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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.01.1839 - † 20.04.1913 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Titel: Oberbaurat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Bauingenieur | Familiäres Umfeld: Vater: Franz (*ca.1799), Kleidermacher
| Mutter: Magdalena, geb. Gößler (*ca.1799)
| Ehe (1865) mit Johanna Philippine Haider (1841-1902)
| Kinder: Rudolf (*1868) Kassenvorstand d. Zentralsparkasse Wien |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1860-1862 | Technische Hochschule (technische Abteilung) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1871 | im Stadtbaumt tätig (ab 1884 definitiv als städt. Ingenieur)
| 1889-1893 | Leiter der Bauamtsabteilung der Verbauung der Linienwallgründe (Oberingenieur)
| 1902-1908 | Vizebaudirektor der Stadt Wien |
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Auszeichnungen und Ämter
| ab 1893 | Mitglied des ständigen Schiedsgerichts in technischen Angelegenheiten des Österr.Ing. u. Architektenvereins
| ab 1895 | Mitglied des Verwaltungsrats des Öster. Ingenieur u. Architektenvereins
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| 1895 | Baurat
| 1897 | russischer St.Stanislas Orden 2.Klasse
| 1902 | Ritter des Franz-Josefs Ordens
| 1904 | Mitarbeiterdiplom der Gruppe Hygiene, Ausstellung St.Petersburg, RUS
| 1908 | Große goldene Salvatormedaille der Stadt Wien |
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Mitgliedschaften
| ab 1865 | Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Rudolf Helmreich, der aus bescheidenen kleinbürgerlichen Verhältnissen stammte, wurde 1839 als Sohn eines Schneidermeisters in Wien geboren. Über seine Kindheit und Schulbesuche ist nichts bekannt. In den frühen 60er Jahren studierte er am damaligen Wiener Polytechnikum (heute Technische Universität) in der technischen Abteilung und dürfte danach für einige Jahre in diversen Baubüros gearbeitet haben. Ab 1871 war er im Wiener Stadtbauamt tätig, erhielt aber erst nach 13 Jahren eine definitive Anstellung als Ingenieur. Im Zuge der Stadterweiterung Wiens wurde er 1889 zum Leiter der technischen Arbeiten für die Übernahme und Vereinigung der Vororte bestellt.
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| In der Ära Bürgermeister Karl Luegers (1897-1910) war Helmreich insbesondere mit der technischen Leitung großer Projekte zum Ausbau der städtischen Infrastruktur befasst. 1902 wurde er zum Vizebaudirektor des Stadtbauamts ernannt und war damit der zweite Mann hinter Direktor Franz Berger. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung 1908 inne. Aufgrund seiner großen Verdienste erhielt Helmreich zahlreiche Auszeichnungen und war auch ein gefragter Juror. Seine Porträtbüste ist als Konsolstein an der rechten Seite des Portals der Anstaltskirche zum Hl.Borromäus des Versorgungsheimes von Lainz angebracht, dessen Errichtung 1902-1904 unter seiner technischen Leitung erfolgte.
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| Helmreich ist an den Folgen einer Diabeteserkrankung im 74.Lebensjahr als vermögender Mann in Wien gestorben. Aus seiner Ehe hinterließ er einen Sohn. |
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Stellenwert
| In seiner knapp vierzig Jahre währenden Tätigkeit für das Wiener Stadtbauamt hatte Rudolf Helmreich Anteil an einigen bedeutenden Entwicklungsschritten Wiens zu einer modernen Großstadt. Wobei zu bedenken ist, dass man sich seitens der damaligen Stadtverwaltung ausschließlich mit dem Ausbau der städtischen Infrastruktur beschäftigte. Agenden des Wohnbaus wurden erst in der Zwischenkriegszeit vom Stadtbauamt übernommen.
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| Insbesondere im Zuge der Stadterweiterung von 1892/93 war Helmreich mit der anspruchsvollen Aufgabe der Organisation der Übernahme und Vereinigung der Vororte befasst. Späterhin hatte er die technische Leitung von zahlreichen Großvorhaben inne, u.a. der Erweiterung des Zentralfriedhofs in Simmering (Wien 11. Bezirk), sowie der Errichtung der Versorgungsanstalt in Lainz (Wien 13, Versorgungsheimplatz 1), die für 2000 Pfleglinge konzipiert eines der größten städtischen Vorhaben überhaupt war und angesichts damaliger Verhältnisse eine soziale Großtat darstellte. Im Rahmen dieser Tätigkeit oblag es Helmreich als städtischem Ingenieur, das Bauprogramm zu erstellen, Kostenvoranschläge zu errechnen, technische und organisatorische Details auszuarbeiten und anderes mehr. Die Planung der jeweiligen Projekte erfolgte stets in Zusammenarbeit mit einem Architekten, der für die „architektonische Ausgestaltung“ – dies betraf insbesondere die Außenerscheinung – zuständig war. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1895 | Haus zum „Güldenen Becher“, Wien 1, Stock im Eisenplatz (techn. Planung, mit Alexander Wielemans) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1899-1900 | Amtshaus für den 16.Bezirk, Wien 16, Richard-Wagner-Platz 14 (techn. Planung, Entw. Max Moßböck)
| 1901-1902 | Kaiser Franz Josef-Landwehrkaserne, Wien 14, Hütteldorfer Straße 188 (techn. Planung, mit J. Scheiringer, jetzt Pflegeheim Baumgarten)
| 1902-1904 | Lainzer Versorgungsheim, Wien 13, Versorgungsheimplatz 1 (techn. Planung, mit J. Scheiringer, jetzt Geriaratriezentrum „Am Wienerwald“)
| 1903-1905 | Kirche und Nebengebäude auf dem Wiener Zentralfriedhof, Wien 11 (Bauleitung, Entw. Max Hegele)
| 1907 | Landwehrtruppenspital in Wien (Vorarbeiten) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| R. Helmreich: Über den Bau des Bürgerversorgungshauses der Gemeinde Wien in Lainz. In: Zeitschrift d. Österr.Ing.u.Architektenvereines 55.1903, S.446 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| MA 43 (Grabauskunft); TUWA; WStLA (Meldearchiv, Todesfallaufnahme, Verlassenschaftsakt); Archive der Schottenpfarre Wien 1, Pfarre Mariahilf Wien 6, und Pfarre Josefstadt / Maria Treu, Wien 8 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| P. Kortz: Wien am Anfang des 20.Jahrhunderts. 2.Bd. Wien 1906
| Neue freie Presse 20.4.1913 (Nachruf)
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999-2000
| Wiener Bauindustriezeitung 25.1908, S.211 (Versetzung in den Ruhestand)
| Wiener Bauindustriezeitung 30.1913, S.272 (Nachruf) | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 24.1904, S.687ff, S.717ff, S.737ff u. S.761ff (Versorgungshaus in Lainz)
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| Wiener Bauindustriezeitung
| 12.1895, S.660 (Umbau des Lazansky-Hauses auf dem Stephansplatz) / S.865 (Erweiterung des Zentralfriedhofs) / S.882f (Städtisches Amtshaus in Simmering)
| 18.1901 (Beilage) S.225 u. S.265 (Das neue Versorgungshaus Lainz, Wien 13) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977
| Wiener Communalcalender. Wien 1890ff |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Petra Schumann / Ursula Prokop | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 06.06.2008 |
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