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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 30.03.1880 - † 28.10.1957 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien 12 | damaliger Name: Meidling bei Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Röm.-kath. bis 1938, dann Evang.AB | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Josef E., Polier
| Mutter: Apollonia, geb. Kobela
| 1.Ehe mit Anna (+1913)
| 2.Ehe (1913) mit Josefa od. Josefine (1896-1954)
| Kinder: Karl (1919-1971) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Baugewerbeschule Wien 14, Dadlergasse – Maurermeister
| o.J. | Privatunterricht im Bautechnikerverein
| ca.1899-1906 | Bauzeichner und Hauptpolier in div. Baubüros
| 1907 | Baumeisterprüfung |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1906 | Baugewerbekonzession als Maurermeister
| 1908 | Baumeisterkonzession |
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Mitgliedschaften
| ab 1908 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
| ab 1908 | Verein der Baumeister in Niederösterreich |
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Vita
| Gustav Endl wurde im Jahr 1880 als Sohn eines Baupoliers in Meidling, damals ein Vorort von Wien, geboren. Er besuchte die Baugewerbeschule in Wien 14, Dadlergasse und legte die Maurermeisterprüfung ab. Nachdem er im Bautechnikerverein Privatunterricht erhalten hatte, absolvierte er als Bauzeichner und Polier acht Praxisjahre in verschiedenen Baubüros. Daraufhin leistete er seinen Militärdienst ab, absolvierte im Jahr 1907 die Baumeisterprüfung und erhielt im darauffolgenden Jahr die Baumeisterkonzession. Endl betrieb ein florierendes Bauunternehmen und war auch häufig als entwerfender Architekt tätig. Neben Wohnhäusern und Villen, die er vor allem im 12. Wiener Gemeindebezirk errichtete, soll er auch diverse Fabriksbauten realisiert haben, die allerdings heute nicht mehr fassbar sind.
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| Wie bei vielen seiner Kollegen ist auch von Endl nur eine Bautätigkeit vor dem Ersten Weltkrieg nachweisbar.
| Gustav Endl starb im 77.Lebensjahr in Wien, er ist am Maurer Friedhof begraben. |
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Stellenwert
| Die in dem relativ kurzen nachweisbaren Zeitraum von Gustav Endls Tätigkeit errichteten Wohnhäuser bzw. Mietvillen zeigen insgesamt ein sehr homogenes Gestaltungskonzept: Der Aufbau der Fassaden folgt dem späthistoristischen Kanon, während der Fassadenschmuck dem secessionistischen bzw. biedermeierlichen Repertoire entstammt. Motive der Wagner-Schule werden von Endl phantasiereich modifiziert und oft mit einem Hang ins Manieristische den Fassaden appliziert. So wird etwa beim Haus Wien 12, Tivoligasse 51 (1912) im obersten Geschoss durch Putzapplikationen um Rundfenster die Wirkung einer Hufeisenform hervorgerufen. Beim Haus Wien 23, Taglieberstraße 1 (1910) wird wiederum mittels über zwei Geschosse reichende Putzstreifen, die von Medaillons abgeschlossen sind, eine vage Erinnerung an Riesenpilaster hervorgerufen. Charakteristisch für Endls Gestaltungsweise sind bei Eckhäusern darüber hinaus turmartige Vorsprünge, die über dem Erdgeschoss beginnen und von Helmen in verschiedenen Ausformulierungen bekrönt werden (Wien 12, Belghofergasse 34, 1911).
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| Fast experimentell wirkt demgegenüber die kleine Einfamilienvilla in der Belghofergasse 37 (1908-1909), der erste bekannte Bau Endls. Endl verkleidete die Vorderfront mit grünen Keramikfließen, ein Material, das er später nicht einmal mehr punktuell einsetzte.
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| Gustav Endl war vorwiegend für das gut situierte Großbürgertum tätig, indem er repräsentative, zum Teil ins Monumentale gesteigerte Wohnhäuser bzw. Mietvillen erbaute. Der phantasievolle Fassadenschmuck verleiht jedem seiner Häuser eine individuelle Note und lässt die Gebäude insgesamt einen fast biedermeierlichen, sehr malerischen Charme ausstrahlen. Mit der vornehmen Gestaltungsweise entsprach Endl voll und ganz den architekturästhetischen Erwartungen, wie sie insbesondere in den sich zu Nobelbezirken entwickelnden Vorstädten vorherrschten. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1908-1909 | Villa, Wien 12, Belghofergasse 37
| 1909 | Miethaus, Wien 5, Wehrgasse 21 / Grüngasse 9 (Neufassadierung des 1830 erb. Hauses)
| 1910 | Miethaus, Wien 23, Tagliebergasse 1
| 1911 | Miethäuser, Wien 12, Belghofergasse 34 und 36
| 1911-1912 | Mietvilla „Karolinen-Hof“, Wien 12, Rosasgasse 21
| 1912 | Mietvilla, Wien 12, Thunhofgasse 3 und 5
| 1912 | Miethaus, Wien 12, Tivoligasse 51
| 1914 | Miethaus, Wien 12, Stachegasse 11
| 1914 | Doppelvilla, Wien 23, Anton Krieger-Gasse 136-140 |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| o.J. | Glasfabrik in Neu-Erlaa (Adr. unbekannt)
| o.J. | diverse Fabriksbauten |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Bezirksmuseum Wien 12; Archiv Baumeisterinnung; MA 43 (Gräberdatenbank, Grabprotokoll Friedhof Grinzing); Grabinschrift; Matrikenarchiv Pfarre Meidling Wien 12; WStLA (Musterungskopfzettel), Parte im Archiv Adler |
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Sekundärquellen
| NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 06.05.2008 |
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