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Karl Richard Felsenstein

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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 03.10.1878 - † 15.04.1932
Geschlecht: m
Geburtsort: Nivka
Land: Ukraine
damaliger Name: Russ. Polen
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Evang.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Theodor Samuel F. (1840-1902) Ing., Maschinenfabrikant in Liesing
Mutter: Marie, geb. Attl (1846-1935)
Bruder: Rudolf Wilhelm F. (1871-1945), Architekt
Ehe (1908) mit Marie, geb. Swatosch (1883-1965)
Kinder: Maria (1909-1953); Karl Theodor (1911-1943 gefallen), Architekt; Alfred Otto (1912-1945 vermisst), Architekt
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1897Matura an der Staatsgewerbeschule Wien
1899-1901Akademie der bildenden Künste Wien (bei V. Luntz)
1901-1904Akademie der bildenden Künste Wien (bei O. Wagner)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Tätigkeit im Atelier L. Baumann
1913-1914Bauleiter beim Technischen Museum Wien (Arch. Hans Schneider)
1914-1916Kriegsdienst
ab 1916selbständig
ab 1925Tätigkeit in Pressburg / Bratislava, SK
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Auszeichnungen und Ämter
1916Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone
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Mitgliedschaften
ab 1907Wiener Bauhütte (1908 1.Schriftführer im Ausschuss zum Schutz heimischer Baukunst)
ab 1919Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Karl Felsenstein wurde im Jahr 1878 in Nivka, damals im russischen Teil Polens gelegen, als siebentes von zwölf Kindern geboren. Er absolvierte die Höhere Staatsgewerbeschule in Wien und inskribierte anschließend an der Akademie der bildenden Künste. Nachdem er ein Jahr in der Meisterklasse von Viktor Luntz studiert hatte, wechselte er 1901 in die Meisterklasse von Otto Wagner, wo er sein Studium beendete. Schon während seiner Studienzeit arbeitete Felsenstein im Atelier L. Baumanns, wo er bei der Realisierung von Großprojekten, wie etwa dem Kriegsministerium, dem Ausbau der Neuen Hofburg und Errichtung der Handelskammer mitwirkte.

Felsenstein nahm zwar erfolgreich an diversen Wettbewerben teil, realisiert wurde allerdings keines seiner Projekte. Bemerkenswert ist, dass sich Felsenstein am Wettbewerb der Kaiser Franz Josef-Jubiläumsstiftung für Volkswohnungen in Wien 16 im Jahr 1908 unter dem Pseudonym „Swatosch“, dem Mädchennamen seiner Frau, die er im gleichen Jahr geheiratet hatte, beteiligte. In den Jahren 1913/14 fungierte Felsenstein als Bauleiter bei der Errichtung des Technischen Museums in Wien (Arch. Hans Schneider). Während des Ersten Weltkriegs war er eingerückt, um sich schließlich nach Ende des Krieges selbständig zu machen.

Etwa ab dem Jahr 1924 war er in Pressburg an der Realisierung etlicher öffentlicher Gebäude, wie der Börse, der Polizei und- Finanzdirektion und des Hafenamts, beteiligt. Ob er in dieser Zeit auch als selbständiger Architekt tätig war, ist nicht bekannt.

Karl Felsenstein starb im 54.Lebensjahr, er ist am Kalksburger Friedhof begraben.
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Stellenwert
Karl Felsensteins eigenständiges Œuvre ist sehr klein. Das größte Bauvorhaben, das er realisierte, war die Wohnhausanlage in Wien 22, Meißnergasse 4-6 / Andreas Huger-Gasse, die er mit Hans Seitl im Auftrag der Gemeinde Wien in den Jahren 1925-1926 errichtete. Die Anlage wurde als Blockrandverbauung mit Innenhöfen ausgeführt. Auffallend ist die breit gelagerte Fassade in der Meißnergasse, die durch Gesimse und farblich abgesetzte Parapetbänderungen eine markante Horizontalisierung erfuhr. Mit Spitzerkern und dreieckigen Motiven (Blendgiebelchen, abgestuften Dreieckgiebeln über den Eingängen im Hof) folgt Felsenstein durchwegs dem Trend der 20er Jahre in der Gemeindebauarchitektur. Mit Rundbogendurchgängen und dem mit Putten verzierten Haupteingang in der Meißnergasse bringt er die ebenfalls zeittypische romantische Note ein. Bemerkenswert allerdings ist die eigenwilligen Ecklösung Meißnergasse / Andreas Huger-Gasse. Die Ecke ist abgeflacht, die Kanten sind spitzwinklig eingezogen. So entstand Raum für Balkone, deren Brüstungen – die Parapetbänderungen der Fassaden fortsetzend – wiederum spitzwinkelig in den Raum greifen. Insgesamt hat Felsenstein eine monumental-pathetische Anlage geschaffen, die in der vorstädtischen Umgebung durchaus einen bedeutsamen Akzent setzte.

Felsenstein wurde vor allem als Mitarbeiter bei größeren Bauprojekten im In- und Ausland geschätzt. Die Wohnhausanlage in Wien 22, Meißnergasse 4-6 belegt jedoch, dass er auch als planender Architekt zu individuellen und repräsentativen Gestaltungsweisen befähigt war.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1925WHA d. Gem.Wien, Wien 22, Meißnergasse 4-6 / Andreas Huger-Gasse (mit Hans Seitl)
1925-1926Villa, Wien 23, Zemlinskygasse 84 (Sommerwohnsitz des Architekten)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1906Kolonnadenbau in Karlsbad (Wettbewerb, mit P. Palumbo, 3.Preis)
1907Post- und Amtsgebäude in Wr. Neustadt (Wettbewerb, mit P. Palumbo, 1.Preis)
1908Wohlfahrtshaus in Wien 16 (Wettbewerb, 2.Preis, unter dem Pseudonym Th. Swatosch eingereicht)
1920Klubhaus des Reiterklubs Barcelona (Wettbewerb, mit Karl Badstieber)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA; Archiv der ABK
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Sekundärquellen

LITERATUR:
F. v. Feldegg: Der Kolonnaden-Wettbewerb in Karlsbad. In: Der Architekt 13.1907, S.1ff
Festschrift zur 50-Jahrfeier der techn.gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
14.1908, S.3ff (Post- und Amtsgeb. in Wr.Neustadt)
13.1907, S.1ff, T.12 (Wettbewerb Kolonnaden Karlsbad)

Der Bautechniker
28.1908, S.942f (Wohlfahrtshaus in Wien 16)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jahrhundert. Nendeln 1977

LEXIKA:
AKL

INTERNETLINKS:
www.felsenstein.at (Stammtafel)
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Persönliche Mitteilungen
von Martin Felsenstein, Urenkel des Architekten, April 2007
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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