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Bevor Friedrich Erhart mit Ferdinand Krenz eine Bürogemeinschaft einging, errichtete er im Jahr 1902 laut Dehio gemeinsam mit einem Architekten namens Kunz (?) ein Wohnhaus in Wien 6, Magdalenenstraße 2 / Eggerthgasse. Dieses Eckhaus weist aufgrund der gewählten Ecklösung mit Turmaufsatz sowie der stark strukturierten Fassade einen späthistoristisch-barockisierenden Habitus auf.
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Bei den folgenden Gebäuden, die Erhart und Krenz gemeinsam errichteten, zeigt sich anhand des secessionistischen Dekors eine Hinwendung zu moderneren Gestaltungsformen. Das Haus Wien 9, Sobieskigasse 4 (1905), erhielt zwar noch eine stark strukturierte, konstruktiv dem Späthistorismus verpflichtete Fassade. Der leider nur mehr spärlich vorhandene Dekor lässt hingegen auf eine barock-secessionistische Ausschmückung schließen. Auch das Haus Wien 9, Lustkandlgasse 25-27 (1904-1905) folgt mit einem hohen, genuteten Sockel nach wie vor dem historistischen Kanon. Die Fassade ist jedoch flächiger konzipiert und mit einer sparsamen Ornamentik eher dem secessionistischen Gestaltungsschema angepasst.
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Da die beiden Stadtbaumeister nur sehr wenige Gebäude errichteten, und Friedrich Erhart darüber hinaus früh verstarb, lässt sich eine eindeutige Handschrift Erharts nicht erkennen. Auch wenn den realisierten Projekten wenig Originalität zugesprochen werden kann, ist doch festzuhalten, dass Erhart und Krenz durch die flexible Handhabung des architektonischen Formenkanons repräsentative Lösungen gelungen sind. |
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