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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 27.08.1900 - † 23.05.1981 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Klosterneuburg, NÖ | Land: Österreich | Titel: Dipl.Ing., Dr.techn.habil, a.o.Prof. | weitere Namen: Adalbert Josef Anton | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt, Zivilarchitekt, Siedlungsplan- und Bauforscher, Oberstaatskonservator, Lehrbeauftragter | Familiäres Umfeld: Vater: Alois Friedrich Wilhelm, Bankbeamter (1854 Wien-1913 Wien)
| Mutter: Josefa Theresia Anna, geb. Wenz (1869 Hietzing-1942 Wien), Tochter des k.k. Hofbaumeisters Josef Wenz (ca.1826-1892)
| Großonkel: Hugo Herrmann (Dombaumeister); August Kirstein (Dombaumeister)
| Ehe (1943) mit Ida, geb. Haushofer (1903-1974)
| Kinder: Ada K., verehel. Luger (+1981 Klosterneuburg); Helga K., verehel. Raschner (+1981 Mils, Tirol) | Bürogemeinschaft: 1929-1938 mit Dipl.Ing. Fritz Medicus in Salzburg (Schloss Mirabell, 1. Stiege) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1919 | Abschluss der Realschule mit Matura
| 1919-1924 | Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Wien, Dipl.Ing. (Lehrer u.a. Ferstel, Krauß, Mayreder)
| 1922 | Studienreise nach Italien
| 1929 | Dr.techn.
| 1940 | Dr.techn. habil. (Geschichte und Siedlungstechnik) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1924-1928 | Beschäftigung in der Firma seines Großvaters Wenz
| ab 1925 | Planaufnahmen von Bauernhäusern in Wien und Niederösterreich
| 1929-1938 | als freischaffender Architekt mit Dipl.Ing. Fritz Medicus tätig
| 1931 | Befugnis zum Zivilarchitekten
| 1938-1944 | im öffentlichen Dienst tätig bei der „Reichsstelle für Raumordnung, Planungsbehörde beim Reichsstatthalter für Österreich“; später Versetzung in die „Planungsbehörde für Niederdonau“
| ab 1942 | Hochschuldozent für das Fachgebiet „Geschichte der Siedlungstechnik“ an der Technischen Hochschule Wien
| 1944-1946 | Einziehung zur Deutschen Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft
| 1946 | Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien („Siedlungskunde und Raumplanung“)
| 1946-1965 | Eintritt in den öffentlichen Dienst der Republik Österreich, Bundesdenkmalamt (Planaufnahmen für die Österr. Kunsttopographie)
| 1951 | wissenschaftlicher Assistent und Architekt im Bundesdenkmalamt, Staatskonservator II.Klasse
| 1952 | Beförderung zum Staatskonservator I.Klasse
| 1958 | Beförderung zum Oberstaatskonservator
| 1965 | Übertritt in den dauernden Ruhestand (Bundesdenkmalamt)
| 1975 | Ende der Lehraufträge an der Philosophischen Fakultät der Universität und der Technischen Universität, Wien |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1942 | Ernennung zum „Dozenten neuer Ordnung“ an der Technischen Hochschule Wien
| 1958 | Ernennung zum a.o.Professor
| 1970 | Würdigungspreis für Wissenschaft im Dienste des Landes Niederösterreich
| 1975 | Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
| 1975 | Johann Joseph Ritter von Prechtl-Medaille der Technischen Universität Wien
| 1975 | Kulturpreis der Stadt Klosterneuburg, NÖ
| 1976 | Max Vancsa-Diplom
| 1979 | Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.Klasse
| o.J. | Ehrenmitglied der Österr. Geographischen Gesellschaft
| o.J. | Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung |
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Mitgliedschaften
| ab 1925 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| ab 1928 | Verein für Landeskunde von Niederösterreich (ab 1933 Ausschussmitglied; Präsident 1955-1976; ab 1980 Ehrenpräsident)
| ab 1937 | Wiener Bauhütte
| o.J. | Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
| o.J. | Wiener Katholische Akademie (ordentliches Mitglied) |
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Vita
| Adalbert Klaar wurde als Sohn eines Bankbeamten im Jahre 1900 in Wien-Hietzing geboren. Nach dem Abschluss eines Studiums der Architektur an der Technischen Hochschule Wien trat er 1924 in die Baufirma seines Großvaters mütterlicherseits ein. Auf Grund der Liquidation der Firma im Jahre 1928 und der plötzlichen Arbeitslosigkeit beschloss Klaar, seine Dissertation an der Technischen Hochschule Wien zu schreiben. Die Arbeit befasste sich mit niederösterreichischen Dorf- und Stadtsiedlungen aus der Babenbergerzeit. Aus der anschließenden fast ein Jahrzehnt dauernden Zusammenarbeit mit dem Architekten Fritz Medicus entstanden, bedingt durch die allgemeine schlechte wirtschaftliche Lage, nur einige öffentliche und private Bauten in Salzburg und Villach. Nebenbei beschäftigte sich Klaar mit Forschungen über das Siedlungswesen.
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| 1938 trat Klaar in den öffentlichen Dienst ein. Durch die 1940 eingereichte Habilitationsschrift „Die Siedlungsformen von Salzburg“ erhielt er 1942 die Lehrbefugnis auf dem Fachgebiet der „Geschichte der Siedlungstechnik und -formen“ an der Technischen Hochschule Wien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lehrte Klaar „Siedlungskunde und Raumplanung“ auch an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.
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| Ab 1946 war Klaar als Sachbearbeiter für Planaufnahmen für die „Österreichische Kunsttopographie“ am Bundesdenkmalamt beschäftigt. 1958 wurde er zum Oberstaatskonservator befördert und ging 1965 in den Ruhestand. Seine Lehrtätigkeit an Wiener Universitäten beendete Klaar als a.o.Professor im Jahre 1975. Unter seinen zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen sind vor allem die Siedlungsformenkarte von Österreich aus dem Jahr 1942, die Baualterpläne österreichischer Städte ab 1972 und die Beiträge zu Planaufnahmen österreichischer Burgen 1973 hervorzuheben.
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| Klaar war Mitglied in mehreren Vereinen. Eine herausragende Rolle übte er im Verein für Landeskunde von Niederösterreich aus, dessen Präsident er über 20 Jahre war. Für seine jahrzehntelange Forschungstätigkeit erhielt Klaar zahlreiche Preise und Ehrungen.
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| Adalbert Klaar starb im 81.Lebensjahr und wurde am Hietzinger Friedhof in Wien 13 bestattet. |
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Stellenwert
| Als freischaffender Architekt arbeitete Adalbert Klaar zwischen 1929 und 1938. Abgesehen von der Zusammenarbeit mit Fritz Medicus in Salzburg und Villach entstand nur ein dreigeschossiges Wohnhaus über asymmetrischem Grundriss in Wien 13 (Hansi-Niese-Weg 1 / Pacassistraße) im Jahr 1932. Der durch Erker, Balkone und einen turmartigen Vorbau mit Dreiecksgiebelabschluss modellierte Baukörper wird durch eine Dachzone mit Mansardfenstern abgeschlossen. Klaar ließ in die an und für sich sachliche Gestaltung historisierende Elemente einfließen.
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| Seine wirkliche Bedeutung erlangte Klaar aber durch eine systematische Entwicklung der Siedlungs- und Flurformenkunde in Österreich und die Schaffung einer wissenschaftlichen Terminologie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Klaar durch seine methodisch konzipierten Baualterpläne von Kirchen, Burgen Schlösser, Klöster usw. bekannt, die die österreichische Architekturgeschichte dokumentieren und die Grundlage für die praktische Denkmalpflege bilden (E. Bacher: Nachruf, 1981). Die ab 1972 publizierten Baualterpläne von Märkten und Städten in ganz Österreich bilden bis heute die Basis für Denkmalschutz und -pflege im Bereich der Altstadterhaltung. Ebenso wirkte Klaar durch seine bautechnischen Untersuchungen von Bauernhausformen v.a. in Ostösterreich bahnbrechend.
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| Hervorhebenswert ist, dass seine wissenschaftliche Arbeit ohne Mithilfe von Assistenten und ohne Auto entstand. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1930 | Einfamilienwohnhaus Englert, Salzburg, Elisabethvorstadt, Jahnstraße 3 (mit Fritz Medicus)
| 1930 | Wüstenrothaus (Adresse unbek., mit Fritz Medicus)
| 1932 | Villa, Wien 13, Hansi-Niese-Weg 1 / Pacassistraße
| 1933 | Einfamilienwohnhaus Pellegrini, Salzburg-Aigen (mit Fritz Medicus)
| 1937 | Wüstenrothaus (Adresse unbek., mit Fritz Medicus) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1929-1930 | Trinkerrettungsheim, Salzburg, Ignaz-Harrer-Straße 90 (Entw. Medicus und Klaar ?; Ausf. eines Projektes der beiden Architekten in veränderter Form)
| 1930 | Evangelisches Jugend- und Freizeitheim „Haus Landskron“, Villach, Ktn., Ossiachersee-Seeuferstraße 30 (mit Fritz Medicus) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| Auswahl (chronologisch)
| A. Klaar: Niederösterreichische Dorf- und Stadtsiedlungen aus der Babenbergerzeit. Diss., Wien 1929
| A. Klaar: Das Kleinwohnhaus. In: Das Wüstenroter Eigenheim. Monatsschrift für das Bausparwesen in Österreich 1932, S.189ff
| A. Klaar: Siedlungs-Formenkarte des Wienerwaldes und dessen Randgebiete. Wien 1935
| A. Klaar: Die Siedlungsformen von Salzburg. Habilschrift, Wien 1940
| A. Klaar: Die Siedlungs-Formenkarte der Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg. Wien 1942
| A. Klaar: Baualterpläne österreichischer Städte. Wien 1972
| A. Klaar: Baualterpläne österreichischer Städte. Wien 1972
| A. Klaar: Beiträge zu Planaufnahmen österreichischer Burgen. Wien 1973 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Adler (Parte); Friedhof Hietzing, Wien 13 (Grabinschrift); Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, NÖ, Burgenland, Archiv; MA 43 (Gräberdatenbank; Grabprotokoll Friedhof Hietzing, Wien 13); Materialien des ÖBL; Matrikenarchive der Pfarre Gumpendorf, Wien 6, und Wien 13; OeNB (Digitaler Bildkatalog) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Er war der Bauchronist Österreichs. In: Die Wiener Zeitung 17.7.1981, S.5
| F. Achleitner: Zum 70.Geburtstag des Bau- und Siedlungsforschers Adalbert Klaar. In: Die Presse 29./30.8.1970, S.6
| E. Bacher: Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. Adalbert Klaar +. In: Österr. Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 5.1981, S.65f
| H. Feigl: In memoriam Adalbert Klaar. In: Unsere Heimat. Zeitschrift des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 52.1981, S.210ff
| E. Hiesmayr: Laudatio auf Prof.Dr. Adalbert Klaar (80.Geburtstag). In: Unsere Heimat, 51.1980, H.2, S.155f
| E. Hiesmayr: Laudatio für Adalbert Klaar zum 75.Geburtstag. In: Technische Universität Wien. Bericht für die Studienjahre 1975/76 und 1976/77
| K. Lechner: Adalbert Klaar zum 60. Geburtstag. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 34/ 1958-1960. Wien 1960, S.Vff
| K. Lechner: Unserem Präsidenten Adalbert Klaar zu seinem 70.Geburtstag. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 38 / 1968-1970. Wien 1970, S.Vff
| M. Martischnig: Ausgewählte Bibliographie Adalbert Klaar. In: Österr. Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 35.1981, S.66ff
| M. Martischnig: Bibliographie Adalbert Klaar. In: Unsere Heimat. Zeitschrift des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 52.1981, S.36ff
| H. Scheifele: Zur Geschichte der Plansammlung des Bundesdenkmalamtes. In: Österr. Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 49.1995, S.84f
| E. Vancsa: Architektur des Historismus und des 20.Jh.s. in der Inventarisation. In: Österr. Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 46.1992, S.180
| H. Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Architektur des Untergangs. Wien 1998
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. Bd.1, Wien 1996 | HINWEISE AUF WERKE:
| Das Wüstenroter Eigenheim. Monatsschrift für das Bausparwesen in Österreich
| 1930, S.90f (Zweifamilienhaus, Wettbewerb)
| 1933, S.40 (Eigenheim Pellegrini, Salzburg-Aigen)
| 1937, S.214 (Ein Haus am Hang) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. I; Achl. II; Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| Dehio Salzburg
| Österreich-Institut (Hg.): Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien 1951 | LEXIKA:
| Czeike
| A. Haslinger / P. Mittermayr: Salzburger Kulturlexikon. Salzburg / Wien 2001
| Weihsmann 05 | INTERNETLINKS:
| Stand: 27. 02. 2008
| http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.k/k391546.htm |
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Anmerkungen
| Weihsmann 05 gibt fälschlicherweise den Architekten Oskar Klaar (1881-1942) als Vater an. | Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 10.04.2008 |
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