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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 26.09.1872 - † 09.04.1911 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Preßbaum, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Ferry Fellner | Religionsbekenntnis: unbekannt | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Ferdinand F. II., (1847-1916) Architekt
| Mutter: Katharina, geb. Plank |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Unterrealschule Rudolfsstadt
| o.J. | Obergymnasium Salzburg
| 1895-1896 | Technische Hochschule Wien
| o.J. | Technische Hochschule Berlin
| o.J. | Technische Hochschule Stuttgart
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Studienreisen nach England und Belgien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Tätigkeit im Atelier Viktor Horta, Brüssel, B
| o.J. | Tätigkeit bei Hofmann (?) und Townsend (?) in London
| ab 1901 | Mitarbeit im Atelier Fellner & Helmer |
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Mitgliedschaften
| ab 1903 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1908 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Ferdinand Fellner III. entstammt einer renommierten Architektenfamilie. Schon der Großvater, Fellner I., war ein erfolgreicher Architekt, und unter der Leitung des Vaters, Fellner II., erlangte das Atelier insbesondere auf Grund seiner Spezialisierung auf Theaterbauten einen hervorragenden internationalen Ruf. Es war daher naheliegend, dass auch Fellner III. die Architektenlaufbahn einschlug, um das florierende Atelier später einmal zu übernehmen. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Wien schloss Fellner III. ein Studium in Berlin und Stuttgart an. Sodann unternahm er mehrjährige Studienreisen nach England und Belgien. In Brüssel arbeitete Fellner III. ein Jahr im Atelier von Viktor Horta, danach einige Zeit bei Hofmann (?) und bei Townsend (?) in London. Laut eigenen Angaben konnte Fellner III. einige Fassaden in Belgien und zwei Villen in der Nähe von London realisieren.
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| Nach seiner Rückkehr nach Wien trat Fellner III. in das Atelier seines Vaters ein. Da das Archiv des Ateliers 1920 aus Platzgründen vernichtet wurde, ist das Ausmaß der Tätigkeit Fellners III. innerhalb der Architektengemeinschaft nicht klar feststellbar. Das Haus in Wien 3, Steingasse 15 kann ihm allerdings auf Grund anderer Quellen zugeschrieben werden, und für die Fassade des Zubaus für das Warenhaus Gerngroß in der Mariahilferstraße betont sein Vater, Fellner II., selbst die Autorschaft seines Sohnes: Da vom Auftraggeber eine „gemäßigte Moderne“ gewünscht wurde, habe man, so Fellner II., seinen Sohn mit der Ausarbeitung der Fassade betraut. Das Haus in der Döblinger Gebhardtgasse wiederum kann, wie A. Lehne analysiert, auf Grund der stilistischen Ähnlichkeit mit den beiden genannten Objekten Fellner III. zugeschrieben werden. Bei den Theaterbauten, die im Atelier Fellner & Helmer nach 1900 entstanden, ist jedenfalls auf Grund der nunmehr neuen stilistischen Dekorationsweise in secessionistischen Formen die Mitwirkung des Sohnes anzunehmen (z.B. beim Klagenfurter Stadttheater).
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| Dass eine fehlende Zuordnung der einzelnen architektonischen Arbeiten zu den Mitarbeitern des Ateliers keine Besonderheit darstellt, wird auch anhand der vielen anderen Bauprojekte klar, an denen eine Vielzahl an Architekten mitwirkten. Alle hier entstandenen Gebäude firmierten unter dem Ateliernamen, d.h. selbst die zum Teil sehr eigenständig arbeitenden Architekten fanden keine Erwähnung (vgl. Bayer Alfred, Stadttheater Karlsbad). Weitgehend unbekannt blieb das Werk von Ferdinand Fellner III. aber auch auf Grund seines frühen Todes, denn er starb bereits im Alter von 39 Jahren. |
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Stellenwert
| Die drei eindeutig Fellner III. zuzuschreibenden Gebäude zeigen Formen des Brüssler Art nouveau, die deutlich auf seine Lehrzeit bei Viktor Horta verweisen. Im Haus Steingasse 15, sind in der Disposition der Fassade allerdings vielfach noch Formen des „Wiener Barock“ in moderne Elemente transponiert. Der Einfluss Hortas zeigt sich aber bei den weichen, vielfach differenzierten Fensterformen und dem Balkon, hinter dessen Gitter ein Lindwurm „seine formenreichen Weichteile“ der Straße zukehrt und mit dem „enormen Maul“ in die Gitterstäbe beißt, „die er auch mit den gewaltigen Krallen umklammert“ (L. Hevesi).
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| Bei der Fassade des Warenhauses in der Mariahilferstraße 44–46 (1904) griff Fellner III. im Mittelteil die zeittypische Konstruktionsweise einer Glas-Eisenwand auf. Bei den steinverkleideten Seitenrisaliten hingegen zeigte der Architekt stilistisch neuartige Formulierungen im Rahmen der Wiener Geschäftsbauten, indem er verschiedene Elemente Horta’scher Architektur zu einer „eleganten Lösung“ (A. Lehne) zusammen fügte.
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| Das bemerkenswerteste, in der Wiener Architekturlandschaft fremdartig anmutende Gebäude Fellners III. befindet sich in Wien 19, Gebhardtgasse 13. Hier zeigt sich am deutlichsten der Einfluss von Victor Horta. Die äußerst plastische Fassade ist gekennzeichnet durch kräftig anschwellende, geschwungene Gesimse, die zum Teil sanft ausschwingende Runderker umschließen und zum Teil über den Fenstern „vorquellende“ Mauermassen zu bändigen scheinen. Vegetabile Dekorformen bestärken den Eindruck des Fließens der Linien und Formen. „Alle die extravaganten fremdartig wirkenden Details, die kunstvollen Verschlingungen an den schmal auslaufenden Enden der Verdachungen, die körperhaft hervortretenden amorph-vegetabilen Gebilde, die im Bereich der Seitenrisalite und des Rundbogenportals als Kordongesims über dem Erdgeschoss überwuchern, gehen letztlich auf Einfälle Victor Hortas zurück.“ (A. Lehne)
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| Trotz der Einbindung in die florierende Ateliergemeinschaft verrät Fellners Schaffen also eine eigenständige Handschrift und neue gestalterische Ansätze insbesondere im Bereich des Dekors und der Formgebung. Der reichen Stilvielfalt im Wien der Jahrhundertwende hat Ferdinand Fellner III. mit seinen Bauten eine interessante Variante hinzugefügt, und es wäre wohl weiterhin eine viel versprechende Entwicklung zu erwarten gewesen, hätte nicht der frühe Tod seine Karriere so abrupt beendet. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1901 | Wohnhaus mit Ateliergebäude, Wien 3, Steingasse 15 (für den Maler Josef Engelhart)
| 1904 | Zubau zum Warenhaus Gerngross, Wien 6, Mariahilferstraße 44-46 (geladener Wettbewerb,1.Preis, nicht erhalten)
| 1905 | Miethaus, Wien 19, Gebhardtgasse 13 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv ÖIAV |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Fellner: Das Modewarenhaus A. Gerngross in Wien. In: ZÖIAV 57.1905, S.1
| L. Hevesi: Bei Josef Engelhart. In: Acht Jahre Secession. Wien 1906
| A. Lehne: Ferd. Fellner III. In: Österr. Zeitschrift f. Kunst u. Denkmalpflege 35.1981, S.49ff
| A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
| A. Lehne: Wiener Warenhäuser 1865–1914. Wien 1990
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| P. Kortz: Wien am Anfang d. 20.Jh.s. 2.Bd. Wien 1906
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910 | HINWEISE AUF WERKE:
| Die Architektur des XX. Jahrhunderts
| 5.1905, S.41, T.66 (Modewarenhaus A. Gerngross in Wien)
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| Der Bautechniker
| 25.1905, S.385f (Modewarenhaus A. Gerngross in Wien)
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| Neubauten in Österreich. 3 Bde., Wien o.J.
| 1.Band, T.16 (Gerngross, Mariahilferstraße)
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| Neubauten in Wien, Prag, Budapest. Wien 1904
| S.63 (Wien 3, Steing. 15) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; ; Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| Czeike; AKL |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 22.01.2007 |
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