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Leo Kerner

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 08.03.1868 - † 04.12.1924
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Mosaisch
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Albert Kohn (1832 Gross-Bocken / Velka Bukovina, Böhmen, CZ-1874 Wien), Kaufmann
Mutter: Emma Kerner (vormals Kohn), geb. Biach (1840-1918 Wien)
Vormund: Moritz Biach
Geschwister: Richard (1862-1935 Wien), Ernst (1863-1939 Wien)
Hermine, verehel. Schiffmann (*1866; 1942 Deportation nach Treblinka / PL), Wilhelm (ca. 1867-1872 Wien), Siegfried (1870 Wien-1943 Theresienstadt / Terezin, CZ)
Namensänderung 01.05.1900 von Kohn auf Kerner
Ehe mit Johanna (=Hanna) Blau (1878-1938)
Kinder: „Liserl“ (1905-1917); Margarethe = „Greterl“ (1906-1929)
Bürogemeinschaft: ca. 1904-1906 gemeinsames Büro mit dem Architekten und Stadtbaumeister Josef Schranckell in Wien 4, Gußhausstraße 19
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1886-1892Technische Hochschule Wien (Bauingenieurschule; u.a. bei Mayreder, König, Gruber; 1891 erste Staatsprüfung abgelegt)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca. 1904-1906Zusammenarbeit mit dem Architekten und Stadtbaumeister Josef Schranckell
o.J.offener Gesellschafter der Handelsgesellschaft Josef Schranckell & Co
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Mitgliedschaften
ab 1914Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Leo Kohn (bzw. Kerner) wurde 1868 als Sohn des Kaufmanns Albert Kohn in Wien geboren. Kohn studierte sieben Jahre an der Technischen Hochschule in Wien; er legte aber nur die erste Staatsprüfung ab. Im Jahre 1900 nahm der Architekt wie auch seine Familie den Zunamen "Kerner" an. Von ca. 1904-1906 führte Kerner mit dem Architekten und Stadtbaumeister Josef Schranckell (1869-1935) eine gemeinsame Kanzlei in Wien 4. Während Kerner 1907 sein Büro in den ersten Wiener Gemeindebezirk verlegte, betrieb Schranckell noch zwei Jahre eine Kanzlei in Wien-Wieden. Schranckell dürfte in der Folge nur mehr seinen Baumeisterbetrieb in Wien-Liesing geführt haben. Über welchen Zeitraum Leo Kerner als offener Gesellschafter an der Handelsgesellschaft von Josef Schranckell beteiligt war, konnte nicht eruiert werden.

Leo Kerner starb im 56. Lebensjahr und ist auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.
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Stellenwert
Von dem Architekten Leo Kerner sind nur wenige Bauten in Wien zwischen 1905 und 1919 bekannt. Es handelt sich um repräsentative Wohnhäuser in den inneren Bezirken, bei deren Gestaltung sich Kerner zum Teil an den in Wien neu auftretenden Tendenzen orientierte.

Das um 1905 entstandene Wohnhaus Wien 4, Mayerhofgasse 16 ist in barockisierend-secessionistischen Formen entworfen. Der breiten Bandnutung der Untergeschosse stehen die glatten Mauerflächen der Hauptgeschosse gegenüber, die zur Erbauungszeit nur durch Rauputz belebt waren. Vertikale Strukturierung erhält der dreiseitige Wohnkomplex durch die nach der Jahrhundertwende in Wien auftretenden undulierenden Erkerachsen, die hier zwischen dem dritten und vierten Geschoss in baywindow-artige Erkerformen übergehen. Die Baywindows verweisen auf Max Fabiani, der diese Fensterform zum ersten Mal in Wien um 1900 verwendete. Die abschließenden Dachgiebel wurden in barockisierenden Formen ausgeführt.

Die Fassade des repräsentativen Doppelmiethauses in Wien 4, Wohllebengasse 7 und 9 (1911/12), wurde ebenfalls mit barockisierend-secessionistischen Formen gestaltet. Der Vertikalisierung durch Rahmenlisenen in den Hauptgeschossen und durch Erkerachsen wirkt die Verbindung der Erker in den obersten Geschossen durch Schmiedeeisenbalkone entgegen. Die quadratischen Felder in den Fensterachsen deuten auf Einflüsse der Wiener Werkstätte hin, die 1903 von Josef Hoffmann und Kolo Moser gegründet worden war.

Weiters ist von Kerner nur die Modernisierung der Fassade für das Wohnhaus Wien 3, Jacquingasse 33, im Jahre 1919 bekannt.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1905Wohnhaus, Wien 4, Mayerhofgasse 16 / Graf-Starhemberg-Gasse 1 B / Schlüsselgasse 8
1911-1912Wohnhaus, Wien 4, Wohllebengasse 7 und 9
1919Wohnhaus, Wien 3, Jacquingasse 33 (Fassadenmodernisierung)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Grabinschrift Zentralfriedhof; IKG (Archiv, Gräberdatenbank); TUWA; WStLA (Ehepakte, Testament, Totenbeschaubefund, Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
Neubauten in Österreich. 3 Bde. Wien o. J., Serie I, Bl. 25 (Wien 4, Mayerhofgasse 16)
Nachruf (Notiz). In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 12. Dezember 1924, S.6

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1

INTERNETLINKS:
http://www.flickr.com/photos/cam37/sets/72157601345049475/
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Persönliche Mitteilungen
e-mail 18. 12. 2007: Mrs. Celia Male / UK (Verwandte): Familienchronik in einem internetlink
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Anmerkungen
Schranckell Josef: Architekt und Stadtbaumeister 22. 03. 1869 Wien - 30. 11. 1935 Wien
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 09.09.2008
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