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Otto Kollisch

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 20.08.1881
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Auswanderung nach New York, Ankunft 01.11.1939
Land: USA ?
Titel: Ing.
Religionsbekenntnis: Mosaisch
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Isidor Kollisch, Goldschmied, aus Prag?
Mutter: Flora, geb. Spitzer
Ehe (1923) mit Margarethe Moller (*1893-1979), Lyrikerin
Kinder: Stefan (*1924); Eva-Maria (*1925) Schriftstellerin; Peter (*1928)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Oberrealschule Wien 6
1899/1900Technische Hochschule Wien (Bauschule, u.a. K. Mayreder, K. König), 1907 2. Staatsprüfung
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1912-1939Baumeisterkonzession
ab 1915Einberufung zur Kriegsdienstleistung
1920-1937Geschäftsführer der „Oka“, Gesellschaft für Bau- und Industriebedarf in Wien (Gründung mit dem Architekten Hermann Kubacsek und Ing. Franz Sonnenschein; 1922 scheidet Hermann Kubacsek und 1937 Otto Kollisch aus der Gesellschaft aus)
um 1920Ingenieur
1923-1924Geschäftsführer der „Burgenländischen Hoch- und Tiefbau Ges.m.b.H., vorm. E. Diernberger“ mit Sitz in Eisenstadt (mit dem Architekten Oskar Füredi in Sopron und Bauunternehmer Ferdinand Wolf in Eisenstadt; Liquidation 1924; Löschung aus dem Handelsregister amtlicherseits erst 1929)
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Mitgliedschaften
ab 1908Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein
ab 1912Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft Wien
ab 1926Verein der Baumeister in Wien und Niederösterreich
o..J.Vizepräsident des Verbandes der Baumaterialienhändler der Republik Österreich (1932 erwähnt)
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Vita
Der als Sohn eines jüdischen Goldschmieds 1881 in Wien geborene Otto Kollisch studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien und schloss das Studium 1907 mit der zweiten Staatsprüfung ab. Der Architekt wird erst wieder 1912 durch die Erlangung der Baumeisterkonzession in Wien fassbar. Vor dem Ersten Weltkrieg entwarf Kollisch einige Wohnhäuser in Wien; nach 1918 ist nur eine Wohnhausanlage für die Gemeinde Wien bekannt. Von 1920 bis 1937 war Kollisch als Geschäftsführer einer Gesellschaft für Bau- und Industriebedarf in Wien tätig. Die Burgenländische Hoch- und Tiefbaugesellschaft, der er für ein Jahr ebenfalls als Geschäftsführer vorstand, wurde 1924 liquidiert. 1928 zog Kollisch mit seiner Familie nach Baden b.Wien.
Aufgrund der politischen Umstände in Österreich musste Kollisch mit seiner Familie Ende der 30er Jahre das Land verlassen. Mit seiner Ehefrau wanderte er dank der Affidavits eines Verwandten via Amsterdam nach New York 1939 aus; auch die drei Kinder folgten ein Jahr später in die USA nach. Durch den autobiographischen Roman seiner Tochter Eva „Mädchen in Bewegung“ ist noch bekannt, dass Kollisch zunächst als Bürstenvertreter seinen Lebensunterhalt verdiente.
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Stellenwert
Das heute bekannte Œuvre von Otto Kollisch ist sehr gering; es umfasst vor dem Ersten Weltkrieg Wohnhäuser, die Kollisch entweder mit einer strengen seccessionistischen Fassadengliederung mit breitem Mittelerker oder in der Art eines „wienerischen Neoklassizismus“ (Achleitner) entwarf (z.B Wien 15, Johnstraße 71 und 73, erb. 1912).

Bei der kleinen und bescheidenen Wohnhausanlage der Gemeinde aus der Zwischenkriegszeit in Wien 12, Kernstraße 11 (1930/31) verwendete Kollisch die insgesamt typischen Kriterien eines Gemeindebaus: ein verputzter Ziegelbau mit zwei bis dreiflügeligen Fenstern. Die ebenso charakteristische Quersprossenunterteilung der Fenster fehlt bei diesem Bau; sie wurde wahrscheinlich im Lauf der Jahre im Zuge neuer Fenstereinbauten entfernt. Die dünnen Metallstäbe der Balkone weisen auf die Bauzeit in den 30er Jahren hin, wo aufgrund der wirtschaftlich politischen Situation auf aufwändigere Gestaltungselemente verzichtet wurde.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1912Wohnhaus, Wien 14, Einwanggasse 27
1912Wohnhaus, Wien 15, Johnstraße 71, 73
1912Wohnhaus „Semperhof“, Wien 18, Semperstraße 58
1930WHA d. Gem. Wien, Wien 12, Münchenstraße 24 / Kernstraße 11

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1907Kaiser Jubiläumsausstellung 1908, Fassadenentwürfe für eine Ausstellungshalle (Wettbewerb, 2.Preis, mit Oskar Klaar)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; IKG; ÖIAV; Stadtarchiv Baden; TUWA; WStLA (Meldeanfrage; Handelsregisterakte)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
Kommunaler Wohnbau in Wien. Aufbruch 1923–34. Ausstrahlungen. Ausst. Kat., Wien 1978
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
22.1919, S.77f (Wohnhaus Wien 13, Einwanggasse 27 / Wien 18, Semperstraße 58 / Wien 15, Johnstraße 71)

Der Bautechniker
35.1915, T.53 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 17, Semperstraße 58)

Zentralblatt für die Eintragungen in das Handelsregister in Österreich
22.1923, S.708

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
S. Bolbecher / K. Kaiser: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000
Weihsmann 05
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Anmerkungen
Buch der Tochter:
E. Kollisch (aus dem Amerikanischen S. Illmer): Mädchen in Bewegung. Wien 2003

Franz Sonnenschein, geb. 17. 12. 1891 Wien, Ing. und Redakteur, verh. mit Alice, geb. Hahn (*23. 2. 1901); 1938 abgemeldet nach Rotterdam, Holland
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 19.12.2007
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