietvilla in Villa, Wien 13, Meytensgasse 2 / Spohrstraße (1911) findet sich nur mehr wenig Dekor unter dem vorkragenden Mansardendach. Die Fassade ist durch abgestufte Putzfelder akzentuiert und über einem Balkon zeigt sich mit Girlanden und Putti-Schmuck eine Abkehr von Wagners Motiven. Das Haus in Wien 14, Penzinger Straße 142-144. (1911) hingegen ist gänzlich dekorlos und nur durch Putzfelder akzentuiert.

Josef Eigl erweist sich auch in den wenigen dokumentierten Bauten als ein anpassungsfähiger Architekt. In den ersten Jahren des 20.Jahrunderts entsprach er mit der aktuell gewordenen secessionistischen Formensprache den architekturästhetischen Erwartungen der großbürgerlichen Klientel. Bereits wenig später, als der secessionistische Dekor weitgehend überholt war, schuf er in einer einfacheren Gestaltungsweise ebenso vornehme und repräsentative Gebäude.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1903Wohnhaus, Wien 14, Hadikgasse 54 (mit Heinrich Staud)
1903Wohnhaus, Wien 15, Jheringgasse 21 (ehem. Wien 13)
1904Wohnhaus, Wien 14, Linzer Straße 396 (ehem. Wien 13; Zuschreibung fraglich)
1906-1907Wohnhaus, Wien 12, Ratschkygasse 19 (heute 25)
1911Villa, Wien 13, Meytensgasse 2 / Spohrstraße
1911Miethäuser, Wien 14, Penzinger Straße 142-144
1913Miethaus, Wien 15, Hütteldorfer Straße 8

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1906Wiener Bautechnikerball, Dekoration des Saales
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; TUWA; WStLA (Meldearchiv); Archiv der KAIK; Matrikenarchive der Pfarren Meidling, Wien XII. und Pressbaum, NÖ; NöLA (Todfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament); Gemeindeamt Pressbaum (Grabprotokoll der 2.Gattin)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
Moderne Kleinbauten. Kleinere Wohn- und Geschäftshäuser, Villen, Schulen, Gasthäuser, Serie 1-3. Wien 1909-1911

HINWEISE AUF WERKE:
WBIZ
24.1907, T.54 (Wien 13, Hadikg. 54)

Wiener Neubauten im Style der Sezession. 5 Bde. Wien 1902ff
2.Band, T.53 (13, Iheringgasse 21)
4.Band, T.19 u.31 (12, Ratschkygasse 19)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jahrhundert. Nendeln 1977

LEXIKA:
AKL
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Anmerkungen
Im AKL werden einem in Salzburg tätigen Architekten gleichen Namens (1850-1915) irrtümlich die Wiener Bauten zugeschrieben.
Das Wohnhaus Wien 14, Linzerstr. 396 wird in der Zeitschrift "Architekt" 1905, T.20 und in "Wr. Neubauten im Style der Secession" III, T.13 Josef Eigl, im Dehio Wien/2 und bei Achl.III/2 hingegen den Baumeistern M.Markl & F.Müller zugeschrieben. Achleitner vermutet allerdings, dass die Fassade von einem Architekten entworfen wurde. Auf Grund der zeitgenössischen Zuschreibung ist anzunehmen, dass es sich um Josef Eigl handelt, wenngleich er in den Bauplänen nicht aufscheint.
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 18.08.2008
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