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Hubert Johann Gessner

Portraitbild
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 20.10.1871 - † 29.01.1943
Geschlecht: m
Geburtsort: Valasske Klobouky
damaliger Name: Wallachisch Klobouk
Land: Tschechien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
weitere Namen: Hubert Johann Karl G.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Karl G., Schönfärber
Mutter: Amalia, geb. Cap
Bruder: Franz Gessner (1879-1975), Architekt
Ehe (1907) mit Margit, geb. Schjelderup, verw. Liederhans (1870-1953)
Kinder: Margarete (Margit, 1909-1997), verehel. Slupetzky; Stiefsohn Fritjof Franz Berber (1897-1947), Dr.jur.
Bürogemeinschaft: 1905-1912 mit Franz Gessner
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1885-1889Staatsgewerbeschule Brünn (Schulkollege von Adolf Loos)
1894-1898Akademie der bildenden Künste Wien (bei O. Wagner)
1900/1901a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1889-1891Praxisjahre bei Baumeister Otto Zeman
1891-1894Bauleiter und Bauzeichner bei Baumeister Julius Lundwall in Troppau
1894März-Sept. Bauführer bei Baumeister Ernst Zuber in Mährisch-Ostrau
1898-1899Tätigkeit im Atelier Otto Wagner
1899-1918Tätigkeit für das Mährische Landesbauamt
1904Eröffnung eines eigenen Ateliers in Wien
1905-1912Zusammenarbeit mit dem Bruder Franz G.
1926Befugnis zum Zivilarchitekt
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Auszeichnungen und Ämter
1921Geschäftsführer der Fa. Maisaufschließungsges.m.b.H.
1927Gesellschafter der Fa. „H.Waschta & Co.“, Handel mit Baumaterialien und Lithographiesteinen
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Mitgliedschaften
ab 1907Gesellschaft österreichischer Architekten
ab 1914Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
ab 1919Wiener Bauhütte
ab 1921NÖ Gewerbeverein
ab 1923Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
ab 1926Österreichische Ingenieur- und Architektenkammer
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Vita
Hubert Gessner wurde 1871 in Wallachisch Klobouk, Mähren, als Sohn eines Schönfärbers geboren. Nach dem Besuch der Bürgerschule in seinem Heimatort trat er in die höhere Gewerbeschule in Brünn, Abteilung Baufach, ein. Die Brünner Gewerbeschule war damals Anziehungspunkt für etliche Schüler, die später als äußerst renommierte Architekten Bedeutung erlangen sollten: Adolf Loos war Gessners Klassenkamerad, und Leopold Bauer sowie Josef Hoffmann besuchten zwei Jahre später diese Anstalt. Nach der Reifeprüfung im Jahr 1889 praktizierte Gessner in verschiedenen Baubüros, wie etwa bei Otto Zeman in Bistriz, später bei einem Baumeister in Troppau und schließlich als Bauleiter im Büro des Baumeisters Ernst Zuber.

Im Jahr 1894 trat Gessner in Wien in die Meisterschule von Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste ein, wo er mit Josef Plecnik und Jan Kotera wiederum zwei in weiterer Folge bedeutende Architekten als Studienkollegen hatte. Nach Abschluss des Studiums arbeitete Gessner ein Jahr in Wagners Atelier, und anschließend war er durch dessen Vermittlung im mährischen Landesbauamt in Brünn tätig. Gessners Hauptaufgabe in diesem Amt war die Errichtung der Landesnervenheilanstalt in Kremsier (1905). Gleichzeitig beteiligte er sich erfolgreich an etlichen Wettbewerben und errichtete etwa das Sparkassengebäude in Czernowitz im Jahr 1902 sowie das Krankenkassengebäude in Brünn (1903-1904).

Noch während seiner Tätigkeit in Brünn beteiligte sich Gessner im Jahr 1902 am Wettbewerb für das „Arbeiterheim Favoriten“ Wien 10, für dessen Entwurf er den 1.Preis und den Auftrag zur Ausführung erhielt. Dieses Gebäude markiert den Beginn der Freundschaft mit Viktor Adler, dem Führer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), sowie den Beginn seiner Karriere gleichsam als „Hausarchitekt“ dieser Partei, was ihm zahlreiche bedeutende Aufträge einbrachte, wie etwa die Errichtung von Arbeiterheimen, diversen Gebäuden für den Wiener Konsum-Verein, Wohnhäusern, Lagerhäusern und sogar Fabriksanlagen, wie etwa die „Hammerbrotwerke“, die „ein wichtiges Symbol für den Aufstieg und die Stärke der proletarischen Verbrauchergenossenschaften darstellten“. (www.dasrotewien.at)

Nachdem Gessner im Jahr 1904 sein erstes eigenes Atelier eröffnet hatte, nahm er seinen jüngeren Bruder Franz, der zu diesem Zeitpunkt noch bei Otto Wagner studierte, als Partner auf. Auf Grund der vielen und umfangreichen Aufträge stellte Gessner in der Folge auch weitere Mitarbeiter in seinem Büro ein, so dass zum Teil bis zu zehn Architekten bei ihm beschäftigt waren (u.a. Hans Paar, Rudolf Perco, Alfons Hetmanek und Franz Kaym).

Im Jahr 1912 endete aus „familiären Gründen“ die Zusammenarbeit der beiden Brüder. Hubert Gessner war weiter als erfolgreicher Architekt tätig, wobei er sich in der Zwischenkriegszeit vor allem als Erbauer etlicher groß dimensionierter Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien – die so genannten „Superblocks“ – einen Namen machte. Daneben entstanden weitere Fabriken sowie kleinere Wohnbauten, und selbst der Brückenbau zählte zu seinem Repertoire (Wien 2, Augartenbrücke über den Donaukanal, 1928-31).

Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde Gessner zeitweilig mit Berufsverbot belegt. Hubert Gessner verstarb noch während des Zweiten Weltkriegs im 72.Lebensjahr an Herzschlag in Wien und wurde am Neustifter Friedhof beigesetzt.
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Stellenwert
Hubert Gessner war ein viel beschäftigter und äußerst universeller Architekt. Der Bogen seiner Bauausführungen spannte sich vom Villenbau über den „Superblock-Gemeindebau“, vom Arbeiterheim über die ausgedehnte Fabriksanlage, bis hin zum Sparkassengebäude, zur Irrenanstalt, zum Hotel sowie Kinosaal und zum Brückenbau. So unterschiedlich diese Bauaufgaben auch waren, erweist sich Gessner bei der Konzeption seiner Gebäude doch stets unverkennbar als Schüler Otto Wagners. Symmetrie, ausgewogene Proportionalität, klare Grundrissdispositionen sowie die Betonung der Konstruktion blieben Zeit seines Lebens die bestimmenden Kriterien seiner Entwurfspraxis.

Gessners frühe Bauten zeigen mit der Verwendung von secessionistischem Formenvokabular, glasierten Ziegeln sowie auskragenden Dächern (Villa Gessner, Wien 18, Sternwartestraße 70, 1907) auch bei der Außengestaltung noch den Einfluss seines Lehrers. Auch das Druckerei- und Verlagsgebäude „Vorwärts“, Wien 5, Rechte Wienzeile 97 (1909-1910) weist Gessner in der gesamten formalen Gestaltung als typischen „Jugendstilarchitekten“ aus. Bei dem markanten, abgetreppten Giebel, der sich über die ganze Hausbreite erstreckt, zeigt sich indessen schon eine typische Intention in Gessners Gestaltungsweise, nämlich den Gebäuden vor allem im Dachbereich unverwechselbare Individualität zu verleihen.

Unerachtet der grundlegenden Kontinuität seiner Gestaltungsprinzipien griff Gessner bei der formalen Ausführung der Gebäude doch auch jeweils aktuelle Trends im Baugeschehen auf, und so finden sich etwa durchaus auch barockisierende Motive bei der im Jahr 1896 entstanden Villa Bratmann in Wallachisch-Klobouk. In der Folge lässt Gessner auch klassizierende Tendenzen erkennen, wie etwa bei der Versicherungsanstalt der Österr. Eisenbahner, Wien 4, Linke Wienzeile 48-52 (1912), die Gessner durch Lisenen, Halbsäulen und pilasterartige Bänderungen einer ausgeprägten Vertikalisierung unterwarf.

Mit geometrischem Dekor, das meist die gesamte Fassadenfläche überzieht und teils mittels Kacheln, teils mittels Terrakottaziegeln oder im rechten Winkel verlaufenden Putzlinien erzielt wird, entwickelte Gessner jedoch auch eine sehr persönliche gestalterische Handschrift (Bezirkskrankenkasse Floridsdorf, Wien 21, Holzmeistergasse 9 (1904-1905).

Bei den Bauten der 30er Jahre ist auch bei Gessner sodann die allgemein üblich gewordene Versachlichung der Formensprache feststellbar. Ein beeindruckendes Beispiel dafür verkörpert die „Kammer für Arbeiter und Angestellte Steiermark“ in Graz, Hans Resel-Gasse 6, Stmk. (1929-1930). Die dekorlosen Fassaden sind durch markante Gesimsbänderungen deutlich horizontalisiert und an der Ecke durch eine dynamisch gekurvte Ecklösung charakterisiert. Das Haus Gessner-Slupetzky, Wien 18, Gersthoferstraße 147 / Scheibenberggasse 52 (1934), in dem Gessner vor seinem Tod lebte, erhielt zwar eine unprätentiöse Fassade, zugleich aber durch einen markanten Rundturm an der Ecke doch wiederum individuelle Signifikanz.

Die bedeutendsten Arbeiten schuf Gessner zweifellos als Architekt der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Vor dem Ersten Weltkrieg errichtete er im Auftrag dieser Partei diverse Genossenschaftsbauten, Arbeiterheime, Krankenkassen und Fabriksbauten, wobei der Schwerpunkt auf der Errichtung von Brotfabriken lag, die im Zuge der steigenden Verbraucherpreise mit kostengünstigen Grundnahrungsmitteln vor allem die Versorgung der Arbeiterschaft sicherstellen sollten. In den 20er Jahren lag Gessners Bedeutung vor allem im Volkswohnungsbau.

Gessner folgte auch bei den Fabriksbauten seinem grundsätzlichen Anspruch, Zweckmäßigkeit mit künstlerischer Gestaltung zu verbinden. Funktionale Anordnungen der Innenräume korrespondieren den jeweils individuell und unverwechselbar strukturierten Außenfassaden. Kennzeichnend für die Fabriksanlagen, die als Solitäre auf freiem Feld entstanden, ist eine Zusammenfügung von unterschiedlich dimensionierten und gestalteten Baublocks zu dynamisch-plastischen Objekten. Dieser Eindruck wird verstärkt durch eine Betonung der Dachlandschaften, sodass die Gebäude auch aus der Fernsicht eine markante Unverkennbarkeit ausstrahlen. Die Akzentuierung der Silhouette erfolgte etwa durch überbetonte Schornsteine (Hammerbrotwerke Wien 21, Schwaigergasse 1918) oder durch Ausbildung von Türmen, die sich über flache Dächer erheben (Hammerbrot-Werke, Schwechat, Innerbergstraße 28, NÖ, 1908-1909).

Die diversen öffentlichen Gebäude der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei erhielten mittels Dekor auffallende Fassaden, sodass sich diese Bauten deutlich von den umgebenden Miethäusern abheben. Beim – heute stark veränderten – Gebäude des Ersten Niederösterreichischen Arbeiter Konsum-Vereins, Wien 12, Wolfganggasse 58-60 (1908-1909) etwa war die Fassade zur Gänze mit quadratischem sowie noppenförmigem Terrakottadekor überzogen.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Gessner vor allem als Erbauer von Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien aktiv. Als Wagner-Schüler mit der Bewältigung von monumentalen Prestigebauten und urbaner Gestik vertraut, zählt er neben Schmidt/Aichinger, Karl Ehn und Rudolf Perco zu den wichtigsten Gestaltern der so genannten „Superblocks“. Die monumentalen, bis zu achtgeschossigen Wohnblocks sind stets um begrünte Höfe gruppiert („Reumann-Hof“, Wien 5, Margaretengürtel 100-112, 1924. Ursprünglich hatte Gessner hier sogar einen 12 Stockwerke hohen Baublock geplant). Fast immer variieren romantische Rundbogenloggien, Klinkerbänderungen oder farbiger Edelputz mit expressiven, dreieckförmig vorspringende Erkern, Loggien oder Balkonen und mildern damit die Wucht der Fassadenausdehnungen. Sozioökonomisch stellten die Superblocks quasi eine Stadt in der Stadt dar. Die Zugänge zu den Stiegenhäusern erfolgen – von den umlaufenden Straßen abgeschirmt – von den Höfen aus. Immer sind Geschäfte, Waschküchen, Kindergärten, Büchereien, Mutterberatungsstellen etc. vorgesehen.

Der „Karl Seitz-Hof“ in Wien 21, Jedleseerstraße 66-94, den Gessner nach einem Wettbewerbssieg in den Jahren 1926-1932 erbaute, bildet mit 1169 Wohnungen eine der größten Anlagen. Paradigmatisch demonstriert hier die weit ausladende halbrunde Hauptfassade, die einen großen Platz umfasst, den expressiven Pathos der Gemeindebauarchitektur der 20er Jahre, und ein hoch über die Dächer aufragender Uhrturm erinnert an die signifikanten Aufbauten bei Gessners Fabriken der Vorkriegszeit. Im Hof hingegen bedient sich Gessner mit der Ausbildung von Rundtürmen und Rundbogenarkaden allerdings durchaus wiederum einer romantisierenden Gestik, um wohnliche Geborgenheit und gemeinschaftliche Idylle zu evozieren.

Hubert Gessner zählt zu den bedeutendsten Architekten, die aus der Wagner-Schule hervorgegangen sind. Seine Leistung besteht insbesondere darin, dass er als Architekt der Soziademokratischen Arbeiterpartei für „seine“ Klientel, die Arbeiterklasse, neue architektonische Lösungen schuf. Indem er nicht nur funktionale, sondern auch repräsentative, ästhetisch ansprechende Industriebauten gestaltete, ästhetisierte er gleichsam auch die Tätigkeit der Menschen, die in diesen Gebäuden arbeiteten. Die selbstbewusste Gestik der Fabriksbauten setzte am Beginn des 20.Jahrhunderts aber auch einen wesentlichen Impuls für eine Neubewertung von Arbeitsstätten insgesamt.

Auch die sorgfältig geplanten Gebäude der Arbeiterwohnheime bzw. Krankenkassen sowie die monumentalen „Wohnpaläste“ der Gemeinde Wien lassen eine analoge Intention erkennen. Immer ging es darum, die Arbeits- und die Wohnbedingungen der Menschen gleichermaßen zu verbessern und gleichzeitig innerhalb dieses sozioökonomischen Zusammenhangs durch die Erzielung einer ostentativen Repräsentanz – Borsi-Godoli spricht von „bürgerlicher Eleganz“ – das Lebensgefühl der Menschen zu heben. Allerdings stießen diese „Volkswohnungspaläste“ in der zeitgenössischen Rezension teilweise auch auf Kritik, da kleinbürgerliche Ideale fortgeschrieben wurden, statt für das Proletariat neue und womöglich adäquatere Ausdrucksmittel gefunden zu haben. Insgesamt demonstrieren Gessners Bauten aber vielleicht gerade auf Grund ihres sozialen und ihres ästhetischen Anspruchs eindrucksvoll das machtvolle Selbstverständnis der dynamisch aufstrebenden „Arbeiterpartei“.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
1896Villa Bratmann, Wallachisch-Klobouk, Mähren / Valasske Klobouky, CZ
1907Villa Gessner, Wien 18, Sternwartestraße 70
1911-1912Arbeiterwohnhausanlage, Gloggnitz, In der Zeile 6a,b,c, NÖ
1911-1912Wohnkolonie Liesing, Wien 23, Elisenstraße 32-42
um 1911Portal S. Friedmann jun., Wien 1, Weihburggasse 26 (mit Franz G.; zerstört)
1912Doppelwohnhaus, Wien 4, Kettenbrückengasse 20 (mit Franz G.)
1912-1913„Eisenbahnerheim“, Wien 5, Margaretenstraße 166 (mit Franz G.)
1912-1913Wohnhausanlage „Fünfhaus“, Mödling, Payergasse 19, 21, 23, NÖ (heute „Leopold Müller Hof“)
1913Wohnhausanlage, Schwechat, Franz Schubertgasse 4-8 / Ehrenbrunnergasse 10 / Hanuschgasse 2, NÖ
1913-1917Wohn- u. Geschäftshaus d. Obersteir. Spar- und Konsumvereins, Bruck a.d.Mur, Roseggerstraße 24, Stmk.
1914Geschäftshaus, St.Pölten, Domplatz 9 / Herrenplatz 4, NÖ
1923-1925WHA d. Gem.Wien „Metzleinstalerhof“ Wien 5, Margaretengürtel 90-98
1924WHA d. Gem.Wien „Lassalle-Hof“, Wien 2, Lassallestraße 40 (mit Friedrich Schlossberg, Hans Paar, Fritz Waage, Wettbewerb 2.Preis)
1924WHA d. Gem.Wien „Reumann-Hof“, Wien 5, Margaretengürtel 100-112
1925WHA d. Gem.Wien „Heizmann-Hof“ mit Feuerwache Leopoldstadt, Wien 2, Vorgartenstraße 140-142 / Radingerstraße 9
1926-1932WHA d. Gem. Wien „Karl Seitz-Hof“, Wien 21, Jedleseerstraße 66-94 (Wettbewerbssieg)
1927-1928Wohnhausanlage „Robert Zangerl Hof“, Neunkirchen, Schreckgasse 14, NÖ
1930Villa Slupetzky, Wien 19, Sieveringerstraße 13
1930-1931Villa Haus Winterstein, Wien 18, Pötzleinsdorferstraße 123
1934Haus Gessner-Slupetzky, Wien 18, Gersthoferstraße 147 / Scheibenberggasse 52
zahlreiche Zu- und Umbauten, Errichtung von Grabmälern sowie weitere Wohnbauten außerhalb Wiens

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
Auswahl:
1902Arbeiterheim Favoriten, Wien 10, Laxenburgerstraße 8-10 (Wettbewerb, 1.Preis, heute Hotel, Fassade rekonstruiert)
1902Sparkassengebäude in Czernowitz, Bukowina (Wettbewerb 1.Preis)
1903-1904Bezirkskrankenkassa Brünn, Mähren / Brno, CZ, Franz-Josef-Straße (heute trida Milady Horakove) 24-26
1904-1905Bezirkskrankenkasse Floridsdorf, Wien 21, Holzmeistergasse 9 (mit Franz G.)
1905Hotel Schlesischer Hof, Troppau, Österr.Schlesien / Opava, Masarykova, CZ (mit Franz G.)
1905Zentralbad Brünn, Mähren / Brno, Ulice Rasinova 12, CZ (mit Franz G.)
1905Mährische Landesirrenanstalt Kremsier, Mähren / Kromeriz, Hacvickova 50, CZ
1906Hotel Heinrichshof, Neutitschein / Novy Jicin, Vezenska, CZ (mit Franz G.)
1908-1909Erster NÖ Arbeiter Konsum-Verein, Wien 12, Wolfganggasse 58-60 (mit Franz G., verändert)
1909-1910Parteihaus, Druckerei- und Verlagsanstalt „Vorwärts“, Wien 5, Rechte Wienzeile 97 (mit Franz G.; verändert)
1909-1912Sozialdemokratisches Parteihaus, Verlagsgebäude „Arbeiterwille“, Buchdruckerei „Vorwärts“, Graz,
Hans Reselgasse 12-14 (mit Franz G.)
1910Arbeiterheim Floridsdorf, Wien 21, Angererstraße 14 (mit Franz G.; Um- und Zubau)
1911Kindererholungsheim, Stranzendorf, Bez. Korneuburg, NÖ (mit Franz G.)
1912Versicherungsanstalt der österr. Eisenbahner, Wien 4, Linke Wienzeile 48-52 (verändert)
1912-1913Eisenbahnerheim, Wien 5, Margaretenstraße 166
1914Konsumvereinsgebäude, Mödling, Neudorferstraße 10, NÖ
1928Amtsgebäude der Kammer für Arbeiter u. Angestellte Oberösterreich, Linz, Volksgartenstraße 40, OÖ
1928-1931Augartenbrücke über den Donaukanal, Wien 2
1929-1930Kammer für Arbeiter und Angestellte Steiermark, Graz, Hans Resel-Gasse 6 / Strauchergasse 34, Stmk.
Zahlreiche Zu- und Umbauten sowie weitere Gebäude außerhalb Wiens

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
Auswahl:
1905Lagerhaus des Österr. Konsum-Vereins, Wien 10, Sonnwendgasse 15
1908-1909Bäckerei des 1.Wiener Konsumvereins, Wien 16, Hasnerstraße 123
1908-1909Hammerbrot-Werke, Schwechat, Innerbergstraße 28, NÖ
1908Bäckerei des 1.NÖ Konsumvereins, Wien 12, Wolfganggasse 58-60
1910Erste Tiroler Arbeiter Bäckerei, Mühlau/Innsbruck, Haller Straße 93, Tirol
1912Arbeiterbäckerei, Leoben, Bergmann Straße 18, Stmk.
1913-16Maschinen-, Kisten- und Holzwarenfabrik Koffmahn, Wien 23, Breitenfurter Straße 176 (heute Sargerzeugungsbetrieb Wiener Stadtwerke)
1918Akkumulatoren-Fabrik, Wien 23, Siebenhirtenstraße 12
1918Hammerbrotwerke Wien 21, Schwaigergasse 19
1920-1921Spatenbrotwerke Linz, Semmelweisstraße 40
1942-1943Schokoladebfabrik Michaek Rubey, Wien 14, Mitisgasse 18-20
zahlreiche Um- und Zubauten sowie Fabriksbauten außerhalb Wiens

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1921Centralkino Linz im Hotel Schiff, OÖ
1922Wohnungseinrichtung Dr. Karl Renner Wien
Zahlreiche Einrichtungen und Wohnungsumbauten in und außerhalb Wiens

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
Auswahl:
1897Sparkassengebäude in Podebrad (Wettbewerb)
1898Sparkassengebäude in Troppau (Wettbewerb)
1899Schulbau in Korneuburg (Wettbewerb, 2.Preis)
1902Sparkassengebäude in Bozen (Wettbewerb)
19016-klassige Mädchenvolksschule mit Turnhalle, Kronstadt, Siebenbürgen / Brasov, RO (Wettbewerb)
1915Umbau des Kursalons, Wien (Wettbewerb, mit Franz Kaym)
1915Österr. Völker- und Ruhmeshalle am Burgstall beim Leopoldsberg, Wien (Wettbewerb)
1924Brigittabrücke (heute Friedensbrücke) Wien (Wettbewerb)
1925Kuranlage Bad Schallerbach (Wettbewerb)
1927Trink- und Wandelhalle in Baden bei Wien (Wettbewerb, zum Ankauf empfohlen)
1928Hafenbrücke im Prater Wien
1928Umbau des Apollo-Theaters in Wien (Projekt)
1932Amtsgebäude der österr. Handels- und Gewerbekammer Linz (Wettbewerb)
1933Erschließung des Kahlenberges Wien (Wettbewerb)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
H. Gessner: Zivilarchitekt, Bauten und Entwürfe. Wien 1932

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Matrikenarchiv der Pfarre Wieden Wien 4; WStLA (Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament); MA 43 ( Grabstellendatenbank, Grabprotokoll Friedhof Neustift); Grabinschrift; Archiv Adler (Parte); Achleitner-Archiv
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. Bd.1, Wien 2003
O. Belgrader: Die Eisenbetonkonstruktionen am Fabriksneubau des N.-Ö. Arbeiter Konsumvereins in Wien XII, Fockyg. In: Der Bautechniker 30.1910, S.441ff
F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
O. A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
A. Keller: Eine neue Arbeit von Zivilarch. Hubert Gessner [Österr. Credit-Institut f. öffentl. Unternehmungen und Arbeiten] In: Österreichische Kunst 7.1936, H.1, S.12f
P. Kortz: Wien am Anfang d. 20.Jh.s. 2.Bd. Wien 1906
Kunsthist. Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts. Wien 1976
M. Kristan: Hubert Gessner Architekt zwischen Kaiserreich und Sozialdemokratie. Phil.Diss., Univ. Wien 1997
A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
J.A.Lux: Ein Arbeiter Konsumvereins-Haus in Wien. In: Bautechnische Zeitschrift 22.1907, S.129ff
J.A. Lux: Hubert Gessner und die Wagnerschule. In: Innendekoration 13.1902, S.296ff
J.A. Lux: Hubert Gessners Krankenkassengebäude in Brünn, Franz Josefstr. 24-26. In: Die Architetkur des XX. Jhds. 7.1907, H.2., S.15
J.A. Lux: Das Arbeiterheim. In: Der Architekt 9.1903, S.14, T.16
J.A. Lux: Das Sparkassengebäude in Czernowitz. In: Der Architekt 9.1903, T.72
M. Marchetti (Hg.): Wien um 1900-Kunst und Kultur. Wien/München 1985
A. Moravansky: Die Architektur der Donaumonarchie. Berlin 1988
A. Moravansky: Die Erneuerung der Baukunst. Wien 1988
Das neue Wien. Städtewerk. (Hg. Gemeinde Wien), Wien 1926-1928
ÖKT Linz: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. Wien 1977f
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
ÖKT 54: T Karl / T. Brückler: Die Kunstdenkmäler der Stadt St.Pölten. Horn 1999
M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
A.L. Plehn: Modener Ziegelrohbau. Moderner Backsteinbau. (Krankenkasse Brünn). In: Dt. Bauhütte 10.1906, S.64f
G. Frodl (Hg.): Gesch. d. bild. Kunst in Österreich, 19.Jh. Bd.5, München u.a. 2002
M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894 –1912. München 1980
U. Prokop: Wien. Aufbruch zur Metropole. Wien u.a 1994
R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861–1951. Wien 1951. S.230, 306
O. Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. München 1966
J. Vybiral: Junge Meister. Architekten aus der Schule Otto Wagners in Mähren und Schlesien. Köln u.a. 2007
M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
2.1896, S. 50, S.87 (Entwurf für eine kath. Pfarrkirche)
3.1897, S.4, T.7 (Villa des Herrn J. Bratmann in Klobouk)
9.1903, T.14f (Arbeiterheim) / T.71 (Sparkassengebäude in Czernowitz) / S.49, T.122 (Krankenkasse in Brünn)
10.1904, T.113 (Krankenkassa Brünn)
11.1905, S.15, T.29f (Bezirkskrankenkasse in Floridsdorf) / T.48 (Hotel Schlesischer Hof, Troppau)
12. 1906, S.48 (Hotel in Neutitschein)
13.1907, T.68 ((Hotel Schlesischer Hof in Troppau)
14.1908, S. 52 (Konsum in Pöchlarn) / S.102 (Familienwohnhaus) / S.101 (Entwurf für eine Industrieanlage) / S.103 (Klubhaus)
15.1909, T.52 (Wohnhaus in Wien XVIII, Sternwartestr.)
16.1910, T.45f (Hammerbrotwerke) / T. 56 (Verlagshaus „Vorwärts“) / T.62 (NÖ Arbeiter-Konsumverein Wien 12)
17.1911, S.75 (Portal S. Friedmann jun.)

Die Architektur des XX. Jahrhunderts
7.1907, T.33 (Bezirkskrankenkasse Brünn)

Architektonische Monatshefte
8.1902, T.92 (Arbeiterheim in Wien)

Österreichische Bau- und Werkkunst
1.1924/25, S.126 (Wettbewerb Brigittabrücke)

Österr. Kunst
5.1934, H.2, S.30 (Frisörgeschäft Leo)
7.1936, H.7/8, S.20f (Sommerhaus Wien 19, Himmelstr.)

WBIZ
23.1906, S.345 (Arbeiter-Konsumhaus)
29.1912, S.262, T.58 (Verlag und Druckerei Vorwärts, Wien V, Rechte Wienzeile)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. I; Achl. II; Achl. III/1; Achl. III/2
Arch.Wien
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L ; Dehio NÖ/Süd M-Z ; Dehio NÖ/Nord; Dehio Graz
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
P. Zatloukal: A Guide to the Architecture of Brno 1815-1915. Brno 2000

LEXIKA:
ÖL; Czeike; AKL; ThB; Weihsmann 05
Biographisches Lexikon der böhmischen Länder. 4 Bde Wien 1979ff;

INTERNETLINKS:
www.dasrotewien.at
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Anmerkungen
Bei Czeike, im Biogr. Lex. der böhm. Länder sowie bei Marchetti 1985: Sterbedatum falsch
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 15.09.2008
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Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung