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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 02.11.1883 - † 30.09.1967 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Kaleska | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Franz Leopold K. (1844-1920), Geschäftsmann
| Mutter: Klementine, geb. Scherr (1843-1895)
| Ehe mit Katharina Gruber (1897-1976)
| Kinder: Robert jun. (1920-1961) Hochbauing.; Hilde (1922-1967) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1902 | Abschluss Höhere Staatsgewerbeschule Wien (bautechnische Abteilung)
| 1904-1907 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Friedrich Ohmann) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| um 1908-1912 | Praxis bei Friedrich Ohmann und Max Hegele
| ab 1913 | selbständiger Architekt in Wien (Baumeisterkonzession, Gründung der Firma Robert Kalesa)
| ca.1914-1918 | Kriegsdienst als Oberleutnant
| 1916 | Befugnis zum Zivilingenieur für Hochbau (1960 ruhend gestellt) |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1898 | Buchpreis der Staatsgewerbeschule Wien
| 1906 | Hagenmüller-Preis
| 1917 | Preis der Stadt Wien für künstlerisch hervorragende Bauten (WHA „Heimat-Hof“, Wien 15, Johnstraße 56) |
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Mitgliedschaften
| ab 1913 | Baumeisterinnung
| ab 1917 | Wiener Bauhütte
| ab 1920 | Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein
| o.J. | Architektenkammer |
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Vita
| Robert Kalesa, 1883 in Wien geboren, stammte aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Der Vater war ein aus Ungarn zugewanderter Geschäftsmann, die Mutter eine Arzttochter. Kalesa erhielt seine Ausbildung an der Höheren Staatsgewerbeschule, wo er bereits einen Schulpreis erhielt. Nach der Matura studierte er an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Friedrich Ohmann. Der neuerliche Erhalt eines Preises während seines Studiums bestätigte die Begabung des jungen Studenten. Sein Praktikum absolvierte Kalesa im Atelier seines Lehrers Ohmann und bei Max Hegele. Nachdem er auch die Baumeisterkonzession erworben hatte, machte er sich 1913 selbständig. Aufgrund der guten Baukonjunktur in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erhielt er gleich einige größere Aufträge, darunter auch (möglicherweise aufgrund familiärer Kontakte) für diverse Industrieanlagen in Ungarn.
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| Kalesa, der während des Krieges als Oberleutnant eingerückt war, konnte in der Zwischenkriegszeit seine Arbeit als Architekt und Baumeister fortsetzen, wobei sein Schwerpunkt überwiegend der Wohn- und Siedlungsbau im Raum Wien und Niederösterreich war. Über seine Tätigkeit während des Zweiten Weltkriegs ist nichts bekannt. Obwohl seine Befugnis zum Zivilarchitekten erst 1960 ruhend gestellt wurde, sind keinerlei Bauten aus der Zeit nach dem Krieg dokumentiert. Kalesa ist durchaus wohlhabend im 84.Lebensjahr in Wien gestorben. |
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Stellenwert
| Robert Kalesa gehört der Architektengeneration an, deren Ausbildung am Beginn des 20. Jh.s noch von der Bewegung des Secessionismus und des Jugendstils geprägt war, allerdings in der sehr moderaten, eher traditionsverbundenen Ausrichtung seines Lehrers Friedrich Ohmann.
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| Kalesa, der schon bald nach seiner Ausbildung auch die Baumeisterkonzession erworben hatte und praktisch alle seine Bauten selbst ausführte, erhielt – gleich nachdem er sich selbständig gemacht hatte –, zahlreiche und zum Teil auch recht prestigeträchtige Aufträge. Eines seiner ersten Projekte, ein aufwändiger Schulbau in Mödling, NÖ (Jakob-Thoma-Straße 20) fiel ihm aufgrund einer siegreichen Wettbewerbsbeteiligung zu. Kalesa, der den Komplex (angeschlossen waren ein Turnsaal, Dienstwohnungen und anderes mehr) über einen U-förmigen Grundriss errichtete, erzielte eine betont malerische Silhouette durch die Asymmetrie des Baukörpers, der von einem geschwungenen Mansardenwalmdach überwölbt und von einem pittoresken Seitenpavillon abgeschlossen wird, wobei Elemente des Secessionismus und des Heimatstils synkretistisch eingesetzt werden. Den gehobenen Anspruch des Gebäudes unterstreicht die elaborierte dekorative Ausgestaltung mittels Kartuschen und Putti in der Art der Wiener Werkstätte, die sich insbesondere auf die Portalzone konzentriert.
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| Ein sehr dekorativer Charakter ist auch prägend für die frühen Wohnbauten Kalesas. Die um 1914 in Wien 15, Johnstraße 56-58 errichtete genossenschaftliche Wohnhausanlage „Heimat-Hof“ übernimmt analog zum Namen Elemente des Heimatstils und des Biedermeier. Die breit gestreckte Fassade wird mittels Pilaster und Dreieckgiebel rhythmisiert, während große mehrteilige Fenster bereits modernen Wohnansprüchen entsprechen. In großer formaler Affinität entstand nur kurze Zeit später eine aus drei Wohnblocks bestehende Anlage in Wien 5, Währinger Gürtel 90-98, die Kalesa noch konventionell mit straßenseitigen Eingängen konzipierte. Die Planung dieses Projekts erfolgte gleichfalls noch 1914, die Bauarbeiten wurden allerdings – durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzögert – erst 1916 in Angriff genommen, um schließlich völlig eingestellt zu werden. Als sich die Gemeinde Wien nach Ende des Krieges anschickte, das dramatische Wohnungsproblem zu lösen und u.a. auch diesen stecken gebliebenen Bau aufkaufte, vollendete Hubert Gessner 1923 die Anlage durch die Errichtung weiterer Wohneinheiten entlang den Straßenzügen der Fendigasse, Siebenbrunnenfeldgasse und Siebenbrunnengasse. Mit diesem Ausbau gelang es Gessner erstmals die klassische Typologie der „Volkswohnhäuser“ des „Roten Wien“ zu entwickeln: die in Blockrandverbauung angeordneten Wohnblocks umschließen einen großen begrünten Innenhof, von dem aus auch die jeweiligen Stiegenhausaufgänge zugänglich sind. Aufgrund des Umstandes, dass die Wohnhausanlage schließlich unter dem Namen „Metzleinstalerhof“ als erster „Volkswohnpalast“ in die Geschichte des „Roten Wien“ eingegangen ist, wird auch der Name von Robert Kalesa mit der Entwicklung des sozialen Wohnbaus in Verbindung gebracht, obwohl sein Beitrag ein eher zufälliger war.
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| Kalesa, der in seiner Spätzeit sehr oft nur als ausführender Baumeister tätig war (u.a. führte er für den Loos-Schüler Heinrich Kulka eine Villa in Wien 13, Küniglberggasse 55 aus), errichtete in der Zwischenkriegszeit vor allem zahlreiche Villen im Währinger und im Hietzinger Cottage. Die formale Durchgestaltung dieser Wohnbauten bleibt generell einem eher traditionsverbundenen Kanon verpflichtet und zeigt nur zögerliche Annäherungen an die zeitgenössische Moderne (z.B. Mietvilla, Wien 13, Konrad-Duden-Gasse 60). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1914-1915 | WHA „Heimat-Hof“, Wien 15, Johnstraße 56-58
| 1916-1919 | Wohnhäuser, Wien 5, Margaretengürtel 90-98 (1. Bauteil des späteren „Metzleinstalerhofes“, 1922/23 von Hubert Gessner fertiggestellt)
| vor 1918 | Siedlung in Wien 23, Mauer (Adr. unbek.)
| vor 1918 | Fürsorgewohnungen der Firma Roth, Pressburg / Bratislva, SK
| vor 1918 | Miet- und Einfamilienhäuser in Tulln, Klosterneuburg und Kritzendorf, NÖ
| 1924 | Villa, Wien 18, Salierigasse 6
| 1925 | Miethaus, Wien 13, Braunschweiggasse 22
| 1924-1925 | Wohnhaus, Wien 13, Beckgasse 33
| 1927 | Wohnhäuser, Wien 13, Hansi-Niese-Weg 7, 9 u. 11
| 1929 | Wohnhaus, Wien 13, Hansi-Niese-Weg 5 (Entw. Robert Gerlach)
| 1929 | Wohnhaus, Wien 13, Pacassigasse 68 (abgerissen)
| 1929 | Wohnhaus, Wien 13, Konrad-Duden-Gasse 60
| 1930 | Wohnhaus, Wien 18, Hockegasse 89a
| 1931 | Villa, Wien 18, Leschetitzkygasse 10
| 1932 | Wohnhaus, Wien 13, Hansi-Niese-Weg 1
| 1931-1933 | Wohnhaus, Wien 13, Küniglberggasse 52
| 1933 | Wohnhaus, Wien 13, Küniglberggasse 55 (Entw. Heinrich Kulka) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1913 | Volks- und Handelsschule, Mödling, Jakob-Thoma-Straße 20, NÖ (2.Preis)
| 1929 | Sparkasse und Rathaus, Tulln, Rathausplatz 8, NÖ |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| vor 1918 | Industrianlage in Peczs, H
| vor 1918 | Industrieanlage der Firma Roth, Pressburg / Bratislva, SK
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diverse Industriebauten
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NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1908 | Wohlfahrtshaus Wien (Wettbewerb, Ankauf, mit Viktor Fenzl)
| 1908 | Kirche in Bodenbach / Podmokly, CZ (Wettbewerb, Ankauf)
| 1911 | Badehaus auf einem Schwimmschiff für das Strandbad Kritzendorf, NÖ (Projekt?)
| 1909 | kath. Kirche in Wigstadtl, Vitkov, CZ (Wettbewerb, ein Preis)
| 1915 | Steg über den Donaukanal in Wien (Wettbewerb, ein Preis)
| 1915 | U-Bahnhaltestelle in Wien (Wettbewerb)
| 1915 | Abschluss des Schottenringes in Wien (Wettbewerb, ein Preis)
| 1917 | Ankündigungssäule (Wettbewerb, ein Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; Archiv der KAIK; Baumeisterinnung; Archiv der ÖIAV; Matrikenstelle Pfarre Alt-Ottakring; MA 43 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Architektur in Österreich im 20. u. 21. Jahrhundert (Hg. AzW). Wien 2006
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Klosterneuburg Geschichte u. Kultur (Die Architektur der Klosterneuburger Strandbäder u. Wochenendkolonien, Sonderbd.2.). Klosterneuburg 2007
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| O. Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. München 1966
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999-2000
| Wettbewerbe u. Ausschreibungen d. k.u.k. Residenzstadt Wien. Wien 1916 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 12.1906, T.86 (Erhaltung der Laimgrubenkirche, Wien)
| 13.1907, S.60 (diverse Skizzen) / T.110ff (Gemeindehaus in Wien 4, Pressgasse und Landhaus, Tulln) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| H. Weihsmann. In Wien gebaut. Wien 2005 | INTERNETLINKS:
| www.dasrotewien.at |
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Anmerkungen
| Robert Kalesa war keineswegs, wie in der Literatur (u.a. Weihsmann 2005) des öfteren angeführt, im Stadtbauamt angestellt. | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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