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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 10.08.1853 - † 11.04.1920 | Geschlecht: m | Geburtsort: Litultovice | damaliger Name: Leitersdorf, Schlesien | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Fucsik, Fuksik | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Ehe mit Antonie F. (*1858)
| Sohn: Ferdinand F. (1884-1952), Architekt |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1885 | Baumeisterprüfung |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1885 | Baumeisterkonzession |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1904-1910 | Gemeinderat (Alsergrund, Liberaler) |
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Mitgliedschaften
| ab 1885 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1886 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
| ab 1897 | Verein der Baumeister in Niederösterreich |
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Vita
| Ludwig Fuchsik wurde in Litultovice, CZ, dem früheren Leitersdorf in Schlesien geboren. Spätestens ab der Erlangung der Baumeisterkonzession lebte Fuchsik allerdings in Wien, wo er ein überaus erfolgreiches Büro betrieb. Daneben engagierte sich Fuchsik auch als Gemeinderat der Liberalen im Bezirk Alsergrund (Wien 9).
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| Auch sein Sohn Ferdinand schlug die Laufbahn eines Architekten ein. Es ist anzunehmen, dass er im Büro seines Vaters tätig war, allerdings sind keine gemeinsamen Werke dokumentiert. Im Gegensatz dazu hat Fuchsik sen. nachweislich mit dem Architekten Ernst Ornstein einige Bauten ausgeführt.
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| Ludwig Fuchsik starb im 67. Lebensjahr in Wien. |
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Stellenwert
| Der Schwerpunkt von Ludwig Fuchsiks Tätigkeit lag im Wohn- und Geschäftshausbau in Wien. Für die Gestaltung der Fassaden bediente er sich der gesamten Palette historisierender Stile, deren Motive er häufig deutlich sichtbar in Giebelaufsätzen einsetzte. So gestaltete er etwa den Giebel beim Haus Wien 1, Börsegasse 3 in neobarocken Formen, während er beim Haus Wien 6, Magdalenenstraße 21 deutsche Renaissanceformen modifizierte. Bemerkenswert sind die Häuser in Wien 9, Rögergasse 1, 1a und 1b. Wie in einem Musterbuch sind hier Häuser in Stilen der Vergangenheit nebeneinander aufgereiht. Während das Haus Rögergasse 1 in reduzierten, schlichten Neorenaissanceformen gestaltet ist, griff Fuchsik für die anschließenden Häuser auf mittelalterliche Formen zurück, die damals ansonsten vor allem dem Sakralbau vorbehalten waren. So zeigt das Haus Rögergasse 1a modifizierte Formen der Romanik, das Nachbarhaus Rögergasse 1b hingegen eine gotisierende Formgebung.
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| Die Fassaden weiterer Gebäude sind zumeist mit barocken, altdeutschen oder renaissancehaften Motiven dekoriert. Zum Teil sind – dem aktuellen Trend entsprechend – aber auch secessionistische Formen eingeflossen (Wien 16, Ottakringerstraße 56). Durch Erker, Lisenen, Risalite, Balkone oder Loggien wurden die Gebäude plastisch gegliedert.
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| Dieser Vielfalt der Formen entspricht durchaus eine äußerst vielfältige Oberflächenbehandlung. Neben dem zumeist üblichen Mauerverputz verwendete Fuchsik auch den Sichtziegel (Wien 4, Schleifmühlgasse 21), und beim Haus Börsegasse 3 ist die Fassade durch den abwechselnden Einsatz von Sichtziegeln und stark bossierten Quadersteinen akzentuiert. Beim Haus Rögergasse 1 wiederum bediente sich Fuchsik der modernen Methode der Verkleidung mit Kunststeinplatten.
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| Großen Wert legte Fuchsik auch auf eine repräsentative Gestaltung der Foyers und Stiegenhäuser. Häufig sind die Eingangstore durch reich verzierte Schmiedeeisenarbeiten ins Blickfeld gerückt (z.B. Wien 15, Sechshauserstraße 36-38).
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| Die wichtigste Arbeit, die Fuchsik gemeinsam mit Ernst Ornstein errichtete, ist das Prestigeobjekt des NÖ Arbeiter-Konsum-Vereins, das heute nicht mehr existierende Arbeiterheim in Wien 16, Kreitnergasse 15-19. Die Architekten verliehen dem Gebäude nicht nur mit reicher Dekoration in neobarockem Vokabular eine eindrucksvoll repräsentative Wirkung, sondern auch die Wohnungen, die in diesem Gebäude integriert waren, sind bemerkenswert, da sie äußerst komfortabel und auf höchstem technischem Niveau ausgestattet waren. So verfügten die Wohnungen zum Beispiel über Zentralheizungen und konnten sogar an eine zentrale Staubsaugeranlage angeschlossen werden.
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| Indem Ludwig Fuchsik souverän über sämtliche Stilarten und Materialen verfügte, schuf er äußerst unterschiedliche Gebäude, die allerdings letztendlich aber keine eigenständige Handschrift erkennen lassen. Dem damaligen Zeitgeschmack hat Fuchsik mit seinen Gestaltungsentwürfen aber zweifellos entsprochen, wie seine reiche Bautätigkeit beweist. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1888 | Miethaus, Wien 5, Schönbrunnerstraße 71 / Rampersdorffergasse 70
| 1891 | Wohnhaus mit Kanzleigebäude und Weinkelleranlage, Klosterneuburg, NÖ, Hölzlgasse 21
| 1892 | Wohnhaus und Weinkelleranlage, Klosterneuburg, NÖ, Alleestraße 37
| 1892 | Wohn- u. Geschäftshaus S.L. Morgenstern, Wien 5, Bacherplatz 10
| 1892-1893 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Börsegasse 3
| 1892-1893 | Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 96
| 1894 | Wohnhaus mit Kelleranlage, Klosterneuburg, NÖ, Martinstraße 25
| 1894-1895 | Wohn- u. Geschäftshaus „Zum goldenen Adler“, Wien 2, Taborstraße 22
| 1894 | Miethaus „Zur alten Schleifmühle“, Wien 4, Schleifmühlgasse 21
| 1894 | Miethaus, Wien 6, Magdalenenstraße 21
| 1894 | Miethaus, Wien 9, Pramergasse 25A / Rögergasse 1
| 1894 | Miethäuser, Wien 9, Rögergasse 1a u. 1b
| 1894-1895 | Miethaus, Wien 2, Glockengasse 11
| 1895 | Miethaus, Wien 4, Mühlgasse 9 / Schleifmühlgasse 17
| 1895 | Miethaus, Wien 4, Mühlgasse 11
| 1896 | Miethaus, Wien 6, Mariahilferstraße 67 / Nelkengasse 5
| 1896 | Miethaus, Wien 7, Lindengasse 38
| 1897-1898 | Miethaus, Wien 1, Dominikanerbastei 17
| vor 1901 | Mitehaus, Wien 8, Blindengasse 35
| 1901-1902 | Wohnhaus Adolf Bachrach, Wien 1, Rosenbursenstraße 8 / Biberstraße 12
| 1903 | Wohnhaus Ernst Weiss, Wien 1, Biberstraße 10
| 1903 | Miethaus, Wien 5, Margaretenstraße 113
| vor 1904 | Miewthaus, Wien 4, Wohllebengasse 15
| vor 1904 | Miethaus, Wien 16, Ottakringerstraße 56
| vor 1904 | Miethaus, Wien 15, Sechshauserstraße 36-38
| 1904 | Miethaus, Wien 8, Josefstädterstraße 56 / Kupkagasse / Hamerlingplatz
| 1906 | Villa, Wien 13, Kupelwiesergasse 12 (mit Ernst Ornstein)
| 1906 | Miethaus, Wien 4, Gusshausstraße 6
| 1906-1907 | Arbeiterheim Wien 16, Kreitnergasse 15-19 (mit Ernst Ornstein, nicht erhalten)
| vor 1908 | Miethaus, Wien 9, Alserstraße 20 (mit E. Ornstein, verändert)
| 1909 | Miethaus, Wien 8, Laudongasse 60 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1900 | Telefon-Actiengesellschaft, Wien 14, Goldschlagstraße 172 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA (Personalakte, Meldearchiv, Verlassenschaftsakt); Archiv Baumeisterinnung |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Weinkeller-Anlage samt Wohnhaus des Herrn Max Stern in Klosterneuburg, Alleestr. 37. In: Allgem. Bauzeitung 59.1894, S.56
| Ausgeführte Kunstschmiedearbeiten der modernen Stilrichtung in Wien und anderen Städten Östreich[sic] Ungarns. Wien 1904
| A. Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. In: R. Wagner-Rieger (Hrsg.): Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche, Bd.4. Wiesbaden 1972
| Kunsthist. Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts. Wien 1976
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 2.1896, S.7, T.10 (Miethaus Wien 2, Glockeng. 11)
| 4.1898, S.19, T.35 (Miethaus Wien 4, Mühlg. 20)
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| Architektonische Details von ausgeführten modernen Wiener Wohn- und Geschäftshäusern, Villen etc. Wien 1896
| Bl.30 (4, Schleifmühlgasse 21)
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| Architektonische Rundschau
| 13.1897, H.12, T.94f (Miethaus Wien 6, Magdalenenstr. 61)
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| Architekten- und Baumeisterzeitung
| 8.1899, S.3 (Wohn- und Geschäftshaus 2, Glockeng. 11)
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| Allgem. Bauzeitung
| 59.1894, S.56, T.44 (Weinkellerei und Wohnhaus M. Stern, Klosterneuburg, Alleestr. 37 / S.56, T.45 (Weinkelleranlage Ferd. Ziffer, Klosterneuburg, Martinstr. 25) / S.72, T.59f (Wohn- und Geschäftshaus L. Goldschmidt Wien 5, Bacherpl. 10) / S.100, T.74 (Wohn- und Geschäftshaus G. Ritschl Wien 1, Börseg. 3)
| 60.1895, S.56, T.38ff (Wohn- und Geschäftshaus, Wien 2, Taborstr. 22) / S.106, T.59ff (Miethäuser in Wien 9, Pramerg. 25a und Rögerg. 1a u. 1b)
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| Der Bautechniker
| 27.1907, S.713ff und 733ff (Arbeiterheim in Wien; Wohnhäuser und Saalbau im 16. Bezirk, Kreitnerg. 15, 17, 19 und Klausg. 16, 18, 20) / S.754ff (Wohn- und Geschäftshaus der Fa. Siemens, Wien 9, Alserstr. 20) / S.817ff (Villa Rudolf König, Wien 13, Kuppelwieserg 12)
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| Neubauten und Concurrenzen
| 4.1898, H.2, T.14 (Wohn- und Geschäftshaus zur alten Schleifmühle, Wien 4, Schleifmühlg. 21)
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| Neubauten in Österreich. 3 Bde, Wien o.J.
| 2.Band, T.18 (8, Alserstr. 20) / T.19f (Arbeiterheim Wien 16, Kreitnerstr)
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| Österr. Wochenschrift f. d. öffentl. Baudienst
| 3.1897, S.157 (Miethaus Wien 4, Mühlg.) / S.250 (Zinshaus Wien 4, Schleifmühlg. 15)
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| WBIZ
| 11.1893/94, S.487 T.70 (Wohn- und Geschäftshaus zum goldenen Adler, Wien 2, Taborstr.) / S.550, T.76 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 1, Börseg. 3) / S.679, T.95 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 5, Bacherpl. 10)
| 12.1895, S.250, T.29 (Wohn- und Geschäftshaus, Wien 9, Rögerg.)
| 13.1896, S. 623 (Miethaus Wien 4, Mühlg. 2)
| 14.1897, Bautenalbum, S.3, T.6 (Miethaus Wien 4, Schleifmühlg. 21)
| 18.1901, T.85 (Portal und Vestibule Wien 8, Blindeng. 35)
| 23.1906, T. 59 (Miethaus Wien 8, Josefstädterstr. 56)
| 24.1907, T.18 (Miethaus Wien 8, Hamerlingpl. 2)
| 25.1908, T.22 (9, Alserstr. 20) / S.203, T.44f (Arbeiterheim Wien 16)
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| Wiener Neubauten im Style der Sezession. 5 Bde. Wien 1902ff
| 4.Band, T.26 (Arbeiterheim, Wien 16, Kreitnerg. 15) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L
| H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Wien 1902
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 22.01.2007 |
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